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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Bischof Heinrich befindet sich [mit einem Reiteraufgebot aus dem Bistum Augsburg] im Heer Kaiser Ottos II., das von Salerno nach Calabrien gegen die Sarazenen vorrückt. Südlich Cotrone kommt es zu einem für die Deutschen siegreichen Gefecht, in dem der arabische Anführer, Emir Abulkasem, fällt; kurz darauf, am 13. Juli, wird jedoch das an der Küste weitervorrückende kaiserliche Heer von den Arabern, die sich inzwischen wieder gesammelt haben, im Rücken angegriffen und vernichtend geschlagen. Bischof Heinrich kommt dabei ums Leben, ebenso Herzog Udo II. von Rheinfranken, Markgraf Gunther von Merseburg und Graf Dedi von Wettin; Kaiser Otto II. rettet sich unter erheblichen Schwierigkeiten über See in das Gebiet von Rossano.

Überlieferung/Literatur

Vom Tode Bischof Heinrichs berichten: Vita Udalrici cap. 28 zu 983 (10. Jh.) MG SS 4, 418; Annales Augustani (11. Jh.) MG SS 3, 124; Herimanni Augiensis chronicon (11. Jh.) MG SS 5, 117; Annales Heremi (11. Jh.) MG SS 3, 143; Lamperti Annales (11. Jh.) MG SS Schulausg. 44; Necrologium Merseburgense zu III. id. iul. (10. Jh.) Neue

Mitt. des Sächs.-Thüringischen Geschichtsvereins 11, 237; Necrologium Faucense zu III. id. iul. (11. Jh.) MG Necr. 1, 83; Libri annivers. et necrologium monasterii s. Galli zu II. id. iul. (12. Jh.) MG Necr. 1, 477; Annales necrologici Fuldenses zu II. id. iul. (11. Jh.) MG SS 13, 205; Liber annivers. eccl. maioris Aug. zu IV. id. iul. (16. Jh.) MG Necr. 1, 65; Necr, monast. s. Udalrici Aug. civ. zu III. id. iul. (16. Jh.) MG Necr. 1, 124; Necrologium Thierhauptense zu III. non. febr. (16. Jh.) MG Necr. 1, 38. Vgl. auch Thietmari Merseburgensis episcopi chronicon III, 12 (11. Jh.) MG SS rer. Germ. n. s. 9, 122 f. - RI 2, 381 f Nr. 874 a, b.

Kommentar

Die Tagesangabe von Heinrichs Tod differiert von den IV. bis zu den II. id. iul. (Demgegenüber kann die Nennung der III. non. febr. des Thierhauptener Nekrologs vernachlässigt werden, zumal dieser erst aus dem 16. Jh. stammt). Da die ältesten Nekrologe (Merseburg und Füssen) mit dem von Thietmar von Merseburg angegebenen Datum (III. id. iul.; 13. Juli) übereinstimmen, dürften diese den richtigen Tag bezeichnen. Bischof Heinrich fand fern der Heimat sein Grab, in Augsburg kannte man den Ort nicht (Vita Udalrici a. a. O.).

Zur Schlacht bei Colonne, wie zu dem ganzen Kriegszug nach Süditalien vgl. auch Uhlirz, Jb. Otto II. 260 und Holtzmann, Sächs. Kaiserzeit 280 ff; s. auch Riezler 21 I, 568. - Die Jahresangabe der Vita Udalrici (983) beruht ohne Zweifel auf einem Irrtum; die gesamte andere Überlieferung gibt einhellig das Jahr 982 an (s. dazu auch Hauck, KG Deutschlands 93, 982).

 

Nachtrag:

 

Bischof Heinrich ist auch eingetragen im Nekrolog von St. Michael in Lüneburg; s. dazu G. Althoff, Zur Frage nach der Organisation sächsischer coniurationes in der Ottonenzeit, in: Frühmittelalterliche Studien 16 (1982) 133. Die Einträge in die Nekrologe von Lüneburg und Merseburg s. in MG Libri memoriales et necrologia n. s. 2, 15, 38, fol. 4 r (zu 3. id. iulii).

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 98f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 173, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c43753e9-feb2-4ac3-bd6a-d6510ab0e585
(Abgerufen am 20.04.2024).

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