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RIplus | Erzbischöfe von Mainz - Abt. 2, Bd. 1 (1354-1371)

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Erzbischof Gerlach bekundet: Wolfram von Bickenbach (Bycken-), Pastor der Pfarrkirche in Hofheim (Hoven), Mainzer Diözese, hat 16 Morgen Ackerland in der Gemarkung des ehemaligen Dorfes Boensheim – dieses Dorf ist kürzlich (modo) in ein Hofgut (grangia) umgestaltet worden und gehört dem Abt und Konvent des Cisterzienserklosters Eberbach, Mainzer Diözese –, da dieses Land für die Pfarrkirche wenig günstig gelegen ist, dem Kloster Eberbach dauernd verpachtet gegen eine jährliche Gülte von 7 Malter Roggen (Oppenheimer Maß), die auf Kosten der Mönche durch sie oder den Provisor des Hofgutes Boensheim dem Pastor jährlich zwischen dem 15. August und 8. September (assumptio und nativitas Marie) in dem Pfarrhof (curia dotis) der Pfarrkirche zu Hofheim oder, auf Wunsch des Pastors, in Oppenheim abzuliefern sind. Das Kloster hat dem Pastor die Lieferung der Gülte sicherzustellen. Auf Bitten beider Teile genehmigt und bestätigt der Erzbischof diesen Vertrag.

Originaldatierung:
A. et d. 1357 die V. mensis Oct.

Überlieferung/Literatur

Or. Perg.1: Darmstadt (Bensheimer Hof nr. 35). Das große Siegel an grüner Seide. – Kop. (15. Jh.): Mainz, Kopiar über d. Eberbacher Hof in Oppenheim (20/599) f. 7. – Erw. (irrig zum 15. Okt.): Baur, Hess. Urkunden 1, 433 nr. 629 Anm.; Wörner, Zweites Ergänzungsheft zu Scribas hess. Regesten 35 nr. 447; Roth, Nass. Geschichtsquellen 1, 160 nr. 1157; Stoff, Diplom. Gesch. v. Eberbach 3 i, 97 f.

Kommentar

Wolframs Urk. über die Verpachtung ist von 1357 Aug. 24 (Barthol. apost.). Er beruft sich auf die Ermächtigung durch Erzbischof Gerlach, auf die Zustimmung des Abtes Heinrich, des Dekans und Konventes des Stiftes Fulda, von denen das Patronatsrecht seiner Kirche seit alters zu Lehen geht, sowie seines Bruders Konrad, Herrn in Bickenbach, des Patrons (veri patroni) der Pfarrkirche. Das Kloster Eberbach hat ihm für die Gülte vier Morgen Ackerland zum Unterpfand (titulo iusti subpignoris) gesetzt, die gen Leeheim bei dem Wege des Dorfes Erfelden bei drei, zu den verpfändeten 16 Morgen gehörigen Morgen liegen. Konrad von Bickenbach siegelt mit. Or. Perg.: Darmstadt (a. a. O.) – Abschr. Bodmanns: Bodmann-Habelsches Archiv I nr. 145. – Eine zweite, sonst gleichlautende Urk. Wolframs vom 9. Okt. 1357 (in die beator. martyr. Dyonisii et socior. eius) nennt Abt, Dekan und Konvent zu Fulda Patrone der Pfarrkirche in H., während sie Konrad von Bickenbach nicht erwähnt. Or. Perg.: Darmstadt (a. a. O.) Wolframs Siegel (grün) an grüner Seide. – Kop.: in dem oben gen. Mainzer Kopiar f. 6. (Auszug Kindlingers wohl aus d. Kopie: Münster, Msc. I S 87.) – Gedr.: Baur, Hess. Urkunden 1, 432 nr. 629 (aus d. Or.). – Die Einwilligungsurkunde des Abtes Heinrich von Fulda ist vom 8. Okt. 1357. Or.: a. a. O. – Kop.: a. a. O. f. 15. – Verz.: Baur 1, 433 Anm.

Anmerkungen

  1. 1Vom Empfänger hergestellt. Es ist von derselben Hand geschrieben, wie Konrads Urk. vom 9. Oktober.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. EB Mainz 2,1 n. 898, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/ff4ba4e7-5595-4edf-ae69-74bb99588aa1
(Abgerufen am 28.03.2024).

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