RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Kaiser Heinrich V. schenkt wegen der ihm und seinem Vater von Bischof Hermann von Augsburg geleisteten Dienste (pro fideli servicio Herimanni Augustensis episcopi, quod nobis fecit et pro fidelitate etiam, quam patri nostro, dum vixit, servavit et nobis semper servare intendit) die Abtei Bvron [Benediktbeuern, Lkr. Bad Tölz] der Domkirche in Augsburg (ad altare sancte Marie in Augusta civitate) mit allem Zubehör (genannt u. a. Vogtei, Jagdrechte, Mühlen). - Anwesend: die Bischöfe Burchard von Münster, Udalrich von Eichstätt und Mazo von Verden, Herzog Welf [V. von Baiern], Markgraf Tietpald [im Nordgau], Graf Heinrich, Pfalzgraf Gottfried [von Lothringen] und Warnehar [von Schwabegg] Vogt der Augsburger Kirche. - Bruno cancellarius recognovit. - Data 16. kal. martii, indictione 9., …....regnante Heinrico quinto rege Romanorum anno 10., imperante 5. Actum est Auguste.

Überlieferung/Literatur

HStA München, Kaiserselekt Nr. 443 (Or. Perg., das durchgedrückte Siegelfehlt); ebd., Hochstift Augsburg, Münchener Bestand Lit. Nr. 4621 fol. 510 und 462 VII fol. 69 f (Abschriften 16. Jh.). - Druck: MB 291, 236 Nr. 443. - Regesten: Vock, Regesten Hochstift Augsburg 7 f Nr. 17; Böhmer, Regesten 105 Nr. 2044; Stumpf, Reichskanzler 2, 264 Nr. 3125; Gebele 118 Nr. 42; Doeberl, Dipoldinger 4 Nr. 11; RB 1, 142; MB 331, 15 Nr. 17; BA 9, 142 Nr. 15; Heidingsfelder 100 Nr. 304.

Kommentar

Das Tagesdatum ist nachgetragen; allenfalls wäre denkbar, daß Heinrich V. an diesem Tag nicht mehr in Augsburg war (vgl. Ficker, Beiträge zur Urkundenlehre 2,273 ; Hausmann 66 Nr. 73). Über den Aufbruch zum Italienzug von Augsburg aus s. Meyer v. Knonau, Jb. Heinrichs IV. u. Heinrichs V. 6,357 f; Zoepfl, Bischöfe 117. Zum Verhältnis Benediktbeuerns zur Bischofskirche von Augsburg s. Nr. 432, 456; ferner HAB Benediktbeuern-Ettal 3. Das Chronicon Benedictoburanum (12. Jh.) MG SS 9, 235 geht ebenfalls auf diese Übertragung ein. - Uber den baierischen Herzog Welf V. s. HB d. bayer. Geschichte 1, 254; bei dem im Diplom genannten Grafen Heinrich handelt es sich wohl um den Welfen Heinrich den Schwarzen, den Bruder Welfs V., der in einer wenig später ausgestellten Urkunde für Venedig ausdrücklich als Bruder Welfs bezeichnet wird (Stumpf, Reichskanzler 2, 265 Nr. 3128). Beim Markgrafen Tietpald handelt es sich um Dietpald III., den Vetter Bischof Hermanns (Tyroller, Gen. Tafeln 183, 188). Der genannte Vogt ist Wernher III. von Schwabegg (BA 9, 134; s. auch Nr. 470).

 

Nachtrag:

 

Über die mit der Übereignung von 1116 eingeleiteten Auseinandersetzungen zwischen Bischof Hermann und dem Kloster Benediktbeuern s. auch Plechl, in: DA 11, 424f. - Zum Aufenthalt Heinrichs V. in Augsburg vgl. Stüllein 75; Kreuzer, Hoftage 106. Aus diesem Diplom möchte Zielinski 237 f und 283 ableiten, daß Hermann Heinrich V. nach Italien begleitet habe.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 251f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 412, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b5b0d094-fa4c-4434-852a-aed83df95e76
(Abgerufen am 28.03.2024).

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