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RIplus | Erzbischöfe von Mainz - Abt. 2, Bd. 1 (1354-1371)

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Erzbischof Gerlach aus der walramischen Linie des Hauses Nassau, ein Sohn Graf Gerlachs I. ein Enkel König Adolfs, ist wahrscheinlich 13221 geboren. Seine Mutter Agnes war eine Tochter Landgraf Heinrichs d. J. von Hessen. Nach ihrem Tode (1332 Januar 13) hat sich sein Vater († 1361 Januar 7) vermählt2 mit Irmengard, einer Tochter Krafts II. von Hohenlohe und der Adelheid, die eine Schwester Eberhards des Erlauchten von Württemberg war. Gerlach, bereits durch Benedikt XII. mit einem Kanonikat im Mainzer Domstifte unter Anwartschaft auf eine Pfründe ausgestattet,3 wurde am 16. Mai 1345 durch Klemens VI. mit dem Mainzer Dekanat providiert.4 Am 7. April 1346 entsetzt der Papst den bei Kaiser Ludwig verharrenden Erzbischof Heinrich III. von Virneburg und erhebt Gerlach auf den Mainzer Stuhl.5 Erst nach Heinrichs Tod (1353 Dez. 21) ist Gerlach in Wahrheit Herr des Erzstiftes geworden. Der Vertrag vom 3. Januar 1354, der zwischen ihm und dem Stiftsverweser Kuno von Falkenstein durch Karl IV. aufgerichtet worden ist (Reg. 7), bezeichnet den Anfang seines tatsächlichen Regimentes. Die vorangehende Zeit wird E. Vogt im Zusammenhang mit den Regesten Heinrichs III. behandeln. Doch setzt der vorliegende Teil der Regesten einer einfacheren zeitlichen Abgrenzung zuliebe mit dem 1. Januar 1354 ein.

Anmerkungen

  1. 1In einer 1344 Apr. 23 genehmigten Supplik nennt sich Gerlach „in XXII etatis sue anno constitutus“ (Sauerland, Urk. u. Regest. z. Gesch. der Rheinlande 3, 141 nr. 362), in der Bulle v. 1345 Mai 16 (s. Anm. 4) heißt es, daß er im 24. Jahre stehe. Aber noch die Bulle v. 1346 Apr. 7 (Anm. 5) sagt, Gerlach stehe im 24. Jahre. Aus solchen Altersangaben läßt sich das Geburtsjahr also nur ungefähr feststellen.
  2. 2Vor 1337 Januar 4, vgl. die beiden Urk. dieses Tages bei Weller, Hohenloh. UB. 2, 435 ff. Irmengard war vorher mit Burggraf Konrad IV. von Nürnberg vermählt, als dessen Witwe sie 1334 Apr. 28 (Weller 2 nr. 447 S. 358 f.) begegnet. Sie starb nach 1370 (Voigtel-Cohn, Tafel 74 und 127).
  3. 31336 Dez. 20, Sauerland a. a. O. 2, 507 nr. 2271. Über andere Pfründen vgl. z. B. das Register bei Sauerland 3, 487. Die vollständige Überlieferung aus der Vorgeschichte Gerlachs wird E. Vogt bringen.
  4. 4Sauerland 3, 175 nr. 455.
  5. 5Sauerland 3, 203 nr. 525 und 526.

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. EB Mainz 2,1 n. a, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/ef3eab77-6343-4fc1-b27d-ce5732b2a445
(Abgerufen am 29.03.2024).

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