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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Beschreibung der Einkünfte (ususfructus) des Gutes Gisenhuse [Geisenhausen, Lkr. Vilsbiburg], die Bischof Heinrich nicht zu eigenem, sondern zum Nutzen der Domkanoniker feststellen läßt. Es befinden sich dort 49 Huben, die den Kanonikern zum Gebrauch zugewiesen sind, von denen 9 ½ Huben zum Salland (selilant) gehören. Zwölf Huben leisten ein Schwein im Wert einer Tremissa (= 4 oder 10 Denare), eine Hube leistet 15 Eimer Bier und wöchentlich zwei Tage Dienst mit Wagen. 13 ½ Huben leisten in gleicher Weise Schweine, 20 (?) Eimer Bier, 2 Ferkel, 1 Scheffel Weizen und dienen drei Wochen im Frühjahr und im Herbst. 6 Huben leisten Pferde, 10 Scheffel Hafer und 1 Schaf. 4 Huben leisten 10 Scheffel Hafer, 1 Schaf und 1 Scheffel Weizen. 2 Huben leisten 4 ½ Eimer Honig. 2 Huben wurden jüngst wieder zu diesem Zins veranlaßt (redacte sunt). Es befinden sich dort weiter 2 Mühlen mit Fischrecht und Stromregal (panno fluminis), 1 Taferne, 3 Kirchen mit Zehnt und 4 Höfen, 2 „horti apum“ mit Lehen, 4 Grundholde mit Lehen, 10 Leute auf Salland (selimanni) mit Lehen von der Kammer, ferner werden Abgaben vom Zoll (de teloneo) entrichtet. Leibeigene bewirtschaften 29 Huben. 80 Huben sind dem Gebrauch der Kanoniker (fratrum) entzogen.

Überlieferung/Literatur

Abschrift (?) Perg. 11. Jh. StadtA Augsburg, Urkundensammlung Nr. 2 (auf der Rückseite von Nr. 1; s. Nr. 274); Abschrift 18. Jh. Herwart, Urkundensammlung 1, 14 f Nr. 6. - Druck: 7. Jb. historischer Verein Schwaben und Neuburg (1841) 69 Nr. 1; Regest: 2. Jb. hist. Verein Oberdonaukreis (1836) 78 Nr. 25. - Vgl. oben Nr. 170.

Kommentar

Aufzeichnungen über Einkünfte aus dem Besitz in Geisenhausen (12. Jh.) finden sich auch in der Landesbibliothek Wolfenbüttel, Cod. Blankenburg. 130, Vorsatzblatt. Dort sind neben den allgemeinen Leistungen auch die besonderen Abgaben am Jahrtag des Stifters, Bischof Heinrichs I. aufgezählt. Über die Hs. vgl. Archiv d. Gesellschaft f. ältere deutsche Geschichtskunde 11 (1858) 577-583; MG LL 1 (2°), XXVII; Ruland 1, 27.

 

Nachtrag:

 

Zur Handschrift der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel, Cod. Blankenburg 130 s. Butzmann 137f, 144. - Über die Abgaben im Bereich Geisenhausen vgl. auch HAB Vilsbiburg 273ff, 311. Über die Herkunft der Güter vgl. Nr. 170; weitere Erwähnungen s. Nr. 271, 382, 383 und 509.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 163.

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 278, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b83b25c3-091c-4272-84c6-e10452e92c2c
(Abgerufen am 29.03.2024).

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