RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Erlaß der Sendordnung (Ordo synodi per villas) [des Bistums Augsburg?] mit Richtlinien zur Abhaltung des bischöflichen Sends.

Überlieferung/Literatur

V. Krause, Die Münchner Hss. 3851, 3853 mit einer Compilation von 181 Wormser Schlüssen, in: NA 19, 118-120; Koeniger, Die Sendgerichte in Deutschland 1, 191-194.

Kommentar

Die beiden Handschriften stammen zwar aus der Augsburger Domstiftsbibliothek (Katalog der Münchner Hss. Cod. lat. I, 2, 124; Hauck, KG Deutschlands 82, 760), doch ist die Zugehörigkeit zum ursprünglichen Bestand keineswegs gesichert (Schröder, AHAug 6, 114 f). Clm 3851 ist etwa 879 geschrieben worden. Die genaue Angabe der Zahl der Sendzeugen schließt die Entstehung vor der Mitte des 9. Jh. aus (Koeniger 50 f). Da im Eingang von der Abhaltung des Sends „more solito“ gesprochen wird, scheint der Erlaß schon einige Zeit vor der Niederschrift von clm 3851 zu liegen (vgl. P. Hinschius, System des kath. Kirchenrechts 5, 428 ff). Wenn auch die Formulierung „pontificis nostri bannum“ (Koeniger 193) die direkte Autorschaft des Diözesans ausschließt, so darf doch angenommen werden, daß die Ordnung aus dem engsten Umkreis des Bischofs stammt. Denn die Ausübung der Sendgerichtsbarkeit war im 9. Jh. noch vollkommen ein bischöfliches Recht („synodale ministerium vel episcopi aut ministri sui, qui vice eius fruitur“; vgl. Koeniger 80 f; ders., Die Sendgerichte, in: Bonner Zeitschrift für Theologie und Seelsorge 8, 34-40; LThK 9, 465 f). Ein Geistlicher [vielleicht des Domkapitels?] bekam hier Anweisung zur Ausführung des Sends in bischöflicher Delegation. - Vgl. auch v. Schubert 585 f.

 

Nachtrag:

 

Die Münchener Handschrift Clm 3851 gelangte möglicherweise zu Ende des 10. Jahrhunderts von Ellwangen in die Dombibliothek von Augsburg; s. Nr. 200 (Nachtrag).

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 40.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 41, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/a5c2d6a9-cd6d-47a4-a13a-1de8ba0a3112
(Abgerufen am 28.03.2024).

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