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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Das Gedicht ist in die Zeit nach Heinrichs Rückkehr aus Italien im Frühjahr 1001 zu setzen (vgl. Hirsch, Jb. Heinrichs II. 1, 187; Schmeidler, NA 46, 427). Ob daraus geschlossen werden kann, daß Bruno mit seinem Bruder in Italien gewesen war, ist fraglich.

Wohl kurz vor dem Jahr 1000 richtete der Tegernseer Abt [Gozpert; 982-1001] an Bruno „domno beneficentissimo“ die Bitte, die Einhebung des Zehnten von dessen Erbgut (2 Huben) zu Tatinhusa [Tattenhausen, Lkr. Bad Aibling] durch die Kirche des Klosters in Tontinhusa [Tuntenhausen, Lkr. Bad Aibling] zu gestatten, wie es seit Menschengedenken hergebracht sei.

Froumunds Briefsammlung, MG EE sel. 3, 43 Nr. 35 (nach clm 19412; 11. Jh.).

Ob mit dem hier genannten Bruno der spätere Augsburger Bischof gemeint ist, kann nicht eindeutig entschieden werden. Über Tattenhausen vgl. Meyer-Westermayer 2, 810.

Überlieferung/Literatur

Thietmari Merseburgensis episcopi chronicon V, cap. 32 (20) - 38 (23), VI, cap. 2 (2) (11. Jh.) MG SS rer. Germ. n. s. 9, 256-264, 276 f; Trillmich 226 ff, 244; Adelboldi vita Heinrici II. imperatoris cap. 24-27 (11. Jh.) MG SS 4, 689 f; Annales Heremi (11. Jh.) MG SS 3, 144; Herimanni Augiensis chronicon (11. Jh.) MG SS 3, 118; Vita Meinwerci episcopi Patherbrunensis cap. 9 (11. Jh.) MG SS Schulausg. 16 f; Annales Hildesheimenses (11. Jh.) MG SS Schulausg. 29; Annalista Saxo (12. Jh.) MG SS 6, 651 f. - v. Guttenberg, Regesten Bamberg 10 Nr. 17. - Hirsch, Jb. Heinrichs II. 1, 263-270; Riezler 21 II, 12 f.

Kommentar

Die Vita Meinwerks von Paderborn gibt als Motiv für den Anschluß Brunos an den Aufstand an, er sei wegen der Verleihung des Herzogtums Baiern an Heinrich von Luxemburg (den Bruder der Königin Kunigunde) sehr verärgert gewesen. Heinrich erhielt allerdings erst auf dem Tag zu Regensburg im März 1004 das Herzogtum. Doch schon im Jahr vorher hatte sich für Bruno wie auch für den Markgrafen Heinrich von Schweinfurt keine Aussicht mehr gezeigt, das Herzogtum zu erlangen, wie sie wohl beide gehofft haben mögen (vgl. dazu auch Riezler 21, II, 12-16). Vom böhmischen Exil begab sich Bruno nach Ungarn an den Hof König Stephans I., den Gemahl seiner Schwester Gisela. Zu dem Aufstand s. auch Holtzmann, Kaiserzeit 404 f; Zoepfl, Lebensbilder 2, 48 f; v. Guttenberg, Territorienbildung 70 f; weitere Literaturangaben bei Gebhard-Grundmann 81, 211 f. Über die territorialen Folgen vgl. G. Hirschmann, Eichstätt (Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken I, 6 [1959]) 21 f. - Die Zeitangaben Thietmars von Merseburg beziehen sich auf den Beginn der Kämpfe zwischen König und Markgraf Heinrich bzw. auf den Tag der Ankunft des Königs in Bamberg. - Bei Thietmar, Hermann von Reichenau, bei dem Annalista Saxo, in der Vita Meinwerks von Paderborn und den Annales Heremi wird Bruno als frater Heinrichs II. bezeichnet.

 

Nachtrag:

 

Über den Markgrafen Heinrich von Schweinfurt vgl. Tyroller, Genealogische Tafeln 34 Nr. 21; über den Aufstand im Nordgau s. HB der bayer. Geschichte3, 56 f; RI 2, 890 Nr. 1547 a-f.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 126f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 217d, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/a0169d48-1102-4ebe-85fb-25f761ddd023
(Abgerufen am 29.03.2024).

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