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RIplus | Erzbischöfe von Mainz - Abt. 1, Bd. 2 (1328-1353)

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Baldewin war der jüngste Sohn, wenn nicht überhaupt das jüngste Kind des am 5. Juni 1288 samt seinen Brüdern in der Schlacht bei Worringen gefallenen Grafen Heinrich III. von Luxemburg (aus dem Geschlechte der Herzöge von Limburg) und der Beatrix von Avesnes, Herrin von Beaumont (im Hennegau)1. Die älteren Brüder waren der spätere Kaiser Heinrich VII. (als Graf von Luxemburg Heinrich IV.)2 und der auf Heinrichs Romfahrt am 26. Juli3 1311 vor Brescia tödlich verwundete Walram4. Von den beiden (nicht drei5) Schwestern Baldewins tritt die jüngere, Margaretha, im Jahre 12946 in das Kloster der Dominikanerinnen zu U. L. Fr. in Lille ein7; die ältere8, Felicitas, heiratet im Jahre 1298 den Johann von Löwen, genannt Tristan9, nach dessen Tod (1309) sie sich gleichfalls ins Kloster zurückzieht (1312), und zwar in das von ihrer Mutter Beatrix um das Jahr 1311 gegründete Priorat von Beaumont in Valenciennes10. Dort, wo ihre jüngere Schwester Margaretha zuletzt Priorin war und wo die Mutter Beatrix am 1. März 1320 ihr Leben beschloß, ist Felicitas am 6. Oktober 1336 gestorben11. Baldewins Großvater väterlicherseits12, Heinrich II. Blondel, d. i. der Blonde, auch der Große genannt († 1281), war vermählt mit Margaretha, Tochter des Grafen Heinrich von Bar († 1275). Aus dieser Ehe stammten außer den bei Worringen gefallenen Söhnen noch 5 Töchter13: Philippe, Gemahlin des Grafen Johann II. von Hennegau († 1310); Isabella, Gemahlin des Grafen Guido von Flandern († 1299)14; Margaretha, zuletzt 1302 erwähnt; Johanna, gestorben nach dem 3. Juli 1310 als Äbtissin von Clairfontaine, und Catharina, Nonne in demselben Kloster15. Baldewins Großvater mütterlicherseits, nach dem B. vermutlich genannt wurde, war Balduin von Avesnes († 1289), den man irrtümlicher Weise für den Verfasser des Chronicon Hanoniense16 gehalten hat17; seine Gemahlin war Félicité de Coucy18. Durch seinen Bruder Heinrich ist B. der Onkel des König's Johann von Böhmen (geb. 1296, Graf von Luxemburg und König von Böhmen 1310) und Großonkel König Karls IV. (geb. 1316). Da Baldewin beim Tode des Vaters (am 5. Juni 1288) das dritte Lebensjahr noch nicht vollendet hatte und bei seiner Erhebung zum Erzbischofe von Trier (gewählt am 7. Dezember 1307, ernannt am 12. Februar 1308) im 23. Lebensjahre gestanden zu haben scheint19, so läßt sich seine Geburt mit ziemlicher Bestimmtheit in die zweite Hälfte des Jahres 1285 verlegen20. Dazu stimmt auch, daß Baldewin, als er, etwa 5 Jahre vor der Schlacht bei Courtray [am 11. Juli 1302], also im Jahre 129721, zum erstenmale die Universität Paris aufsuchte, im 13ten Lebensjahre stand22. Auf diesen ersten Pariser Aufenthalt, der mit philosophischen Studien ausgefüllt wurde, folgte nach zweijähriger Unterbrechung (1302–1304) ein zweiter (1304–1308), der dem Studium des Kanonischen Rechts gewidmet war. B. war diesmal23 von zwei älteren Männern, vermutlich dem späteren Dompropst Jofrid von Rodemachern (1309–1330) und dem späteren Domdechanten Johann von Franchirmont (1309–1310) begleitet24. Wann Baldewin in das Trierer Domkapitel aufgenommen und wann ihm die Dompropstei übertragen wurde, die er im Jahre 1308 sicher inne hatte, läßt sich mit Bestimmtheit nicht feststellen25. Ob vielleicht im Jahre 1302, nachdem sein Bruder Heinrich mit der Stadt Trier Frieden geschlossen und sich das Bürgerrecht hatte übertragen lassen?26 Im Jahre 1305 erscheint Baldewin mit seinem Bruder Heinrich, der „schon früh eine Hinneigung zu Frankreich zeigt“27 [König Philipp hatte ihn zum Ritter geschlagen28 und Graf Heinrich hatte diesem am 12. November 1294 zu Pontoise Hilfe gegen England gelobt29], zu Lyon im Hoflager des Königs. Heinrich, „der Vasall und Kampfgenosse“30 Philipps, „erneuert hier seinen Lehenseid und verspricht zugleich für Baldewin dem Könige Vasalienpflicht, quelconque estat que celuy Baudouin viegne“31. Am 14. November 1305 wohnen die beiden Brüder der Weihe Papst Clemens' V. bei32. Wie Hocsemius, der Verfasser der Historia et res gestae pontificum Leodiensium (1246–1348), der auch zugegen war, berichtet33, hat sich Heinrich schon damals bemüht, seinem kaum 20 jährigen Bruder ein Erzbistum oder die Anwartschaft auf ein solches, etwa Trier, zu verschaffen. Ob man dabei an das seit dem 25. Februar 1305 durch den Tod Gerhards von Eppstein bis zum 10. November 1306 erledigte Erzbistum Mainz denken darf?34 Bemerkenswert ist es in jedem Falle, daß Graf Heinrich am 2. Januar 1306 dem Könige von Frankreich die Versicherung abgegeben hat, daß sein Bruder Baldewin ihm treu und ergeben sein werde35, und daß er (mindestens einige Wochen vor dem 3. Mai 1306) sich an König Eduard von England mit der Bitte gewandt hat, seinen dem geistlichen Stande bereits angehörenden Bruder [militiae clericali adscriptus – B. hatte damals vermutlich schon die niederen Weihen empfangen] dem Papste zur Beförderung zu empfehlen, und daß KönigEduard