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RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 9 - Die Zeit Karls IV. (1365-1371)

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Durch dieses öffentliche Instrument wird bekundet: Am heutigen Tag (1364, ind. 2 nach in der Stadt Trier üblichem Stil, im dritten Jahr des Pontifikates Papst Urbans V., mensis vero ianuarii die vicesima quinta circa meridiem) haben im Trierer Rathaus (in civitate Treverensi in domo consulum dicat raithuos inferius in camera, que scabini et cives Treverenses ad consilium convenire et consilium tenere solent) die Ritter Dietrich Walpod [von Bassenheim] und Johann d. J. von Liebenstein vor Schöffen, Bürgern und Rat der Stadt Trier, die dort zur Beratung versammelt waren, in Gegenwart des ausfertigenden Notars sowie der unten gen. Zeugen namens des Ebf. Kuno von Trier einen mit dessen rücks. aufg. SS besiegelten Brief vorgelegt und dem Schöffenmeister Johann Wolf übergeben. [Es folgt wörtlich inseriert das Schreiben Ebf. Kunos an die Stadt Trier von 1365 Jan. 22, oben Nr. 9.]

Nach Übergabe dieser Urk. verließen die gen. Ritter sowie andere von der Partei des Ebf. den Rat der Stadt. Als man sie dorthin zurückgerufen hatte, setzten sie Schöffen, Bürger und Rat öffentlich von dem in der untenstehenden Urk. Ks. Karls erwähnten Urteil desselben in Kenntnis und forderten sie auf, dieses Urteil gemäß der Verwillkürung1 mit dem größeren Siegel der Stadt zu besiegeln. Nachdem sie dies bekanntgemacht hatten, übergaben sie den mit dem rücks. aufg. Siegel des Ks. besiegelten offenen Brief dem gen. Johann Wolf und verließen erneut den Rat, als die von der städtischen Partei erklärten, nachdenken zu wollen. Als man sie wieder zurückgerufen hatte, antwortete Johann Wolf in seinem und des Rates Namen u.a., Schöffen, Bürgern und Rat müsse begreiflich gemacht werden (esset datum intelligi), daß der Ks. an einem Tag frühmorgens (de mane) ein Urteil zwischen Ebf. und Stadt gefällt habe, mit dem beide Parteien zufrieden gewesen seien, während er nach dem Frühstück anders und zwar zugunsten des Ebf. geurteilt sowie Urkk. darüber ausgestellt habe, die sie gemäß der Verwillkürung besiegeln sollten. Die erwähnte ksl. Urk. lautet: [Es folgt wörtlich inseriert das Mandat Ks. Karls an die Stadt Trier von 1364 Dez. 30, URH 8 Nr. 489.]

Die städtische Partei erklärte sich zur Hinnahme der Sühne mit dem Ebf. bereit (pati essent inire composicionem), wenn dieser seine Freunde einbeziehen wolle.

Zeugen:
(Acta sunt hec presentibus [...] testibus ad premissa vocatis specialiter et rogatis): [Kuno] Gobelin, Kellermeister im Trierer Palast, Arnold und Johannes, Rektoren der Pfarrkirchen zu St. Gangolf bzw. St. Marien bei der Brücke, Joffrid gen. Wolf, Richter der Kurie des Trierer Archidiakons Arnold, und Gerhard von Wichterich, Pfründner des Doms (ecclesie beate Marie maioris) zu Trier.

Überlieferung/Literatur

Ü: A LHA Koblenz, 1 A 4083 – Notariatsinstrument des Tilman Theodorici von Kleve, Notars der Trierer Kurie, Perg..

B ebd., Bestand 1 C Nr. 5 Bl. 180 – Bucheintrag, 14. Jh.

R: Quellen rheinische Städte 1 S. 351 Nr. 74.

Kommentar

Vgl. oben Nrr. 9, 27.

Anmerkungen

  1. 1Siehe URH 8 Nr. 463.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 9 n. 28, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/bb44f78f-f7ff-4ebf-bed4-7368ffae409c
(Abgerufen am 19.04.2024).

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