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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Abt Gozpert [von Tegernsee] schreibt an Bischof G[ebehard von Augsburg], daß er oft mit Bischof G[ottschalk von Freising], der den Empfänger sehr liebe, über dessen treffliche Eigenschaften gesprochen habe. Da die vorhergehenden Augsburger Bischöfe den Mönchen von Tegernsee immer sehr günstig gesinnt waren, seien sie nach seiner [Gebehards] Gnade um so begieriger, besonders weil er auch in der bischöflichen Würde den Namen und die Haltung des benediktinischen Lebens in Sitte und Kleidung bewahre. Er sei mit Gebehard zusammen im Schoß der Augsburger Kirche erzogen worden (quia gremio Augustensis ecclesie nutriti sumus a puero), darum wolle er ihn im nächsten Sommer besuchen. Bittet den Bischof, seiner im Gebet zu gedenken.

Überlieferung/Literatur

Abschrift (11. Jh.) in clm 19412 pag. 48 f. - Pez, Thesaurus anecdotorum 6 I, 125 Nr. 7; Braun, Gesch. 1, 332 (Teilabdruck) ; MG EE sel. 3, 34 f Nr. 32.

Kommentar

Dem Inhalt nach muß der Brief bald nach Gebehards Erhebung zum Bischof angesetzt werden; mit dem kommenden Sommer, für den sich Gozpert zum Besuch in Augsburg anmeldet, ist wohl der des Jahres 997 gemeint. Zur Überlieferung des Briefes in der Froumundschen Sammlung vgl. die bei Nr. 191, 194 zitierte Literatur. Schmeidler, NA 46, 400, 421, 424 f tritt aus stilistischen Gründen dafür ein, daß Froumund den Brief verfaßt habe. S. 425 Anm. 1 nimmt er irrtümlicherweise an, daß der Empfänger dieses Briefes Bischof Gebehard I. von Regensburg sei, der das Bistum schon 995 antrat (vgl. Janner 1, 420 ff). - Über Gozpert, der zuerst Mönch in St. Emmeram in Regensburg und seit 982 Abt von Tegernsee war, s. Zacher 14 f.

 

Nachtrag:

 

Über Abt Gozpert vgl. NDB 6, 693. - Hörberg 205 ff setzt den Brief in den Winter 996 und meint, man könne daraus nicht ableiten, daß Gebehard in Augsburg erzogen worden sei. Die in diesem Brief erwähnte Neigung Bischof Gebehards zum benediktinischen Leben wertet Hörberg 207 f, 211 als Hinweis, daß bereits durch diesen Bischof die Umwandlung des Kanonikerstifts St. Afra in das Benediktinerkloster in die Wege geleitet worden sei (s. Nr. 225 mit Nachtrag).

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 116.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 202, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b75b79cd-ef36-4928-a808-3a01f839e7df
(Abgerufen am 28.03.2024).

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