am 3. Mai 1306 in zwei Briefen, von denen der eine an den Papst, der andere an einen Kardinal gerichtet ist, dieser Bitte entsprochen hat36. Die am 7. Dezember 1307 durch die Mehrheit des Trierer Kapitels erfolgte Postulation Baldewins zum Erzbischof von Trier37 hat Clemens V. nicht bestätigt38, sondern aus nicht genannten Gründen annulliert, die Appellation der Minderheit verworfen und sodann auf Grund der Reservationsbulle Papst Bonifaz' VIII. vom 4. Januar 130039 aus eigener Machtvollkommenheit Baldewin zum Erzbischof von Trier ernannt40, nicht ohne starke Beeinflussung durch Baldewins Bruder Heinrich und das franzö- sische Königspaar41. Baldewin, der seine Studien in Paris noch nicht abgeschlossen, aber bereits die höheren Weihen (Subdiakonat und Diakonat) empfangen hatte42, folgte Ende Februar oder Anfang März seinen beiden dorthin zugleich mit einer Abordnung des Trierer Kapitels vorausgeeilten Brüdern nach Poitiers, dem Aufenthaltsorte Clemens' V.43, wo er am 10. März 1308 im Auftrage des Papstes die Priesterweihe und am 11. März durch den Papst selbst die Bischofsweihe empfing44. Nach dem 1. April 130845 verließ B. die Kurie, zunächst um noch einmal nach Paris zurückzukehren; am 2. Juni hielt er, im Beisein der Brüder, seiner Mutter und einer seiner beiden Schwestern, seinen feierlichen Einzug in Trier46. In der Wahl seines Bruders Heinrich zum deutschen König durfte Baldewin einen Erfolg eigener Bemühungen erblicken47. Zu Anfang 1310 weilt Baldewin, nachdem er das Weihnachtsfest 1309 mit seinem königlichen Bruder in Köln gefeiert48, nochmals an der Kurie, diesmal in Avignon49. Am 27. Juni 1310 beauftragt ihn Papst Clemens V. allein oder in Gemeinschaft mit dem päpstlichen Kaplan Johannes de Molans den König für die Kurie zu vereidigen50. Bald danach, am 17. September 131051, hat B. Trier verlassen, um seinen Bruder zur Kaiserkrönung nach Rom zu begleiten52. Auf Bitten des Königs hat Papst Clemens ihn als den einzigen überlebenden Bruder des Königs (unicum suum post Galeyrondi (!) fratris obitum fratrem) vom Besuche des nach Vienne berufenen Konzils, zu dem er geladen war, dispensiert53. Am 7. Mai 1312 betritt B. den Boden der ewigen Stadt54, wo am 29. Juni sein Bruder die Kaiserkrone empfängt. Am 19. März 131355 hat er sich von diesem in Pisa verabschiedet, am 15. Mai 1313 ist er wieder in Trier eingetroffen56. Über Baldewins Verhalten gegenüber seiner ersten Postulation zum Erzbischof von Mainz im Jahre 132057 sind wir auf Vermutungen angewiesen58. Die seit dem Jahre 1323 gegen Ludwig den Bayern, den König seiner Wahl59, ergangenen Prozesse Papst Johanns XXII. hat Baldewin bekanntlich nur zögernd veröffentlicht60. Aber am 12. Mai 1326 hat der Papst auf Baldewins Bitte Befehl gegeben, ihn von den Zensuren, die er sich als Anhänger Ludwigs des Bayern zugezogen habe, zu absolvieren61; am 30. Mai 1326 spricht er von B.'s „tarda obediencia fraternalis“62; am 24. Juni 1326 lobt er seine „constancia“63 und am 15. Juli 1327 seine „devocio erga sedem apostolicam“. Der Papst hofft oder ermahnt ihn wenigstens, quatinus processus pridem64 contra Ludovicum de Bavaria habitos solenniter in vulgari publicari faciat65. Die Beziehungen Baldewins zur Kurie waren demnach um jene Zeit, wie sich auch aus Briefen Johanns vom 12. Oktober 132766 ergibt, anscheinend nicht gestört. Auch ergibt sich aus dem Briefe des Papstes an den König von Böhmen vom 2. Oktober 132667, daß man in Avignon ernstlich darauf bedacht war, mit Baldewin im engsten Einvernehmen zu bleiben. Negocium imperii, so heißt es dort, sine tuo . ac ven. fratris nostri Baldewini archiepiscopi Treverensis patrui tui periculo procedere desiderantes. Daß man freilich ihn nicht unbedingt zu den Parteigängern der Kurie rechnen durfte, zeigt der Bericht, den der Propst von S. Severin in Köln, Heydenreich, (am 18. Mai 1327) dem päpstlichen Notar Bernardus Stephani über die Stellungnahme der rheinischen Städte und Fürsten zu König und Papst erstattet hat68. De archiepiscopo vero Moguntino, so heißt es dort69, qui habet XIII suffraganeos, non constat michi ad plenum, nec de archiepiscopo Treverensi, qui habet tres. Sed ibi credo esse attendendum, ut ex actibus suis cognoscantur. Im wesentlichen wird man dem Urteile beipflichten müssen, das Schütte70 über die Gesinnung Baldewins und seine Stellung zu den streitenden Parteien gefällt hat: „Erzbischof Balduin von Trier hatte die schärfere Reichsrichtung [gegenüber Mathias von Mainz]. Die Überlieferung seines Hauses und die durch Schenkungen gewinnende, durch Verpfändung von Reichsgut fesselnde Hand König Ludwigs wiesen ihm den Platz neben diesem. Der Kurie blieb der Trierer daher stets verdächtig. Die Verkündigung der Prozesse gegen Ludwig stößt bei ihm auf prinzipielleren Gegensatz (vgl. z. B. Preger, Auszüge [aus Urk. d. Vat. Arch. in Abhandl. der hist. Cl. der K. Bayer. Akad. der Wissensch. 