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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Kaiser Heinrich II. nimmt das Nonnenkloster Sonnenburg [Provinz Bozen, Südtirol] in Schutz und trifft Anordnung über dessen Verhältnis zum Bischof von Trient. Zeugen: Bischof Herimann von Augsburg (Augustensis episcopus), Bischof Hartwich von Regensburg, Herzog Welf von Baiern, Markgraf Diepald von Vohburg. - Datum Auguste, 6. kalendarum iulii.

Überlieferung/Literatur

MG DD 3, 680 ff Nr. 527 (nach angebl. Or. des 13. Jh. im LandesA Innsbruck); Huter, Tiroler UB 1, 27 Nr. 46.

Kommentar

Es handelt sich offensichtlich um eine Fälschung aus dem 13. Jh., zu der das Diplom Friedrich I. für das Südtiroler Kloster Neustift bei Brixen die Vorlage bot (dieses s. bei Böhmer, Acta imperii selecta 1, 92; H. Hirsch, Studien über die Privilegien süddeutscher Klöster. I. Die Vorlage des unechten Diploms Heinrichs II. für das Kloster Sonnenburg, in: MIÖG EB 7, 474 ff). In diesem Diplom ist unter den Zeugen Bischof Hartwig II. (1155-1164) von Regensburg genannt. Die anderen Zeugen fehlen dort. Der Herzog Welf von Baiern [Welf I. 1070-1101; Welf II. 1101-1120] könnte vielleicht in Anlehnung an den Herzog Welfo von Spoleto im Diplom Friedrichs I. eingeführt worden sein. Die Namen Bischof Hermanns von Augsburg (1099-1133) und Graf Diepalds von Vohburg [Diepald I. gest. 1078; Diepald II. gest. 1146; vgl. Riezler 21, II, 585; Bosl, ZBLG 14, 207 f] könnten in einem verlorenen Diplom Kaiser Heinrichs V. für Kloster Sonnenburg gestanden haben, das sich vielleicht aus den beiden bei Stumpf Nr. 3165 und 3166 von 1120 Juli 28, Augsburg, bzw. 1120 September 9 angeführten Diplomen erschließen läßt (s. MG DD 3, 680). Vgl. auch MG DD 4, 430 Nachtrag zu DH II. 527; dort nimmt der Herausgeber an, daß es sich bei Bischof Hartwig von Regensburg um Hartwig II. (1106-1126), bei Welf um Herzog Welf II. (1101-1120) handeln könne.

 

Nachtrag:

 

Regest: RI 2, 1063 Nr. 1935. - Zur Genealogie der Grafen Diepald ist zu vergleichen Tyroller, Genealogische Tafeln 138 f, 141 Nr. 8, 144 Nr. 18. Danach ist die Bezeichnung Diepald I. zu ändern in Diepald II. (gest. 1078) und Diepald II. in Diepald III. (gest. 1146). Bei dem in MG DD 4, 430 genannten Bischof von Regensburg handelt es sich um Hartwig I. (1106-1126; vgl. Janner 1, 588). - Das Diplom für Kloster Neustift von 1157 Juli 5 s. in MG DD 10 I, 295 f Nr. 174 (vgl. auch Nr. 366, S. 225).

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 134f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. †231, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b0f21474-8ff5-41ab-9f4e-ba475e470862
(Abgerufen am 28.03.2024).

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