Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 8 - Die Zeit Karls IV. (1360-1364)

Sie sehen den Datensatz 45 von insgesamt 490.

Ks. Karl bekundet: Da er die Dienste der Bürgerschaften in Ober- und Niederschwaben derzeit für den Feldzug gegen die aufständischen (die sich frevelich wiedir uns und das heilige reichs gesatzt haben) Gff. Eberhard [II.] und Ulrich [IV.] von Württemberg benötigt, da ferner die Bürger auf sein Gebot in diese Heerfahrt gehen und da schließlich kein solcher Kriegszug ohne Schaden abgeht und niemand den anderen dabei schont, verfügt er (setzzen wir) mit Rat von Fürsten, Herren und anderen Getreuen, daß alle von den Städten in Schwaben oberhalb und unterhalb des [Boden-]Sees bzw. anderen Städten oder künftig mit ihnen verbundenen Herren sowie ihren Dienern und Helfern den Dienern und Helfern derer von Württemberg durch Fourage (fuetrunge), Brand oder auf andere Weise zugefügten Schäden weder an Leib noch an Gut gesühnt werden sollen. Dies gilt auch für Schäden, die die schwäbischen Städte und deren Eidgenossen in anderen auf Befehl des Ks. oder eines seiner Nachfolger durchgeführten Heerfahrten oder bei Verstößen gegen einen auf ksl. Gebot errichteten Landfrieden den Ks. und Reich Ungehorsamen zufügen. In allen diesen Fällen soll kein Richter wegen dieser Schäden gegen die Begünstigten richten oder Rechtshilfe leisten.

Der Ks. gebietet den gen. Städten in Schwaben und deren Eidgenossen bei Huldverlust (auch gebieten wir den [...] ernstlich und vestiglich bey unsern und des reichs hulden), in dem jetzigen wie in allen künftigen auf ksl. Gebot durchgeführten Feldzügen die Ks. und Reich ungehorsamen Burgen und Städte gegebenenfalls mit Gewalt einzunehmen und niederzulegen (brechen) sowie alle dort angetroffenen Übertreter kaiserlicher Gebote und Landfrieden mit dem Schwert zu richten, damit aus derartigem Gericht Ks., Reich und den Städten Nutzen und Ehre erwächst (auf die rede, daz von sulchem rechten gerichte uns, dem reiche und den egenanten stetten nutz und ere wiedirfare). Allen geistlichen und weltlichen Fürsten, Gff., Freien, Herren, Dienstmannen, Rittern, Knechten, Städten, Märkten sowie anderen Getreuen gebietet Ks. Karl bei Huldverlust, die Städte und deren Eidgenossen sowie ihre Freunde und Diener an Leib und Gut gegen etwaige Klagen und Ansprüche wegen Schadens der durch solche Heerfahrten Geschädigten mit aller Macht zu schützen (beschirmen, besargen und bewaren). Für trotz eines Ersuchens um Rat und Hilfe begangene Zuwiderhandlungen gegen diese Gebote droht der Ks. die gleichen Strafen an wie für den Ungehorsam gegen Ks. und Reich selbst, und den Städten und deren Eidgenossen gestattet er, die Übertreter an Leib und Gut zu verderben.

Originaldatierung:
Geben zu Nueremberg 1360 an sand Marien Magdalenen tage, r. 15, r. Böhm. 14, i. 6.
Kanzleivermerke:
Per dominum imperatorem Heinricus Australis.

Überlieferung/Literatur

Ü: A HStA Stuttgart, H 51 U 633 – Perg., an Perg.-str. anh. Sg. abgef. – Rückvermerk: R[egistratu]m Heinricus Australis.

R HStA Dresden, Kopb. 1314b (Registerfragment), Bl. 42 – Bucheintrag, gleichz.

D: Ludewig, Reliquiae 10, S. 203-207. – Glafey, Coll., S. 285-288 Nr. 189. – Sattler, Württemberg 1, S. 104f. Nr. 115.

R: RI 8 Nr. 3241. – Württ. Reg. Nr. 5262. – Urkk. und Akten oberdeutsche Städtebünde 2, S. 1053f. Nr. 1087.

Kommentar

Vgl. Nrr. 36-36, 42f., 49, 52, 54f., 63, 65-65, 84f. und 130.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 8 n. 45, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c2fa5697-334c-4df5-a29f-4f18dacead5a
(Abgerufen am 20.04.2024).

Bestandsinformationen