17 (1886) S. 192] nr. 270 vom 12. Mai 1326). Wenn ihn auch das Ulmer Abkommen tief kränkte, so löste es doch keine dauerhafte neue Richtung bei ihm selbst und in der Anschauung der Kurie über ihn aus“. Im Jahre 1328 ist B. „den Absichten der Kurie bis zu einem doch sehr wichtigen Punkte gefolgt“. „Indem er mit anderen Kurfürsten den Tag einer neuen Königswahl vereinbarte, schien er den heißesten Wunsch des Papstes zu erfüllen.“ „Es war ein wichtiger Schritt, den er damit tat; aber es war doch nur der erste.“ Da B. nach dem Tode des Erzbischof's Mathias von Mainz (9. Sept. 1328) mit dem Anspruche hervortrat, dessen Nachfolger zu werden, ein Schritt, „der ihn auf fast ein Jahrzehnt von der Kurie schied“, war seine Mitwirkung an dem Wahlprojekt des Papstes „endgültig ausgeschlossen.“71 Bereits im Jahre 1862 erschien das Buch von Dominicus: Baldewin von Lützelburg, Erzbischof und Kurfürst von Trier, ein Zeitbild aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts, die einzige bis jetzt vorhandene Gesamtdarstellung der Tätigkeit Baldewins, nach Sauerland (Urk. u. Reg. z. Gesch. d. Rheinlande aus d. Vatik. Archive 1, Vorbem. p. IX) „eine zwar fleißige, aber nicht in den innerkirchlichen Zusammenhang eindringende Arbeit“. Von Dominicus rührt auch der Artikel über Baldewin in der Allg. deutsch. Biographie (2 [1875] S. 11 ff.), Über B.'s politische Tätigkeit in den beiden aufeinander folgenden Zeiträumen 1314 bis 1328 und 1328 bis 1334 handeln mit gegensätzlicher Einstellung Priesack (Die Reichspolitik des Erzbischof's Bischof von Trier; 1894) und Vogt (1901), denen zeitlich K. Höhlbaum, Der Kurverein von Rense im J. 1338 (Abhandl. d. K. Gesellsch. z. Göttingen 1903) sich anschließt. Neuerdings hat E. E. Stengel (Avignon u. Rhens, Forschungen zur Geschichte des Kampfes um das Recht am Reich in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts in Quellen u. Studien zur Verfassungsgeschichte des deutsch. Reiches in Mittelalter u. Neuzeit VI, [1930] S. 133 ff.), anknüpfend an den Anteil, den B. an den Ereignissen des Jahres 1338 genommen hat, für die Beurteilung des Politikers B. eine selbständige Auffassung zu begründen unternommen. Der Wunsch nach einer Würdigung der gesamten Tätigkeit B.'s auf Grund des von Sauerland In den Urk. u. Reg. aus dem Vatik. Archiv und von Stengel in den Nova Alamanniae 1 (1921) dargebotenen reichen Materials (s. Trier. Arch. 12 [1908] S. 93) ist bis heute noch nicht in Erfüllung gegangen.

Anmerkungen

  1. 1Man vgl. über sie Würth-Paquet in Publications de la société de Luxembourg 15 (1860) S. 51 und 16 (1861) S. 30; ferner Brosien, Heinrich VII. als Graf von Luxemburg in Forschungen zur deutschen Gesch. 15 (1875) S. 476. Nach Brosien, der sich beruft auf Saint-Génois, Droits primitives de Haynaut (Paris 1782) 1, 208, war sie geboren am 22. Mai 1265. Die Angaben über Beatrix bei Brower, Antiq. et ann. Trev. 2, 185 sind ungenau. Zu vergleichen sind Sauerland, Urk. und Reg. zur Gesch. der Rheinlande 1, nr 325, 423, 424, 535. Gestorben ist Beatrix am 1. März 1320 (s. Würth-Paquet in Publications de la société 15, 51).
  2. 2Über ihn handelt Brosien, in Forsch. zur deutsch. Gesch. 15, 475–511 (s. Anm. 1). Vgl. auch Wenck, Clemens V. und Heinrich VII. (1882) S. 111.
  3. 3nicht im Juni, wie Barthold, Der Römerzug König Heinrichs von Lützelburg 2 (1831) S. 24 und Brosien l. c. S. 503 angeben; s. Irmer, Die Romfahrt König Heinrichs VII. (1881) S. 54 und Barthold l. c. S. 25 Anm. 44 (dort ein Zitat aus Chron. Mutin. col. 570 zum 27. Juli).
  4. 4Am 25. Oktober 1310 erteilt Papst Clemens V. dem Bischof von Trient, Kanzler Heinrichs VII., die Vollmacht, dispensandi cum eodem Walramo super observacione ieiuniorum, prout ipsius debilitati ac statui expedire videris (Sauerland, Urk. und Reg. 1, 157 nr. 329).
  5. 5Dieser Irrtum (s. Dominicus, Baldewin von Lützelburg [1862] S. 34) geht zurück auf Bertholet, Histoire de Luxembourg (1743) 5, 433; man vgl. Würth-Paquet in Publications de la société 16, 43 ff., 51 und 17, 146; Schötter, Johann Graf von Luxemburg und König von Böhmen (1865) 1,5 und Brosien l. c. S. 503 Anm. 6. Von einem Halbbruder Baldewins berichten die Gesta Trevirorum (ed. Wyttenbach und Müller 2, 196); s. Würth-Paquet in Publications de la société 16, 45.
  6. 6nicht 1299, wie Brosien angibt.
  7. 7Würth-Paquet in Publications de la société 16, 51. In den Jahren 1316 und 1323 erscheint sie als Priorin des Klosters Mariental (s. Wauters, Table chronologique VIII [1892] 628 und IX [1896] 99 = Publications de la section historique de l'institut de Luxembourg 38, 294 nr. 320 und 39, 25 nr. 350), desselben Klosters, in das die Tochter KönigHeinrichs VII., Maria, eingetreten war (s. Wauters VIII, 628 zu 1316 und Publications 38 [1885] p. XXI.) und dem Baldewin sich wiederholt als Gönner erwies (s. Cartulaire du prieuré de Marienthal, Publications de la section historique de l'institut 38 [1885] u. 39 [1891] im Index unter Baldewin). S. auch Wauters IX, 70 = Publications 39, 15 nr. 343 zum 23. Nov. 1322. Nach Publications 38 [1885] p. 21 hätte sie dort überhaupt erst den Schleier genommen.
  8. 8Würth-Paquet l. c. 16, 44 u. 51.
  9. 9Würth-Paquet l. c. 17, 86 nr. 257; Brosien S. 494.
