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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Folgt auf Bischof Bruno.

Überlieferung/Literatur

Herimanni Augiensis chronicon (11. Jh.) MG SS 5, 121 (Wipo Schulausg. 96); Wiponis gesta Chuonradi imperatoris cap. 24 (11. Jh.) MG SS Schulausg. 43; Chronicon Suevicum universale (11. Jh.) MG SS 13, 70 (Wipo Schulausg. 101); Annales Augustani (11. Jh.) MG SS 3, 125; Annales Hildesheimenses (11. Jh.) MG SS Schulausg. 35; Lamperti Hersfeldensis annales (11. Jh.) MG SS Schulausg. 52; Bernoldi chronicon (11. Jh.) MG SS 5, 424; Wolfherii vita Godehardi episcopi posterior cap. 24 (11. Jh.) MG SS 11, 209; Chronicon Wirziburgense (11. Jh.) MG SS 6, 30; Annalista Saxo (12. Jh.) MG SS 6, 677; Annales Altahenses maiores (12. Jh.) MG SS Schulausg. 18; Bischofslisten MG SS 13, 280, 335; 14, 558; 15 II, 1308.

Kommentar

Namensformen: Eberhardus, Ebarhardus, Heberhardus, Ebarhard, Eppo, Ebbo, Ebpo.

Über Eberhards Herkunft ist nichts bekannt. Vor Erhebung auf den Augsburger Bischofssitz war er Mitglied der königlichen Kapelle (Ann. Hildesheimenses zu 1029: Eppo regius cappellanus). Vgl. Breßlau, Jb. Konrads II. 1, 269; 2, 418; Steindorff, Jb. Heinrichs III. 1, 21; Simon, Stand und Herkunft 46; S. Görlitz, Beiträge zur Geschichte der kgl. Hofkapelle (Historisch-diplomatische Forschungen 1, 1936) 142 Nr. 8; Klewitz, AUF 16, 126.

Klewitz sieht in dem Eintrag von Eberhards Namen im Totenbuch von St. Emmeram in Regensburg (s. Nr. 275) einen weiteren Beweis für Eberhards Stellung als Mitglied der Hofkapelle; denn die Namen der dort angeführten Bischöfe, die sonst keine Beziehung zu Regensburg hatten, könnten nur durch deren Tätigkeit in der königlichen Umgebung unter Vermittlung der Alten Kapelle in Regensburg in das St. Emmeramer Nekrolog gekommen sein.

Die Dombibliothek in Augsburg enthielt den Matthäuskommentar eines unbekannten Verfassers aus dem 10. Jh., der auf fol. 2 den Vermerk „EB - HS EPS“ trägt. Sicher bezieht sich dieser Besitzvermerk auf Bischof Eberhard (clm 3741, Großoktav, 66 fol; s. Cat. cod. lat. Monac. 21 I, 130; s. dazu Ruland, ABtAug 1, 53 f Nr. 14; Ruf, Mittelalterliche Bibliothekskataloge 3 I, 8; der Matthäuskommentar ist gedruckt bei Migne, PL 114, 849 bis 862; vgl. dazu A. Schönbach, SB Wien 146 [1903], 4. Abhandlung, bes. S. 33 f).

Über die während der Regierungszeit Bischof Eberhards in Augsburg geprägten Münzen s. Steinhilber 99 ff Nr. 15-18, Abb. Tafel I und II Nr. 15-18. Eberhards Regierungszeit sind auch die Augsburger Gepräge König Heinrichs III. zuzuweisen (Steinhilber 36, 105 f Nr. 31 und 31 a), wahrscheinlich gehört in Eberhards Zeit auch die Prägung König Konrads II. (ebd. 105 Nr. 30). Dannenberg, Textband 385, Tafel 45 Nr. 1028-1029.

Die Nachricht der Annales Augustani zu 1029 (11. Jh.) MG SS 3, 125, Eberhard habe festgesetzt, daß die Pfründe (annona; s. DuCange 1, 264) jedes [Dom-]Kanonikers nach dessen Tod bis zum Jahrtag als Seelgerät für diesen verwendet werden soll, ist anderwärts nicht überliefert. Aus dieser Einrichtung entwickelte sich der „annus gratiae“ (vgl. Rückert, AHAug 5, 240).

Braun, Bisch. 1, 366 meint im Anschluß an G. Bessel, Chronicon Gottwicense 273, Eberhard sei Kanzler unter Heinrich III. gewesen. Veranlassung für diesen Irrtum war das Diplom von 1041 für Kloster Kühbach (MG DD 5, 113 Nr. 87). Er verwechselt den Bischof mit dem Kanzler Eberhard, der wahrscheinlich Domkanoniker von Augsburg gewesen war (Ann. Aug. zu 1042, MG SS 3, 126). Dieser stand der Kanzlei von Juli 1040 bis November 1042 vor und wurde dann Patriarch von Aquileia (MG DD 5, XXVII; Breßlau, Hdb. der Urkundenlehre 31, 473; über Bessel s. auch NDB 1, 180).

Zusammenfassende Literatur über Eberhard: Braun, Gesch. 1, 366-372; Zoepfl, Bisch. 89 ff.

 

Nachtrag:

 

Über die Zugehörigkeit Eberhards zur königlichen Kapelle vgl. Fleckenstein, Hofkapelle 2, 194, 225, 228, 290; über den Kanoniker Eberhard, der von 1040 bis 1042 Kanzler war, vgl. ebd. 2, 239, 248, 255, 278, 291. - Zu den Münzen aus der Zeit Bischof Eberhards vgl. Hahn 103, 125, 150 f. - Bei der durch die Annales Einsidlenses (MG SS 3, 146) zu 1039 Oktober 13 überlieferten Weihe der Klosterkirche in Einsiedeln [Kanton Schwyz] sollen nach einer dem 17. Jahrhundert angehörenden Überlieferung drei Bischöfe anwesend gewesen sein; Keller, in: ZGOR 112 NF 73, 381 vermutet, daß Bischof Eberhard von Augsburg dabei war.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 152f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 264, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b28c9781-c5bb-4b83-a943-35be5341ec0d
(Abgerufen am 29.03.2024).

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