Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Embriko 1063-1077 - RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 315

1069

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Bischof Embriko bringt Reliquien des hl. Remigius nach Augsburg.

Überlieferung/Literatur

Annales Augustani (11. Jh.) MG SS 3, 128.

Kommentar

Es wird nicht mitgeteilt, woher Embriko die Reliquien bezog ; es muß offen bleiben, ob daraus Verbindungen zu Frankreich abgeleitet werden dürfen. Nach 1049 war der Kult dieses Heiligen auch östlich des Rheins weit verbreitet worden, als nach dem Neubau der Abteikirche St. Remi bei Reims die Überreste dieses fränkischen Heiligen dorthin überführt worden waren (vgl. Tüchle, Dedicationes Constantienses 134 ; Wattenbach-Holtzmann 777). Die Remigius-Verehrung ist für Augsburg durch das Domkalendar bereits für das frühe 11. Jahrhundert belegt (Schröder, in: AHAug 1, 302) ; in den Reliquienverzeichnissen der Zeit wird er allerdings nicht erwähnt (Schröder, in: AHAug 4, 498 und Ruland, in: ABtmAug 1, 56). Kirchen in Bergheim (Lkr. Augsburg ; s. Dertsch, AHAug 6, 318, 392) und Raisting (Lkr. Weilheim-Schongau ; s. Schröder, in: AHAug 1, 338) haben Remigius-Patrozinien innerhalb der Augsburger Diözese. Ob hier Beziehungen zu der Reliquienüberführung vorliegen oder ob daraus fränkische Einflüsse des frühen 8. Jahrhunderts zu erschließen sind, müssen weitere Untersuchungen zeigen. Zu den auf die fränkische Zeit zurückgehenden Remigius-Patrozinien vgl. F. Prinz, Frühes Mönchtum im Frankenreich (1965) 245 ; H. Weigel, Bericht über Patrozinienkunde, in: Bll. für deutsche Landesgeschichte 103 (1967) 309 ff ; Literatur zum Remigius-Kult im allgemeinen s. LThK ²8, 1226 f.

Nachtrag:

Über die Remigius-Verehrung in Augsburg vgl. Pötzl, in: JbAugBtmG 9, 65.

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 189.