  10. 10Würth-Paquet, Publications 16, 42 ff., 51. Es ist aber unwahrscheinlich, daß Felicitas im Jahre 1312 erst 22 Jahre alt war; vielleicht ist (statt 22) 32 zu lesen, oder sie ist mit 22 Jahren im Jahre 1309 Witwe geworden; dann wäre sie 1286 oder 1287 geboren, also jünger als Baldewin, und ihre Schwester Margaretha wäre kurz vor oder erst nach dem Tode des Vaters geboren und schon mit etwa 6 Jahren ins Kloster eingetreten.
  11. 11Würth-Paquet l. c. 16, 51.
  12. 12Gesta Trevirorum ed. Wyttenbach u. Müller S. 190. Irrtümlich spricht Brower, Antiq. et ann. Trevir. 2 (1670) S. 179 von Heinrich IV., dem Sohne Blondels.
  13. 13WürthPaquet in Publications 15, 49 u. 51 nennt, doch wohl mit Unrecht, noch eine sechste, Felicitas. Schötter, Johann, Graf von Luxemburg S. 5 läßt die Johanna weg; Brower l. c. 2, 185 wirft die beiden Generationen Heinrichs III. und Heinrichs IV. durcheinander. S. Bertholet, Histoire de Luxembourg 5, 187 und Brosien l. c. S. 503.
  14. 14Brower l. c. 2, 185; Brosien S. 478.
  15. 15Man beachte die Gunstbeweise Baldewins für Clairfontaine vom 11. Juli 1313 und 25. Mai 1315 (Wauters, Table chronologique VIII [1892] S. 523 u. 589). Als réligieuse de Clairfontaine erscheint Johanna, Tante des späteren König's Heinrich, in einer von Wauters S. 32 als Fälschung bezeichneten Urk. vom 1. April 1302. Über Margaretha s. Wauters S. 42 u. 57 zum J. 1302.
  16. 16Mon. Germ. Hist. Scriptores XXV, 419–467.
  17. 17Neues Archiv f. ältere deutsche Geschichtsk. 4 (1879) S. 462; 6 (1889) S. 4. S. Potthast, Bibl. hist. medii aevi unter Chron. Hanoniense und Rhein. Antiq. 1, 4 (1856) S. 629.
  18. 18Würth-Paquet in Publications 16 (1861) S. 30, 43, 51.
  19. 19Gesta Trevirorum (ed. Wyttenbach u. Müller S. 192): qui Baldewinus tunc temporis nondum tertium aetatis suae annum complevit; S. 186 (Codex No. 1462): anno aetatis suae XXIII .. in Trevirorum erat archiepiscopum solemniter postulatus. Bertholet, Histoire de Luxembourg 5, 344 gibt die Stellen unrichtig wieder: Clément V. .. confirma l'élection de Baudouin, quoiqu'il ne fût âgé que de vingt trois ans .. Lorsque son père fut tué à la bataille de Worringen, Baudouin n'avait que trois ans; ebenso Brower l. c. 2, 185. Sauerland (Urk. u. Reg. zur Gesch. der Rheinlande 1, Vorbem. S. IX, und in Westdeutsche Zeitschr. 16 [1897] S. 86) spricht merkwürdiger Weise wiederholt von dem 20 jährigen B. oder dem 20 jährigen Jüngling. S. Brosien S. 504; Irmer, Die Romfahrt Kaiser Heinrichs VII. S. 14; Wenck, Clemens V. und Heinrich VII S. 111; Schneider, Johannis abbatis Victoriensis Lib. certarum hist. (Scriptores Rer. Germ. in us. schol. [1909] 27 Anm. 8). Clemens V. betont in seinem Schreiben vom 12. Februar 1308, daß B. für die bischöfliche Würde zu jung sei; Sauerland, Urk. und Reg. 1 nr. 223: tu, qui nondum in etate consistis, que ad pontificalem requiritur dignitatem. Damit übereinstimmend sagt Brower l. c. 2, 185: Legatio ad Clementem pontificem, qui apud Pictavos tunc agebat, directa, quae a pontifice veniam legis eius praesertim impetraret, qua per aetatem B. episcopus fieri vetabatur. Clemens .. juveni annos 23 (!) nato, quod per leges annales non poterat, extra ordinem .. eius procurationem muneris indulsit. Papst Johannes XXII. aber behauptet am 21. September 1330 von B.: cui etas et defectus scientie repugnabant (Sauerland, Urk. und Reg. 2, 363 nr. 1947).
  20. 20So auch Brosien S. 476 Anm. (= Würth-Paquet, Publications 17 [1862] S. 47) und Irmer, Die Romfahrt König Heinrichs VII. (1881) S. 11, obwohl er anders rechnet. Der Cod. Trev. No. 1346 (s. Gesta Trevirorum, ed. Wyttenbach und Müller 2, 186 note e) nennt 1286 als Geburtsjahr. Nach Brosien S. 504 ist B. im Herbste 1285 geboren, nach Kisky, Die Domkapitel der geistlichen Kurfürstentümer in ihrer persönlichen Zusammensetzung im 14. und 15. Jahrh. (1906) S. 182 „um 1285“.
  21. 21Gesta Trevirorum, ed. Wyttenbach u. Müller 2, 194: Fuit Parisius circa quinqennium. Deinde scholas per biennium dimisit propter guerras inter Francigenas et Flandrenses existentes; quando in Curtray flos Francigenarum occubuit per Flandrenses. Diese Stelle hat Dominicus, Baldewin von Lützelburg (1862) S. 44 völlig übersehen, indem er B. erst im Jahre 1299 und zwar 13 Jahre alt (!) nach Paris ziehen läßt, und ebenso Irmer, der geradezu: „im 14. Jahre“ auflöst.
  22. 22Nicht „im Alter von 13 Jahren“, wie Schötter l. c. S. 45 in Übereinstimmung mit Dominicus und Irmer (s. Anm. 21) behauptet; s. Gesta Trevirorum (ed. Wyttenbach u. Müller 2, 194): a quibus (sc. scholasticae disciplinae magistris) ipse usque ad annum nativitatis suae decimum tertium .. informabatur. Wo Baldewin geboren wurde, ob auf dem Schlosse zu Luxemburg (s. Chevalier, Répertoire des sources historiques du moyen âge [1905]), oder in Valenciennes, wo auch König Heinrich VII. geboren wurde (s. Würth-Paquet in Publications 16, 42, Brosien S. 476 = Böhmer, Reg. Heinrichs VII. nr. 371 und Brosien S. 509), muß ich dahingestellt sein lassen.
