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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Bischof Adalpero (nobilissimus Augustae Vindelicae pontifex) sucht mit Bischof Meginbert von Säben zur Feier des Gallus-Festes [16. Oktober] das Kloster St. Gallen auf, stiftet für die Klosterkirche, die Othmars- und die Peterskirche ein goldenes mit Edelsteinen besetztes Kreuz, einen Kelch mit Patene, Paramente (Palliolum, Casula, Alba mit Cingulum, Stola, Mappula), geweihtes Wachs und eine große, wohltönende Glocke, beschenkt die Brüder und die „familia“ des Klosters, stiftet Ausstattungsgegenstände für das Refektorium, bewirtet in der ganzen auf das Fest folgenden Woche die Brüder, schließt eine Gebetsverbrüderung mit dem Kloster, die zu besserem Gedächtnis in die Regelhandschrift eingetragen wird. - Id. oct.

Überlieferung/Literatur

MG Libri Confrat. 137 f (nach Cod. 915 des 10./11. Jh. in der Stiftsbibliothek St. Gallen) ; E. Dümmler-H. Wartmann, St. Galler Todtenbuch und Verbrüderungen, in: St. Galler Mitt. 11, 14 f.

Kommentar

Diese Stelle im St. Galler Cod. 915 ist tatsächlich der erwähnte Eintrag in der Regelhandschrift, in der sich außerdem Aufzeichnungen über andere wichtige Ereignisse bis zum 11. Jh. befinden, namentlich Gebetsverbrüderungen (vgl. dazu St. Galler Mitt. 11, 4 ff). Den Besuch Adalperos erwähnen außerdem die Annales Sangallenses maiores zum Jahr 908 (St. Galler Mitt. 19, 278 Anm. 194) und Ekkehardi IV. casus s. Galli, cap. 7 (St. Galler Mitt. 15, 29 ff; vgl. Dümmler, Ostfr. Reich 23, 498).

 

Nachtrag:

 

Zur Überlieferung bei Ekkehardi casus s. Galli cap. 7 vgl. Haefele 30; den Kelch erwähnt Ekkehard auch in cap. 50 (ebd. 112). Text auch bei Bischoff, Schatzverzeichnisse 120 f Nr. 118. Zum Codex 915 der Stiftsbibliothek St. Gallen vgl. auch J. Duft, Bischof Konrad und St. Gallen, in: Freiburger Diözesan-Archiv 95 (1975) 58 f und J. Autenrieth, Der Codex Sangallensis 915, in: Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden- Württemberg B 92 (1977) 42-55. W. Berschin, Das Benedictionale Salomons III. für Adalbero von Augsburg (Cambridge, Fitzwilliam Museum Ms. 27), in: FS für O. P. Clavadetscher (1984) 227-236 erschließt, daß die genannte Handschrift, das zwischen 890 und 909 in St. Gallen entstandene „Augsburger Benedictionale“, als Gegengeschenk Salomons III. an Bischof Adalpero zu betrachten sei. Über die Beziehungen Adalperos zu St. Gallen s. Irblich 135 ff, 191. Die von Bischof Adalpero dem Kloster überlassenen Geschenke erwähnt A. Schulte, Geschichte des mittelalterlichen Handels und Verkehrs zwischen Westdeutschland und Italien mit Ausschluß von Venedig 1 (1900) 72 als Belege für den Orienthandel. - Zum Gallus-Kult in Augsburg seit der Zeit Bischof Adalperos s. Pötzl, in: JbAugBtmG 9, 61.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 57f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 90, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/bc5f2b2d-7d23-4126-8f10-9a6cf61606f4
(Abgerufen am 28.03.2024).

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