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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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In Anwesenheit König Ottos I. tritt die von ihm aufgebotene Synode unter Vorsitz von Erzbischof Frithurich von Mainz zur Beratung von Fragen kirchlicher Disziplin, der Aufsicht der Bischöfe über die Klöster und von Ordensangelegenheiten am 7. August zusammen, an der neben den Erzbischöfen Herold von Salzburg, Manase von Mailand und Peter von Ravenna Bischof Udalrich (Augustensis ecclesiae episcopus) und 20 Bischöfe aus Deutschland, Frankreich und Italien teilnehmen. Die gleichzeitig stattfindende Reichsversammlung regelt in erster Linie das Verhältnis König Berengars und seines Sohnes Adalbert (diese leisten Otto den Vasalleneid und kehren nach Italien zurück) und einige andere Reichsangelegenheiten. Am 9. August (V. id. aug.) erteilt Otto I. dem Kloster Meginratescella [Einsiedeln, Kanton Schwyz] eine Schenkungsurkunde über den Ort Lielahe [Liel, Lkr. Müllheim/Baden], „actum in Augustburc“. - VII. id. aug.

Überlieferung/Literatur

Synodalakten. MG Const. 1, 18 ff Nr. 9 (nach Hs. des 10. Jh. der Landesbibl. Stuttgart). - RI 2 Nr. 217a ; Boye, NA 48, 53. - Das Diplom vom 9. August MG DD 1, 236 f Nr. 155 (nach Orig. des StiftsA Einsiedeln). - RI 2 Nr. 218.

Kommentar

Die Angabe der Vita Udalrici cap. 3 über den Ort des Reichstags ist wohl auf das Lechfeld südlich Augsburg zu deuten („in campum, quem Lehcfeld vulgo dicunt“, MG SS 4, 388 f). Von den zahlreichen chronikalischen Erwähnungen dieser Versammlung sind am wichtigsten Continuator Reginonis (MG SS Schulausg. 166) und Widukindi rer. gest. Sax. III, 11 (MG SS Schulausg. 110), von denen jedoch keiner näher auf den Teilnehmerkreis eingeht. Herimanni Aug. chron. berichtet zutreffend von 25 Erzbischöfen und Bischöfen als Teilnehmern, allerdings zu 951 (MG SS 5, 114; danach Bernoldi chronicon, ebd. 5, 422; Annales Mellicenses, ebd. 9, 497 u. a.). Zu den Verhandlungen dieses Reichstags vgl. auch M. Lintzel, Die Beschlüsse der deutschen Hoftage 911-1056, 103 f; zur Synode s. Hefele-Leclercq 4, 784 f. - B. Eberl, Die Ungarnschlacht auf dem Lechfeld (Gunzenle) im Jahr 955 (1955) deutet die Ortsangabe Gerhards auf das baier. Lechfeld um den Gunzenle; vgl. dazu Nr. 124. Aus dieser Stelle der Vita Udalrici cap. 3 erschließt Eberl 105 f noch eine zweite Synode auf dem Lechfeld zum Jahr 931. Dort seien die von Herzog Arnulf durchgeführten Säkularisationen schärfstens verurteilt worden. Der Bericht des cap. 3 langt nicht aus, diese Annahme zu rechtfertigen; sonst sind keine Quellen über eine solche Kirchenversammlung erhalten.

 

Nachtrag:

 

Zur Synode vgl. P. Palazzini, Dizionario dei Concili 1 (1963) 108; ferner A. Schmid 41 f. Zum Kreis der Teilnehmer vgl. Kreuzer, Hoftage 91 ff. Zu den Angelegenheiten der Reichsversammlung, besonders der Unterwerfung des Berengar von Ivrea, vgl. E. Hlawitschka, Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962) (Forschungen zur oberrheinischen Landesgeschichte 8, 1960) 90 f; Fischer, Freisinger Bischöfe 91 f, l00 f.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 71.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 118, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c5209dcd-3164-4789-b713-53ff123a9fe2
(Abgerufen am 19.04.2024).

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