  23. 23Nach Brower 2, 186 war dies allerdings schon während des ersten Aufenthaltes der Fall (duobus Parisiis excellentissimis magistris in disciplina traditus).
  24. 24Gesta Trevir. (ed. Wyttenbach u. Müller S. 194): Duobus solemnibus cum magistris, magnae literaturae viris .. Parisiensi studio fuerat destinatus. Dazu vgl. man Dominicus S. 48 Anm. 1 und über die beiden oben Genannten Kisky S. 194, 195, sowie Metropolis urbis Trevericae 1, 145, 150.
  25. 25Nach Kisky S. 182 nr. 199 wird er (vor 1301) Domherr und 1301 Dompropst von Trier (vgl. S. 194: Reihenfolge der Dignitäre), nach Dominicus S. 48 spätestens 1304 oder 1305 (vgl. auch S. 52 und Kopp, Gesch. der eidgen. Bünde 4, 1, 20, und was Heidemann, Zur Gesch. u. Politik Peters von Aspelt in Forschungen zur deutsch. Gesch. 9 [1869] S. 312 Anm. 1 dagegen vorbringt). Dem Rhein. Antiq. 1, 4 S. 630 scheint es, daß er 1300 oder 1301 in der Dompropstei der Nachfolger Heinrichs von Zweibrücken geworden sei; nach Irmer S. 12 ist ihm zwischen 1304 und 1307 durch die Bemühungen seiner beiden oben genannten Pädagogen die Propstei zugefallen. Papst Nicolaus IV. hatte im Jahre 1289 die Propstei an Peter von Aspelt übertragen, nachdem sie durch die Erhebung Boemunds von Warnsberg zum Erzbischof frei geworden war. Das Domkapitel hatte sich aber widersetzt und den Grafen Heinrich von Zweibrücken berufen. Der Streit hatte sich mehrere Jahre hingezogen (s. Reg. 908 u. 1063). Nun war aber natürlich nach der Auffassung der Kurie durch die Erhebung Peters von Aspelt zum Bischof von Basel (1297) die Propstei wieder erledigt; doch gestattete Papst Bonifaz, indem er die weitere Verleihung sich reservierte, dem erwähnten Bischofe, die Propstei nebst anderen Pfründen noch 5 Jahre, also bis z. J. 1302, zu behalten (s. Reg. 962). Am 15. März 1299 hat Papst Bonifaz diese Erlaubnis um drei Jahre, also bis zum J. 1305, verlängert (s. Reg. 1000 u. 1043). Aus dem Schreiben Papst Benedikts XI. an Erzbischof Diether von Trier vom 2. Nov. 1303 (Sauerland, Urk. u. Reg. z. Gesch. d. Rheinlande 1, 62 nr. 122) möchte man doch schließen, daß Bischof Peter damals im unangefochtenen Besitz der Propstei sich befand. Heinrich von Zweibrücken wird in einer Urkunde vom 20. Februar 1302 zum letztenmale erwähnt. Vgl. Heidemann l. c. 265, 269, 271 (doch ist statt Saarbrücken Zweibrücken zu lesen) und Sauerland, Urk. u. Reg. 1, 62 nr. 122. Nach Kisky S. 193, der sich auf Görz, Mittelrhein. Regesten 4, 2576 stützt, war Heinrich von Zweibrücken 1296–1301 tatsächlich Propst und resignierte jedenfalls um 1301. Am 24. Januar 1308 war er nach Kisky tot.
  26. 26Vgl. dazu Brower l. c. 2 (1670) S. 180 und Brosien l. c. S. 498 ff.
  27. 27Brosien S. 481.28 e. l. = Albert. Mussat 16, 3 (Muratori, Scriptores Rer. It. 10, 568); Wenck, Clemens V. und Heinrich VII S. 111.29 Brosien S. 484 = Würth-Paquet in Publications 17, 179; Wenck S. 111.
  28. 30Brosien S. 479 zum 28. Mai 1292, S. 494 zum 21. Nov. 1298 = Böhmer, Reg. Albrechts nr. 82; Wenck S. 134, 135.
  29. 31Brosien S. 504 = Lünig, Cod. Germ. dipl. 2, 1621; s. Irmer S. 12, Wenck S. 111, Wauters VIII (1892) p. IX, Kern, Die Anfänge der französischen Ausdehnungspolitik (1910) S. 260, 343 u. Acta imp. 107 nr. 162.
  30. 32Brosien S. 505 = Böhmer, Reg. Clem. V. S. 343 f.; Sauerland, Urk. u. Reg. 1, 77 nr. 155; Wenck S. 138.
  31. 33ed. Chapeaville, Gesta pontificum Leod. 2, 344: pro fratre, nunc archiepiscopo Trevirensi, illius archiepiscopatus impetrat dignitatem. Dazu vgl. man Brosien S. 505 und Anm. 5, wo eine interessante Parallelstelle aus dem sog. Dino Compagni (ed. Alf. Folinea, Neapel 1845) 3, 160 mitgeteilt wird; ferner Brower 2, 186, Wyttenbach u. Müller, Gesta Trevirorum 2, 186 note e, Rhein. Antiq. 1, 4 S. 630, Irmer S. 11, Wenck S. 46.
  32. 34S. Brosien S. 505 f., insbesondere auch die dort S. 506 Anm. 3 zitierte Stelle des Cod. Trev. No. 1462 (bei Wyttenbach u. Müller, Gesta Trev. 2, 202 note c), dazu Trithemius, Chron. Hirsaug. 2, 102, der geradezu behauptet, das Mainzer Domkapitel habe schon damals (1306) B. postuliert (s. Heidemann S. 312 Anm. 2). „Leicht konnte Graf Heinrich“, so urteilt Brosien l. c., „auf den Gedanken kommen, durch Vermittlung des französischen Königs, seines Lehnsherrn, für seinen Bruder den Mainzer Sitz zu erwerben“. „Diesem (sc. dem Könige von Frankreich) mußte auch B., sein Lehensmann, ein genehmer Kandidat für Mainz sein“ So hält auch Brosien daran fest, „daß Clemens V. zunächst den Mainzer Stuhl für Baldewin ins Auge gefaßt“; s. auch Kern l. c. 260 Anm. 4. Die gegenteilige Ansicht vertritt Heidemann S. 309 ff., der sich eingehend mit dem Rhein. Antiq., Moseltal (1837) S. 342, Dominicus S. 49 und Kopp, Gesch. der eidgen. Bünde 3, 2 S. 366 f. auseinandersetzt. Zu vgl. sind noch Brower 2, 183, Rhein. Antiq. 1, 4 S. 630 f. und besonders Irmer S. 12, der wieder gegen Heidemann Stellung nimmt und von einem mißlungenen „Versuch, den erzbischöflichen Stuhl von Mainz dem jungen lützelburgischen geistlichen Herrn zuzuwenden“, spricht. S. auch Reg. 1085 Anm. 1. und Stengel, Avignon u. Rhens (1930) S. 24.
