Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Karl IV. - RIplus URH 7 n. 2

1355 April 5, Rom

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Ks. Karl bekundet: Angesichts der ständigen Dienste, die die Bürger von Nürnberg ihm mit großem Fleiß erwiesen haben, und angesichts der schweren Not, die sie um ihrer Treue zum Reich gelitten haben, ist er zum Entschluß gekommen (davon haben wir betrachtet in unserm keyserlichem mut), daß alle Freiheiten, die er oder seine Vorgänger im Reich den Bürgern gegeben haben, ihnen solange nicht förderlich sind, als der Ks. sie nicht aufgrund einer Rechtspflicht dabei beläßt.

Er hat ihnen daher im Rahmen der Messe zur Kaiserkrönung im Münster St. Peter zu Rom die Gnade getan und setzt als Ks. des Heiligen Römischen Reiches fest (daz wir wellen mit unserm keyserlichen gewalt, den wir haben als ein römischer keyser von wegen des Heiligen Römischen Reichs) und erläutert aufgrund des ihm gegebenen Rats (lautern und offembarn das mit gutem rat und mit wolbedachtem mut): Sollte er [der Ks.] jemandem irrtümlicherweise oder aus Vergeßlichkeit Urkk. über Rechte, Freiheiten oder Gnaden erteilt haben, die die Bürger von Nürnberg an ihren Rechten, Freiheiten, Gnaden und guten Gewohnheiten, wie sie sie von ihm und seinen Vorgängern im Reich erhalten hatten, verletzen (bekrenket, geswacht oder beschedigt möchten werden in dhein weis), so sollen diese Urkk. den Bürgern von Nürnberg keinen Schaden bringen, da er sie kraft ksl. Gewalt und mit rechtem Wissen als den Bürgern schädlich vernichtet (wan wir dieselben brief und gnad, die in schedlich wern, mit unserm keyserlichem gewalt und mit rechter wissen gar und genczlich töten und vernichten).

Originaldatierung:

Der geben ist zu Rome 1355 an dem heiligen Ostertag als wir zum keyser gekrönet warn, r. 9, i. 1.

Überlieferung/Literatur

Ü: B StA Nürnberg, Siebenfarb. Alphabet U 498 – Perg., Vidimus des Landgerichts Nürnberg von 1413 Dezember 2, mit gut erhaltenem Landgerichtssg.

D: Lünig, Reichsarchiv 14, S. 95.

R: RI 8 Nr. 2027. – MGH Const. 11, S. 224 Nr. 396c.

Kommentar

Die Urk. ist weitgehend identisch mit der von 1350 April 23 (RI 8 Nr. 1277 = URH 6 Nr. 258).