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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Papst Paschalis II. teilt dem Domkapitel von Augsburg (Augustensis ecclesiae clericis) mit, daß das über den Bischof [Hermann] (super episcopo vestro) wegen der vor fünf Jahren (ante quinquennium) vorgebrachten Klagen verhängte Verbot, das Bischofsamt auszuüben, nicht aufgehoben worden sei; der Bischof habe damals der von dem verstorbenen Legaten Bischof Richard von Albano zum festgesetzten Termin ausgesprochenen Ladung nicht Folge geleistet. Dem Überbringer sollen sie bei der Klage, die er gegen den Bischof führt, Schutz gewähren. - Dat. Romae 9. kal. dec.

Überlieferung/Literatur

Ordinariatsbibliothek Augsburg, Hs. 78 fol. 57 (Abschrift 15. Jh. in Uodalscalcus, De Eginone et Herimanno cap. 17). - Drucke: MG SS 12,439; Canisius, Lectiones antiquae 2,222; Baronius, Amales ecclesiastici zu 1112 cap. 23; Labbe, Concilia 10,652 Nr. 25; Harduin, Acta Conc. 6b, 1792 Nr. 25; Canisius-Basnage 3b, 12; Mansi, Coll. Conc. 20,1009 Nr. 25; Migne, PL 163,412 Nr. 477; Bram, Gesch. 2,37. - Regesten: Gebele 116 Nr. 33; Löwenfeld, in: NA 6,591; Jaffé, Regesta Pont. Rom. Nr. 4822; JL 1, 756f Nr. 6445; GP 2I, 36f Nr. 29; 48 Nr. 7.

Kommentar

Nach den Erörterungen von Löwenfeld, in: NA 6, 594 ist dieses Schreiben zu 1114/1115 einzuordnen (so auch Schumann, Legaten 89, 179). GP 2I, 36 Nr. 29 entscheidet sich für 1115; dieser Annahme folgt Zoepfl, Investiturstreit 324 und Bischöfe 116. Wegen des Zusammenhangs mit der Bestallung Erzbischof Adalberts I. von Mainz mit der Untersuchung, die weder 1114 (weil Adalbert damals in Gefangenschaft Heinrichs V. saß) noch 1116 anzunehmen ist (s. dazu die Bemerkung zu Nr. 410), dürfte wohl der Ansatz von GP 2I,36 Nr. 29 vertretbar sein, wenngleich die Anordnung der abschriftlich von Udalschalk mitgeteilten Schreiben nicht vollbefriedigend gelöst ist (vgl. dazu auch Ewald, in: NA 7,204; Meyer v. Knonau, Jb. Heinrichs IV. u. Heinrichs V. 7,52 Anm. 2 mit Angabe der älteren kontroversen Literatur zu diesen Fragen). Über die für das Jahr 1111 anzunehmende Amtsenthebung, die sich aus diesem Brief erschließen läßt, s. Nr. 402. - Bei dem Überbringer des Schreibens, der gegen den Bischof Klage führen will, handelt es sich offensichtlich um den in Nr. 409 erwähnten Bürger Adelbert; vgl. dazu auch Nr. 410. - Bischof Richard von Albano war 1114 (zwischen Juni und Oktober) gestorben (Löwenfeld, in: NA 6, 592 Anm. 1; vgl. auch Ewald, in: NA 7, 202; Meyer v. Knonau, Jb. Heinrichs IV. u. Heinrichs V. 7, 51).

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 249f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 408, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/a924623e-0674-4516-9ac8-3db09d418f2a
(Abgerufen am 29.03.2024).

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