  33. 35Wauters, Table chronologique des chartes et diplomes imprimés T. VIII (1892) 195; vgl. p. IX.
  34. 36Heidemann S. 311 = Rymer, Foedera (ed. 1816) 1, 985, 986; Wauters S. 206; Wenck S. 111; Kern l. c. 260; Reg. 895.
  35. 37Rhein. Antiq. 1, 4 S. 631; Sauerland 4, Vorbem. p. LXVII.
  36. 38wie Gesta Trevirorum (ed. Wyttenbach u. Müller 2, 187) fälschlich berichten: postulationem approbavit – Baldewinus confirmatus. S. auch Brower 2, 185: Clemens .. Baldewinum praesulem laudavit; Brosien S. 507; Schneider, Joh. Vict. (1910) 2, 7 Anm. 1; Wenck S. 111.
  37. 39Sauerland, Urk. u. Reg. 1 nr. 79.
  38. 40Sauerland, Urk. u. Reg. 1, 108 nr. 223: postulationem tuam non tue persone vitio, sed alias certis ex causis nequaquam duximus admittendam ac deinde .. ad te demum ipsius ecclesie canonicum in diaconatus ordine constitutum .. convertimus aciem nostrae mentis .. de persona tua .. predicte ecclesie providemus preficiendo te illi .. in archiepiscopum et pastorem; vgl. Westdeutsche Zeitschr. 16 (1897) S. 83 und Anm. 1. Daher konnte denn auch Papst Johannes XXII. am 9. März 1326 in einem Briefe an B. die Wendung gebrauchen: matrem tuam, que te prefecit ecclesie Treverensi (Riezler, Vat. Akt.en nr. 637 = Sauerland, Urk. u. Reg. 1, 413 nr. 900; Sauerland 4 Vorbem. p. LXVII). Bereits am 27. Februar 1308 verfügt Clemens V. über die bisher von B. innegehabte Präbende zu Metz (s. Sauerland, Vatik. Urk. u. Reg. zur Gesch. Lothringens 1 [1901] S. 86 nr. 130 und nr. 132–134; Sauerland, Urk. u. Reg. 1, 110 u. 115 nr. 226 u. 240). Über die Trierer Propstei sollte B. selbst verfügen können (s. Sauerland, Urk. u. Reg. 1, 113 nr. 234 vom 30. März 1308). Nach der Darstellung Clemens' V. hatte übrigens B. die Entscheidung über seine Postulation dem Papste anheimgestellt (s. Sauerland, Urk. u. Reg. 1, 108 nr. 223).
  39. 41Stengel, Nova Alamanniae 1, 22 nr. 67 § 2; s. auch die von Stengel, Avignon u. Rhens 28 Anm. 2 mitgeteilte Stelle aus der Glosse des Joh. Andreae; Kern, Die Anfänge 260 u. Acta imperii 118 nr. 177. Königsaaler Geschichtsq. (ed. Loserth, Fontes Rer. Austr., Scriptores 8 [1875] S. 232): Heinricus comes Lucenburgensis sedem apostolicam visitavit et Baldevino fratri suo minori, licet iunior esset annis, apud dominum Clementem quintum illius (sc. Treverensis) archiepiscopatus vacantis cathedram procuravit. Joh. Victor. (ed. F. Schneider 2 [1910] S. 30): procurante autem fratre cum rege et regina Francie pro eo poscentibus ad predicte sedis pontificem est assumptus, u. 2 S. 7: rege ac regina Francie intervenientibus. Alb. Mussatus 1 rubr. 3 (s. Hontheim, Historia diplomatica Trev. 2, 35 note a): Henricus comes Luxemburgensis vacanti sedi Treverensi minorem natu ex fratribus suis praefici curavit obnixe idque solers effecit. S. Brosien S. 511: „Seinem (Heinrichs) Anschluß an Frankreich verdankte sein Bruder das Trierer Erzbistum“; Heidemann S. 316: „Selbst Baldewin, der 1308 das Erzbistum Trier empfing, und sein Bruder, Graf Heinrich, .. standen dem französischen Hofe bei weitem näher als dem deutschen“. Hauck, Kirchengeschichte Deutschlands 5, 1 (1911) S. 470: „Auch für die Ernennung des jugendlichen Lützelburger Baldewin zum Erzbischof von Trier waren ohne Zweifel die Beziehungen seiner Familie zum Pariser Hof entscheidend“; s. ferner Sauerland, Urk. u. Reg. 1, Vorbem. S. IX u. 4, Vorbem. p. LXVII. Nach Sauerland (Trierer Taxen und Trinkgelder an der päpstlichen Kurie in Westdeutsche Zeitschr. 16, 83) war Graf Heinrich, „der viel ältere Bruder Baldewins der Hauptmacher von dessen Wahl“.
  40. 42Gesta Trevirorum (ed. Wyttenbach u. Müller 2, 186): Baldewinus de Lutzelinburch, praepositus et canonicus maioris ecclesie Treverensis, adhuc ipso Parisiensi studio fideliter mancipato; Joh. Victor. (ed. Schneider 2 [1910] S. 30): fratrem habuit admodum iuvenem Balduwinum in Francia studiis liberalibus insistentem. S. auch Sauerland, Urk. u. Reg. 1 nr. 223 und Westdeutsche Zeitschr. 16, 83, ferner Brower 2, 185: sacerdotio iam praeparatus, Bertholet, Histoire de Luxembourg 5, 344 und Brosien S. 506.
