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RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 6 - Die Königszeit Karls IV. (1348-1355 März)

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Kg. Karl bekundet: Zwischen den Deutschherren des [Deutsch-]Hauses zu Heilbronn einerseits und den Bürgern daselbst andererseits hatte es Streitigkeiten (ein auoflauofe und zwerrunge) um das durch der ersteren Widach1 gebrochene Wasser gegeben, worüber eine Sühne abgeschlossen worden ist (daz zwischen in aller chrieg gestillet und versuonet werde)2. Danach setzt er fest (so wellen wir seczen und gebieten):

Die Stadt soll hier ein Wehr errichten können; die Deutschherren sollen als Ersatz das Widach und den Gang des Altwassers von einem Gestade des Neckars bis an das andere gegen Böckingen, Heilbronn und die Halde erhalten. Sollte der Schaden der Deutschherren durch das Wehr nicht genügend abgedeckt sein, so sollen vier Schiedsrichter, von denen jede Partei zwei stellt, bei Uneinigkeit unter Hinzuziehung des Kg. als Obmann entscheiden (waz die vier auf ir gewizzen und auf ir bescheidenheit sprechent, daz in die burger fur iren schaden tuon sulln, des sullen sie gehorsam sein. Waer aber, daz dieselben vier der schidung nicht uebereinkommen moechten, so sulln sie ez aber an uns oder an unser nachkomen an dem riche bringen. Und swaz wir oder unser nachkomen sie darumb heizzen tuen, des sullen si aber gehorsam sein). Außerdem entscheidet er (auch wellen wir und scheiden): Falls durch das Wehr und den Widerschwall des Wassers an der Mühle und der Mühlstatt der Deutschherren Schaden entstehen sollte, soll ihnen durch die Stadt Ersatz geleistet werden. Auch an ihrem Fischwasser soll den Deutschherren durch diese Entscheidung (schidung) kein Schaden entstehen.

Originaldatierung:
Der geben ist ze Nurmberg 1347 an sand Katharinen tag, r. 2.
Kanzleivermerke:
Et ego Nicolaus decanus Olomucensis aule regie cancellarius vice et nomine reverendi patris domni Gerlaci archiepiscopi Maguntini sacri imperii per Germaniam archicancellarii recognovi.

Überlieferung/Literatur

Ü: A HStA Stuttgart, H 51 U 492 – Perg., Urk. eingerissen, von anh. MS nur noch gelb/rote (ursprünglich wohl weiß/rote) Seidenschnur erh. Kanzleivermerk von anderer Hand.

R: UB Heilbronn 1, S. 62 Nr. 135 b. – Fehlt in RI 8.

Anmerkungen

  1. 1Weidendickicht, Nachweise s. Hermann Fischer (Bearb.), Schwäbisches Wörterbuch 6, Tübingen 1924, Sp. 571 f., u. a. nach der in Anm. 2 gen. Urk.
  2. 2Urk. Kg. Ludwigs von 1333 September 18, URH 5 Nr. 210.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 6 n. 18, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/f408bb2d-b348-459b-b668-0330e7feed42
(Abgerufen am 29.03.2024).

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