Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Friedrich der Schöne - RIplus URH 5 n. 33

1318 Juni 11, Wien

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Abt Otto von Garsten (monasterii Gerstensis) bekundet: Zwischen ihm und dem Zisterzienser-Kl. Lilienfeld (Campi Liliorum) ist über die Befreiung seiner Leute von Zoll und Maut im Markt Wilhelmsburg Streit entstanden. Vor Kg. Friedrich hat er daher um die Gewährung von Gerechtigkeit in dieser Sache gebeten (convenientibus itaque nobis ex utraque parte et ad presenciam serenissimi regis Romanorum Friderici prefixo termino constituti petivimus instanter ab eodem nobis fieri iusticiam in premissis). Dieser hat auf Grund des Schiedsvertrags und beider Parteien Einwilligung den Streitfall gütlich entschieden und wie folgt verkündet (qui nobis utrobique pacis karitatisque intuitu consencientibus iuris ordine pretermisso ipsam causam et contencionem de plano pro concordiam, prout plus decuit auctoritate compromissi in ipsum, facti liberaliter ab utrique partibus terminavit, pronuncias in hunc modum):

Zoll und Maut sollen von den Leuten des Kl. Garsten unbeschadet der Privilegien des Klosters entrichtet werden. Doch hat der Kg. entschieden (amicabiliter ordinati), daß es als Entschädigung dafür eine jährliche Gülte von einem Pfund Wiener Pfennige erhalten soll.

Gemäß dem Schiedsspruch (composicionem amicabilem) hat er sich jetzt mit dem Abt von Lilienfeld darüber geeinigt (concordando), daß die erwähnten Einkünfte jährlich am 13. August (in festo beati Ypoliti a Colono) aus dem Ort Mechters an der Traisen gezahlt werden sollen. Er selbst dagegen will mit dieser Urkunde bestätigen, daß seine Leute gehalten sind, Zoll und Maut zu Wilhelmsburg nach den Gewohnheiten dieses Marktes zu entrichten.

Originaldatierung:

Acta sunt hec anno 1318 in festo Pentecostes.

Zeugen:

Bruder Ulrich, Prior, Bruder Kunz Ubelman, Pleban Herting in Steyr (Styrie), Hofmeister (magister curie) Ditmar in Krems, Weichard von Topel mit seinen beiden Söhnen Ulrich und Weichard, Peter Ponhalm sowie der Amtmann (officialis) Wolfram.

Überlieferung/Literatur

Ü: A StiftsA Lilienfeld – Perg., 2 anh. Sg.

R: Reg. Friedr. Nr. 116. – Reg. Habsb. 3, Nr. 708.