  41. 43Papst Clemens V. hatte am 21. Januar 1308 von Poitiers aus dem in Paris seinen Studien obliegenden Trierer Kanoniker B. de Lucemborg gestattet, die Angelegenheit seiner Postulation an der Kurie durch einen Prokurator betreiben zu lassen, nolentes quod occasione huiusmodi studium deseras inchoatum (Sauerland, Urk. u. Reg. 1, 105 nr. 216); vgl. auch Westdeutsche Zeitschr. 16, 83 und Brower 2, 185. Danach sind also die Gesta Trevirorum (ed. Wyttenbach u. Müller 2, 187): una cum domino Henrico et fratribus eius germanis (!) Pictavium veniens, und ebenso Brower 2, 186, Rhein. Antiq. 1, 4 S. 631, Irmer S. 14 und Wenck S. 111 zu berichtigen. Graf Heinrich war sicher am 20. Februar 1308 in Poitiers (s. Sauerland, Urk. u. Reg. 1, 109 nr. 224), wo er zugleich mit dem Archidiakon Robert und den Kanonikern Godfrid de Rodomacra und Arnold de Elz erwähnt wird.
  42. 44Gesta Trevirorum (ed. Wyttenbach u. Müller 2, 187); Joh. Victor. (ed. Schneider 2 [1910] 30 und 2, 7); s. Brower 2, 185 und Westdeutsche Zeitschr. 16 (1897) S. 83. Papst Clemens erwähnt selbst in einem Briefe vom 31. März 1308 (Sauerland, Urk. u. Reg. 1, 116 nr. 244), daß er B. „propriis manibus“ geweiht habe; daselbst auch die Überreichung des Palliums durch 4 Kardinäle. Daß der Papst ihn auch zum Priester geweiht, wie Sauerland 4, Vorbem. p. LXVII will, wird nicht gesagt.
  43. 45Schon am 31. März hat ihn der Papst „cum gratia nostre benedictionis“ in seine Diözese entlassen (Sauerland, Urk. u. Reg. 1, 116 nr. 244); aber noch am 1. April ist B. nicht abgereist (e. l. 1, 117 nr. 245); s. Rhein. Antiq. 1, 4 S. 633.
  44. 46Gesta Trevirorum (ed. Wyttenbach u. Müller 2, 189); Brower 2, 186; Rhein. Antiq. 1, 4 S. 631; Westdeutsche Zeitschr. 16, 87.
  45. 47Gesta Trevirorum (ed. Wyttenbach u. Müller 2, 202) und Cod. Trev. No. 1462 (l. c. S. 204 note c): domino Baldewino id procurante; s. Wenck S. 113: „Der Gedanke, den Luxemburger Grafen als Candidaten für die Königswahl aufzustellen, stammte doch wahrscheinlich von seinem Bruder, Baldewin von Trier“. S. Reg. 1224, 1229; ferner Stengel, Avignon u. Rhens (1930) S. 23 ff., Kern, Die Anfänge 306.
  46. 48Gesta Trevirorum (ed. Wyttenbach u. Müller 2, 206).
  47. 49Sauerland, Urk. u. Reg. 1, 142 nr. 296 vom 13. Januar 1310: Balduino .. in sua presencia constituto.
  48. 50Sauerland, Urk. u. Reg. 1, 145 nr. 304 (s. Otto, Die Eide und Privilegien Heinrichs VII. u. Karls IV. in Quellen u. Forschungen aus ital. Arch. u. Bibl. IX [1906] S. 318); Wenck S. 148 Anm. 1.
  49. 51Gesta Trevirorum (ed. Wyttenbach u. Müller 2, 210): Eo anno (1310) d. Baldewinus in Treviri existens se ad Alpium montana transeunda quam plurimum praeparavit; (e. l. 2, 211): feria quinta post exaltationem s. crucis. S. Dominicus 160.
  50. 52Rhein. Antiq. 1, 4 S. 636; Dominicus 100.
  51. 53Sauerland 1, 162 nr. 342: Vienne 1311 Sept. 30; Mon. Germ. Const. IV, 1 S. 621 nr. 652; Stengel, Nova Alamanniae 1, 42 nr. 86; Raynald, Ann. eccl. ad a. 1311 § 52; Dominicus 101. Vgl. Reg. 1426, 1437, 1440, 1456.
  52. 54Gesta Trevirorum (ed. Wyttenbach u. Müller 2, 222): Deinde rex una cum domino Baldewino a. D. 1312 nonas Maji Romam strenuissime fuit ingressus; s. Dominicus S. 115 ff.
  53. 55Gesta Trevirorum l. c., Rhein. Antiq. 1, 4 S. 642, Dominicus S. 125.
  54. 56Gesta Trevirorum (ed. Wyttenbach u. Müller 2, 229): Ibi (sc. Pisae) dominus Baldewinus ad suam terram visitandam breviter tamen reversurus dominum imperatorem valefaciendo XIX. die Martii in portu Pisano coepit navigio repatriare a. D. 1313, XV. die Maji Trevirim in cunctorum laetitiam solemniter fuit ingressus. Danach ist Joh. Vict. (ed. Schneider 2 S. 57) zu berichtigen: Treverorum archiepiscopus ex Ytalia .. ad sedem suam rediit cum lamento.
  55. 57S. Reg. 2228, 2292 Anm.
