RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 8 - Die Zeit Karls IV. (1360-1364)

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Ks. Karl an die Bff. [Heinrich] von Hildesheim und [Ludwig] von Halberstadt, die Hzgg. von Braunschweig und Lüneburg1, die Gff. von Regenstein (Reynsteyn)2 und [Konrad] von Wernigerode sowie Bürgermeister, Rat, Schöffen und Bürgerschaft der ksl. und des Reiches Stadt (civitatis nostre et imperii sacri) Goslar: Da Propst und Konvent des Augustinerstiftes St. Georgenberg bei Goslar in der Diözese Hildesheim von verschiedenen gottlosen Personen aus hartnäckiger Bosheit und tollkühner Unverfrorenheit (temeraria presumptione) Widrigkeiten an ihren Personen, Dingen und Gütern erleiden, was Ks. Karl mit Trauer vernimmt und keinesfalls durchgehen lassen (preterire) kann, nimmt er die gen. Geistlichen angesichts ihres beispielhaften Lebens im Dienste Gottes und aus Ehrerbietung gegenüber ihnen und ihrem Orden zur Bewahrung vor Schaden in seinen und des Reiches Schutz (ipsos [...] cum omnibus et singulis bonis et rebus eorundem in nostram et sacri imperii protectionem, defensionem et tuicionem sincere devocionis affectu, quem ad eos et eorum ordinem semper gessimus et habere dinoscimur, graciose suscepimus et ex innata nobis benignitatis clemencia, pietate solita et ex certa nostra sciencia auctoritate cesarea recipimus in hiis scriptis). Er gebietet deshalb den Adressaten gemeinschaftlich und einzeln (fidelitati vestre et cuiuslibet vestrum [...] iniungentes et per hec scripta seriosius committentes), Propst und Konvent auf deren Ersuchen kraft ksl. Gewalt vor jeglichen Beschwerungen und Belästigungen zu beschützen (protegatis, tueamini et fideliter defendatis) sowie auf geeignete Weise bei ihren Gütern, Dingen, Rechten und Privilegien zu bewahren und die Übeltäter, denen der Ks. seine Gnade entzieht (quibus maiestatis nostre graciam subtrahimus), streng und beispielhaft (ut aliis transeat in exemplum) zu bestrafen.

Originaldatierung:
Datum Prage 1360 decima sexta die aprilis, r. 14, i. 6.

Überlieferung/Literatur

Ü: B HStA Hannover, Hildesheim Or. Des. 3 Kl. Grauhof Nr. 180 – Von dem Notar Johannes Oldewise ausgefertigtes Vidimus des Dekans Dietrich des Domstifts zu Goslar von 1426 Februar 27, Perg. (stark beschädigt mit Textverlusten), an Perg.-str. anh. Sg.

D: UB Goslar 4 4, S. 516f. Nr. 691.

R: UB Hochstift Hildesheim 5 5, S. 549 Nr. 883. – Fehlt in RI 8.

Anmerkungen

  1. 1Gemeint sein können die Hzgg. Magnus I. von Braunschweig-Lüneburg in Braunschweig und Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg in Lüneburg. Da das Haus Braunschweig jedoch ähnlich weit verzweigt war (vgl. Europ. Stammtafeln NF Bd. 1, Tf. 59-61) wie die Regensteiner (vgl. Anm. 2), ist auch hier nicht sicher zu entscheiden, ob das Mandat an die Familie in ihrer Gesamtheit oder an einzelne Angehörige gerichtet war.
  2. 2Da mehrere gemeint sein können (vgl. Europ. Stammtafeln [AF] Bd. 3, Tf. 49), bleibt unklar, ob das Mandat an sie in ihrer Gesamtheit gerichtet war oder einen einzelnen von ihnen erreichen sollte.

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 8 n. 17, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/d8c752ba-e95f-4316-96cb-ba934a78734b
(Abgerufen am 19.04.2024).

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