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RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 8 - Die Zeit Karls IV. (1360-1364)

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Ks. Karl an Gf. Amadeus von Savoyen (Subaudie): Der vor ihm erschienene [Abt Wilhelm des [Benediktiner-]Kl. St. Oyen de Joux in der Diözese Lyon]1 hat geklagt (humilima devocione proposuit querulose): Obgleich frühere römische [Kss. und Kgg.]2 Abt und Konvent den Wald Jura in bestimmten Grenzen als Eigengut (iure proprio in perpetuum possidendam) gegeben hätten und Ks. Karl dies selbst bestätigt habe3, habe einer seiner [des Abtes] Vorgänger, ein rechtmäßiger Sohn des Humbert von Villars, zum schweren Schaden des Kl. sowie ohne Wissen und Willen des Ks. widerrechtlich einen großen Teil dieses Waldes, namentlich die Hälfte von Saint-Cyr (montis S. Cyricii), wo eine Abt und Kl. sowie den Edlen von Villars gemeinsame Burg erbaut worden ist, und die Hälfte vieler Orte des gen. Waldes, den Edlen von Villars und Thoiry übertragen. Sodann habe der Nachfolger dieses Abtes für diese vergebenen Güter den gen. Adligen beträchtliche Einkünfte des Abt und Kl. von römischen Kss. und Kgg. bestätigten Priorates Poncin (Puncceaco) ohne ksl. Erlaubnis vertauscht sowie faktisch vermacht (transtulit et de facto transfudit), wodurch die beiden Äbte dem Kl. großen Schaden zugefügt hätten. Da Abt Wilhelm ihn in Ansehung der Dotierung des Kl. durch Kss. und Kgg., seiner unmittelbaren Zugehörigkeit in weltlichen Dingen zu Ks. und Reich sowie des ihm vom Reich gewährten Schutzes um Hilfe ersucht hat, beauftragt (committimus et firmiter iniungendo precipimus et mandamus) der Ks. den Adressaten, alle Betroffenen vorzuladen und zu verhören (quatenus universis et singulis, qui sua interesse crediderint, ad tuam evocatis presenciam de premissis diligenti examine propensius inquiras) sowie den Streit kraft ksl. Gewalt endgültig außergerichtlich zu entscheiden (auctoritate nostri culminis, qua te in premissis fungi volumus, summarie et de plano sine forma, figura et strepitu iudicii cognoscas, diffines et decernas), damit Abt und Konvent diese unrechtmäßig entfremdeten und vertauschten Güter vollständig zurückerhalten. Schließlich beauftragt der Ks. den Adressaten, Zuwiderhandlungen mit geeigneten Strafmaßnahmen (per civilem et legalem censuram) zu verhindern.

Originaldatierung:
Datum Prage [13]60, septimo id. iunii, r. [14, i. 6]4.
Kanzleivermerke:
Per dominum imperatorem Henricus de Wesalia.

Überlieferung/Literatur

Ü: R HStA Dresden, Kopb. 1314b (Registerfragment), Bl. 26 – Bucheintrag, gleichz.

D: Glafey, Coll., S. 162-164 Nr. 98.

R: RI 8 Nr. 3154.

Anmerkungen

  1. 1R: ut supra; ergänzt nach Nr. 29.
  2. 2R: Romani etc.; ergänzt nach Nr. 30.
  3. 3Urkundlich nicht zu ermitteln.
  4. 4Die Ergänzungen nach Nr. 26.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 8 n. 31, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/d319ab6a-e9b1-4bb3-a732-4a7d9342a0cc
(Abgerufen am 23.04.2024).

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