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RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 9 - Die Zeit Karls IV. (1365-1371)

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Hzg. Friedrich von Teck bekundet: Als er in der Burg zu Prag an Ks. Karls Statt auf dessen Befehl zu Gericht saß (daz wir zu Prag auf der burg zu gerihte sazzen an [...] stat von seinem sunderlichen geheizze), hat der vor ihm im Gericht mit Fürsprecher sowie mit Vollmacht von Abt und Konvent des Zisterzienserklosters Langheim in der Diözese Bamberg erschienene (vor uns kom in gerihte mit fuersprechen und mit vollem ganczem gewalt) heimliche ksl. Schreiber Gunter Tokler von Bamberg eine mit ksl. MS besiegelte Urk. vorgezeigt, die wie folgt lautet:

[Es folgt wörtlich inseriert die Urk. Ks. Karls von 1360 Nov. 4/5, durch die das auf Klage des Albrecht von Punzendorf erfolgte Verfahren vor dem Landgericht zu Nürnberg und dem ksl. Hofgericht widerrufen wird, URH 8 Nr. 98.]

Nach Verlesung und Anhörung dieser Urk. vor dem Aussteller sowie vor Herren und Rittern im Gericht (da derselbe brief also vor uns und vor herren und rittern in gericht gelesen und verhoret warde) bat der gen. Gunter durch seinen Fürsprecher um die Erfragung eines Urteils, ob dem Kl. diese Urk. angesichts der vor dem Landgericht zu Nürnberg ergangenen Ladung und der aus Unwissenheit vor dem ksl. Hofgericht erfolgten Bestätigung mit Brief und Siegel des Hofgerichts bestätigt werden solle. Deshalb fragte der Aussteller die zu Gericht sitzenden (die an dem rehten sazzen) Herren und Ritter, was sie für rechtmäßig hielten (waz sie reht deueht). Diese urteilten bei ihrem Eid (die erteilten uff ir eide), man solle die ksl. Urk. bestätigen, damit sie überall innerhalb und außerhalb der Gerichte, wo die Kläger ihrer bedürfen, Rechtskraft besitzen soll, während ihnen die oben erwähnten Verfahren keinen Schaden bringen sollen. Da dieser Rechtsspruch mit Gesamturteil gefunden (mit besampter vereinter urteil der vorgenanten herren und ritter funden und erteilt mit dem rechten uff den eyd) worden ist, bestätigt der Aussteller die gen. Urk. mit der Maßgabe, daß sie immer und überall Rechtskraft haben soll, wo die Kläger ihrer bedürfen (daz der brief fuerbaz stete beleibe und crafft und maht ewiclichen haben suelle an allen steten inwendig und uzwendig gerihtes, wo sie des beduerffen).

Originaldatierung:
Mit urkund dicz briefs, der mit urteiln von gerihts wegen geben ist 1365 an dem nehsten freitag vor unser frawen tag Lihtmesse.

Überlieferung/Literatur

Ü: A StA Bamberg, Bamberger U 3273 (MA 1993)– Perg., an Perg.-str. anh. HGS mit RS stark beschädigt.

B ebd., B 106 Nr. 5 S. 520–522 (Abschrift von A) – Bucheintrag, 17. Jh.

R: Reg. Boica 9 S. 115. – Wohlgemuth, Urkundenwesen, Reg. Nr. 321.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 9 n. 29, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/a9bea6b0-a2ed-4fd0-b854-9623ad3b7844
(Abgerufen am 19.04.2024).

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