  56. 58Nach Rhein. Antiq. 1,4 S. 654 trug B. Bedenken, „die Postulation anzunehmen, sie erhalte denn vordersamst die päpstliche Bestätigung“.59 Gesta Trev. (ed. Wyttenbach u. Müller 2, 233): De Ludovici regis per dominum Baldewinum procurata electione et coronatione. –60 Schon am 15. Juli 1324 hatte Papst Johannes XXII. an B. und seine Suffragane ein Schreiben gerichtet, qua his iniungitur publicatio processuum a papa contra Ludovicum de Bavaria habitorum (Stengel, Nova Alamanniae 1, 85 nr. 140; Sauerland, Urk. u. Reg. 1, 389 nr. 841). Offensichtlich handelt es sich um die Prozesse vom 23. März und vom 11. Juli 1324 (M. G. Const. V nr. 881 und 944). Am 27. Oktober 1324 übersendet sodann der Papst die Prozesse den Äbten von S. Maximin und S. Mathias und dem Trierer Dompropst mit dem Auftrage, sie dem Erzbischofe zu überreichen und ihn zur Publikation aufzufordern (Riezler, Vatik. Akt. 196 nr. 414 = Sauerland, Urk. u. Reg. 1, 327 nr. 694); ausdrücklich wird dabei die Absetzungssentenz vom 11. Juli (privationis sententia) hervorgehoben. In einem Zusatze, der vielleicht zunächst nicht zur Kenntnis Baldewins gelangen sollte, werden die Adressaten für den Fall, quod prefatus archiepiscopus per se dictosque suffraganeos in publicandis dictis processibus .. se negligentem redderet vel remissum, beauftragt, selbst für die Publikation Sorge zu tragen. Es hat indessen den Anschein, daß dieses Schreiben nicht expediert wurde. Denn am 24. November 1324 richtet der Papst ein ähnliches Schreiben an die genannten Äbte und den Dompropst und den Kanoniker Parceval von Eltz (Sauerland 1, 331 nr. 700), nicht, wie Sauerland (1 Vorbem. S. X) behauptet, mit Auslassung des Propstes an die Äbte und den Kanoniker allein. Der Papst hegt allerdings einigen Zweifel, ob die Adressaten sich ihres Auftrages würden entledigen können oder wollen: „Si vero presentationem huismodi facere non possetis vel vobis presentationem ipsam eidem non facere visum fuerit expedire“. Deswegen richtet er gleichzeitig noch einen zweiten Brief mit dem gleichen Auftrag an die beiden Äbte und den damals als Gesandter Baldewins und des Königs von Böhmen an der Kurie weilenden Kanoniker Johannes Bertrandi (Bertault) (Sauerland, Urk. u. Reg. 1, 332 nr. 701). Durch denselben Kanoniker ließ er dem Erzbischof ein vom 26. November 1324 datiertes Schreiben zugehen, in dem Bischof wegen seiner zum Ausdruck gebrachten „devocio“ belobt und zur Standhaftigkeit ermahnt wird (nec a quoquam circa hoc te seduci permittas). Auch sollte der Kanoniker dem Erzbischof einen nicht näher bezeichneten Prozeß gegen Ludwig (processum dudum habitum contra nobilem virum Ludovicum ducem Bavarie), unter dem aber offenbar die Sentenz vom 11. Juli zu verstehen ist, überbringen (Riezler, Vatik. Akten 199 nr. 424 = Sauerland, Urk. u. Reg. 1,333 nr. 703). Die beiden zuletzt genannten Briefe sind ohne Erfolg geblieben, der erste aber hat seinen Zweck erreicht. Die dort genannten vier Adressaten haben – allerdings erst am 14. September 1325 – dem Erzbischofe die ihnen übersandten Prozesse gegen Ludwig und den Brief an B. vom 15. Juli 1324 überreicht. Indem sie dem Papste Mitteilung machten, meldeten sie zugleich, quod predictas bullas bono modo propter diversas occupationes ipsius archiepiscopi commode presentare non potuerunt (Sauerland, Urk. u. Reg. 1, 389 nr. 841). Es scheint also tatsächlich, daß B. es einfach bis dahin abgelehnt hat, die Papstbriefe in Empfang zu nehmen, um so mehr, als etwa im Januar 1325 ein päpstlicher Kleriker mit Briefen „processus nostros dudum contra Ludovicum ducem Bavarie habitos continentes“ in der Trierer Diözese abgefangen wurde, ein Vorgang, der den Papst veranlaßte, Baldewin zum Bericht aufzufordern, quid inde feceris et ex quibus causis extiterit memoratus clericus captivatus (Riezler 262 nr. 600 b = Sauerland 1, 341 nr. 718), und als ferner B. vor dem 5. April 1325 sich beim Papste entschuldigt, quod mandata nostra super publicatione processuum .. tantum exequi distuleris (Riezler 217 nr. 470 = Sauerland, Urk. u. Reg. 1, 363 nr. 777, Vatik. Urk. u. Reg. zur Gesch. Lothringens 1 [Metz 1901] 210 nr. 440). Noch am 9. März 1326 macht der Papst dem Erzbischof Vorwürfe wegen seiner Renitenz (te renuis conformare) und fordert ihn auf, den wiederholten Befehlen des päpstlichen Stuhles endlich zu gehorchen (Riezler 272 nr. 637 = Sauerland, Urk. u. Reg. 1, 413 nr. 900: preceptis sedis apostolice totiens iteratis obedire non protrahas); cfr. Raynald, Ann. eccl. ad a 1326 § VI. –61 Sauerland, Urk. u. Reg. 1, 430 nr. 946 (s. Constitutiones VI, 122 nr. 174); s. auch Sauerland 1, 431 nr. 947. –62 Riezler, Vatik. Akten 287 nr. 696 = Sauerland, Urk. u. Reg. 1, 439 nr. 973; Constitutiones VI, 123 nr. 175. –63 Riezler 289 nr. 704 = Sauerland, 1, 447 nr. 997; Constitutiones VI, 127 nr. 185. –64 Diesmal wird es sich wohl in erster Linie um die Prozeße vom 3. April 1327 gehandelt haben (Martène, Thesaurus anecd. nov. 2, 671 und 685). –65 Sauerland 2, 51 nr. 1228 = Const. VI, 226 nr. 316. –66 Sauerland, Vatik. Urk. u. Reg. zur Gesch. Lothringens 1 (Metz 1901) 254 nr. 540; man vgl. damit auch 1, 290 nr. 630 vom 17. September 1330. –67 Sauerland 1, 477 nr. 1069 = Constitutiones VI, 148 nr. 221. Vgl. Sauerland 1, 447 nr. 997 (= Const. 127 nr. 185): ne quid in tuum preiudicium attemptetur. –68 Schütte, Quellen u. Forschungen aus ital. Archiven u. Bibliotheken XI (1908) S. 66 ff. = Constitutiones VI, 216 nr. 207. –69 Schütte S. 77 § 19; Const. l. c. S. 217 § 19. –70 l. c. S. 77 Anm. 2. –71 Stengel, Avignon u. Rhens 47, 51–54.

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RIplus Regg. EB Mainz 1,2 n. a, in: Regesta Imperii Online,
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(Abgerufen am 18.04.2024).

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