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RIplus | Erzbischöfe von Mainz - Abt. 1, Bd. 2 (1328-1353)

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Kaiser Ludwig errichtet mit dem Rate des Erzbischof's Baldewin zu Trier, „pflegers der stifte zuo Mentze und zuo Spire“, „vor sich und vor die sinen der vorgen. stifte pfaffen und leyen . und mit namen vor die stifte zu Wormezen und die pfafheit des selben bischtuomes“1; seiner Neffen, der Pfalzgrafen Rudolf und Ruprecht; sowie der Räte von Mainz, Straßburg, Worms, Speier und Oppenheim einen Landfrieden von oberhalb Straßburg „eine halbe mile die richte herabe biz zuo Bingen uf deme Rine und iewedersit des Rines uf dem lande dri milen“. Der Landfriede soll gelten bis Sonntag Letare über 2 Jahre [30. März 1337]. Der Kaiser hat für sich „einen ahtberen fruomen man“ erkoren; ebenso Erzbischof Baldewin „einen für sich und die vorgen. pfafheit, der herre und phleger er ist“; die beiden Pfalzgrafen einen und die Städte Mainz, Worms und Speier je einen „von der stedte aller wegen gemeinlichen“, die zum Landfrieden gehören; der Ritter Schenk „Cuonrad von Erppach“ soll „ein gemeine siebende man“ sein. Diese Sieben sollen über den Landfrieden wachen. Wird der Landfriede gebrochen, so soll „der ertzebischof oder sin ammetlude die ersten uf deme velde sin und darzuo tuon e die stetde zuo in zogeten ane alle geverde“. Zu dem L. sollen dienen „unsere lieben fürsten: Baldewin ertzebischof zuo Triere mit 75 geritten man für sich, sine stifte und pfafheit, der herre und phleger er ist, der stift zuo Wormesen“ mit 10, die Pfalzgrafen mit 50, Mainz und Straßburg mit 40, Worms und Speier mit 25, Oppenheim mit 10. In Mainz hat der Kaiser „ein gemein geleite ufgerihtet und ufgesetzet“.

Originaldatierung:
[Der wart geben zuo Munichen uffe sante Andres] dage des heiligen zwelfboten 13[3]4, in d. 20. jare u. r. u. in d. 7. [u. keysertuomes]

Überlieferung/Literatur

Or.: Straßb. St.-A. (G. U. P. 73). Verletzt. Siegel des Kaisers abgefallen; die anderen 3 hängen verletzt, das Trierer ohne Rücksiegel. – Transsumpt in den undatierten Beitrittserklärungen der Städte. (Or.: Speyer St.-A., Urk. nr. 605; 5 Siegelschnitte, doch kein Siegel. Gedr.: Lehmann, Chron. Spir. 6, 682; Hilgard, Urk. zur Gesch. der Stadt Speyer 381 nr. 432.) – Weiteres Or. (?): München, B. Hauptstaatsarchiv (Mainzer Nachtr. fasc. 20 nr. 73). – Gedr.: Freiburger Urkb. 1, 308 (nach gleichz. Abschrift); Straßb. Urkb. 5, 49 nr. 37. – Reg.: Böhmer, Reg. Imp. 102 nr. 1643 und S. 245 nr. 105; Scriba, Hess. Reg. 3 181 nr. 2707; Weidenbach, Reg. Bing. 25 nr. 256. – Erw.: Schaab, Gesch. der Stadt Mainz, Städtebund 2, 135 nr. 96; Schwalm, Die Landfrieden (1889) S. 56; Vogt, Die Reichspolitik B.'s S. 108. – Man beachte Straßb. Urkb. 5, 55 Anm. Verbesserungen und Zusätze von Reuling (1975):

hinter: "doch kein Siegel" im Exemplar Stadtbibl. Mainz "bei Kriegsende 1945 in Verlust geraten" (?)

Anmerkungen

  1. 1Transsumpt: für Gerlachen bischof zu Wormisze, für sein stift und pfaffheit, die er verentwuorten will.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. EB Mainz 1,2 n. 3399, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/ce3976ed-338f-4b6c-a793-03a3c50d7029
(Abgerufen am 18.09.2024).

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