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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Bischof Hanto und sein Vogt (cum suo defensore) beanspruchen vor der Reichsversammlung (palatio habito) von Adalhard die Kirche in Chenperc [Unter- oder Oberkienberg, G. Schlipps, Lkr. Freising] für die bischöfliche Kirche in Augsburg (ad episcopatum Auguste civitatis ad sanctam Mariam), die dieser auch herausgibt, worauf Hanto von dem Königsboten Hartuni eingewiesen wird.

Überlieferung/Literatur

QE NF 4, 406f Nr. 475. - Überliefert in der Niederschrift über den Prozeß von 822 wegen der gleichen Kirche (s. Nr. 28).

Kommentar

Hitto war bereits Bischof von Freising (811-836), als Hanto seine Ansprüche in Paderborn erhob. Die genannte Reichsversammlung kann nur die von 815 sein (RI 21 Nr. 587 b), wenn auch in deren Quellen nichts von der Anwesenheit Bischof Hantos steht. Der augsburgische Anspruch an dieser weit gegen Freising vorgeschobenen Stelle dürfte schon in früherer Zeit nicht unangefochten gewesen sein; denn 772 gelangten Güter in Kienberg an Abt Atto von Schlehdorf, der ihn mit diesem Kloster in bischöflich freisingischen Besitz brachte (QE NF 4, 73f Nr. 45a, b). 819 weihte Bischof Hitto von Freising ein „oratorium in obviam loco nuncupato Kenperc“ (ebd. 360f Nr. 421), wohl die Kirche in Walterskirchen bei Unterkienberg (vgl. Grassinger, OA 27, 190f; Braun, Gesch. 1, 133 und 136f). - Die Bezeichnung „defensor“ für Vogt erscheint oft in den Freisinger Traditionen in der gleichen Bedeutung wie „advocatus, vocatus, causidicus“ (H. Starflinger, Die Entwicklung der Domvogtei in den altbayerischen Bistümern [Phil. Diss. München 1908] 10). Auf dem Mainzer Konzil von 813 war die Bestellung von advocati sive defensores angeordnet worden (cap. 50; MG Conc. 2 I, 272).

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 32.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 25, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b2c87e44-c535-4644-a164-7aeb3d96c769
(Abgerufen am 28.03.2024).

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