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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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König Konrad designiert auf Rat und Bitte der Fürsten seinen Sohn Heinrich [III.] zu seinem Nachfolger und übergibt ihn [für die Zeit seiner Abwesenheit von Deutschland] Bischof Bruno von Augsburg.

Überlieferung/Literatur

Wiponis gesta Chuonradi II. imperatoris cap. 11 (11. Jh.) MG SS Schulausg. 32; Auctarium Zwetlense (12. Jh.) MG SS

9, 539. - RI 3, 33 Nr. 49 b. - Vgl. Breßlau, Jb. Konrads II. 1, 116 ff; Steindorf, Jb. Heinrichs III. 1, 4 ff; vgl. Nr. 256.

Kommentar

Der Aufenthalt Konrads II. in Augsburg wird erwähnt in Wolfherii vita Godehardi posterior cap. 21 (11. Jh.) MG SS 11, 208 mit Tagesangabe „purificatio s. Mariae“; ebenso beim Annalista Saxo (12. Jh.) MG SS 6, 677. Konrad sammelte hier das Heer für den Zug nach Italien, den er etwa Mitte Februar antrat. Zu Beginn der Fastenzeit überschritt er die Grenzen Italiens (Februar 23); s. Herimanni Augiensis chronicon MG SS 5, 121 zu 1026. Am 14. Februar wurden drei Diplome in Augsburg ausgestellt, in denen als Intervenienten die Königin Gisela und Erzbischof Aribo von Mainz genannt werden (MG DD 4, 56-59 Nr. 49-51; RI 3, 33 f Nr. 50-52). - Zu der verfassungsrechtlichen Stellung, die Bruno hier einnahm, vgl. Waitz, Dt. Verfassungsgesch. 6, 216; Conrad, Dt. Rechtsgeschichte 1, 319.

Auf die Stellung Brunos zu dem Königssohn Heinrich kommt Wipo nochmals zu sprechen (cap. 23 MG SS Schulausg. 42 f). In welchem Umfang Bruno an der Erziehung und Ausbildung Heinrichs III. teilgenommen hat, ist nicht überliefert. Wissenschaftlicher Lehrer war der Mönch Almerich Ursus von St. Pietro in Cielo d’Oro in Pavia; vielleicht hatte auch Wipo, der Biograph Konrads II., an der Erziehung teil (vgl. Breßlau, Jb. Konrads II. 2, 343 f; Steindorf, Jb. Heinrichs III. 1, 11 f). Die Teilnehmer der Versammlung in Augsburg sind nicht namentlich aufgezählt (lediglich Aribo von Mainz wird in hier ausgestellten Diplomen als Intervenient genannt). Wahrscheinlich waren die Begleiter des Königs auf seinem Italienzug auch schon in Augsburg erschienen: Meinwerk von Paderborn, Piligrim von Köln, Adalbold von Utrecht, der Kleriker Bruno, Herzog Ernst von Schwaben (s. Breßlau, a. a. O. 119). In diesen Tagen söhnte sich in Augsburg Herzog Ernst mit seinem Stiefvater König Konrad auf Fürsprache seiner Mutter, der Königin Gisela, seines Bruders Heinrich und anderer Fürsten aus; er war auf seiten der lothringischen Opposition gegen Konrad gestanden (Wipo cap. 10, MG SS Schulausg. 32). Wahrscheinlich hat auch Bruno von Augsburg als Vermittler gewirkt (s. RI 3, 33 Nr. 49 a).

 

Nachtrag:

 

Zum Hoftag König Konrads II. in Augsburg im Februar 1026 vgl. Kreuzer, Hoftage 98 f; Keller, in: ZGOR 112 NF 73, 378. - Zur Designation Heinrichs III. und zur Stellung Bischof Brunos s. Faußner, Designationsrecht 30; Reuling (s. Nachtrag zu Nr. 238) 124 ff.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 142.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 245, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/bf3b7d90-1620-4fcb-a9be-b7d033a2a350
(Abgerufen am 28.03.2024).

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