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RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 6 - Die Königszeit Karls IV. (1348-1355 März)

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Kg. Karl bekundet: Vor allem zur Erlangung von Frieden für seine Untertanen in der Grafschaft Luxemburg und auch aus Gründen des Gemeinwohls (propter bonum commune et publicum ipsorum utilitatem) setzt er fest (volumus, statuimus, concedimus ac decreto regio perhenniter valituro sanccimus), daß sich die Bewohner der Grafschaft aller von früheren Gff. von Luxemburg erteilten Freiheiten erfreuen sollen. Zur Vermeidung von Zwietrachten und zur Beseitigung etwaiger Streitigkeiten zwischen der Grafschaft und den angrenzenden Ländereien, besonders dem Erzbistum Trier, hat er von neuem die Wahl bestimmter Schiedsrichter veranlaßt (de novo certos arbitros seu arbitratores duximus eligendos), indem er seinerseits den Heinrich d. Ä. Beyer von Boppard und im Falle dieser seiner Aufgabe nicht in geeigneter Weise nachkommen kann, an dessen Stelle den Johann von Fels einsetzte, wie es in seiner Urkunden für den Ebf [Balduin] von Trier enthalten ist1. Da auch der gen. Johann von Fels, wie er erfahren hat, allzu häufig verhindert war (predicto negocio aliquotiens prepeditus interesse nequeat), legt er nunmehr fest (volumus et decernimus), daß der Seneschall oder Truchseß der Grafschaft Luxemburg und sein [des Kg.] Rat Arnold von Arlon einen anderen oder andere Schiedsrichter wählen sollen (alium vel alios arbitros seu arbitratores eligant et subrogant), sooft es nötig sein sollte. Diese sollen im Fall, daß Heinrich Beyer und Johann von Fels nicht anwesend sein können, alle Streitigkeiten (questionem, rancorem et dissensionem) zwischen der Grafschaft und dem Erzbistum sowie zwischen Einzelpersonen der genannten Länder auf dem Rechtsweg oder freundschaftlich beilegen (per viam iuris et amicabilis concordie destituendi, sedandi et complanandi plenariam habent potestatem).

Zugleich gebietet er allen seinen Amtsträgern und Untertanen der genannten Grafschaft, gegen diese Ordnung und gegen das, was durch die Schiedsrichter geordnet wird, bei Vermeidung kgl. Ungnade und schwerer Strafe nichts zu unternehmen.

Originaldatierung:
Datum Prage 1347, ind. 15, quinto nonas octobris, r. 2.

Überlieferung/Literatur

Ü: B 1 ZStA Merseburg, Balduineum S. 836 Nr. 2161 – Bucheintrag, Pap., 14. Jh.

B 2 ebd. S. 859 Nr. 2209 – Bucheintrag, Pap., 14. Jh.

D: Mötsch, Balduineen, S. 644 f. Nr. 16.

R: RI 8 Nr. 362. – Mötsch, Balduineen, S. 366 Nr. 1992.

Anmerkungen

  1. 1Urk. von 1346 Dezember 5, Nr. 1.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 6 n. 8, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/cf39a36c-3688-4aca-92fb-99627467eafc
(Abgerufen am 17.04.2024).

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