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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Herzog Heinrich [IV.? von Baiern] schenkt durch die Hand seiner Mutter [Großmutter] Judith zum Altar der hl. Maria [in Niedermünster in Regensburg] ein Gut in Pewtelshausen [Beutelshausen, Lkr. Landshut], das seinem Bruder Bruno gehört. Diese Schenkung nimmt Vogt Piligrim entgegen. Genannt 17 Zeugen.

Überlieferung/Literatur

VhVN 23 (1884) 275 f (nach Traditionsnotiz 15. Jh. im HStA München); Reindel, Luitpoldinger 252 Nr. 131.

Kommentar

Die Traditionsnotiz gibt zu verschiedenen Bedenken Anlaß. Wenn man die Mitteilung der Quelle wörtlich nimmt, daß Herzog Heinrich und seine Mutter Judith die Übergabe des Gutes vollzogen haben, dann kann es sich nur um Heinrich II. den Zänker handeln; dieser war jedoch der Vater Brunos und nicht dessen Bruder. Ändert man die Angabe Mutter in Großmutter um, dann bleibt schwer zu erklären, warum Heinrich bereits als dux bezeichnet wird, da sein Vater Heinrich II. bis 995 lebte. Wohl um 974 hatte sich Judith in das Stift Niedermünster zurückgezogen (Reindel, Luitpoldinger 233 f Nr. 118). Man kann die Schenkung wohl kaum in die Jahre nach 995 verlegen, da um diese Zeit Bruno schon mündig war und sich zur Durchführung der Tradition sicher nicht eines Salmannes bedient hätte. Es ist unwahrscheinlich, daß sich zwischen 976 und 985 Heinrich IV. als Herzog bezeichnen konnte, da sein Vater während dieser Jahre aus Baiern vertrieben war (Reindel, Luitpoldinger 241-246 Nr. 123 f). Von 976-982 war Otto von Schwaben, von 983-985 Heinrich von Kärnten baierischer Herzog.

 

Nachtrag:

 

Zu den liudolfingischen Besitzungen in Beutelhausen (nicht Beutelshausen) vgl. Klaar, Eppensteiner 20 Nr. 14; HAB Vilsbiburg 76 f, 322, 359.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 126.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 217b, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/bcaeae63-a760-4a5a-84c8-a84d541707a1
(Abgerufen am 20.04.2024).

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