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RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 5 - Die Zeit Ludwigs des Bayern und Friedrichs des Schönen (1314-1347)

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Eberhard genannt Bürgermeister von Eßlingen, Walgger Golgge von Reutlingen, Berthold Boller von Rottweil, Gerlach der Schultheiß von Weil der Stadt, Johann Rinderbach von [Schwäbisch]Gmünd, Fritz Johanns von Wimpfen und Konrad Hülber von Weinsberg bekunden: Ks. Ludwig hat sie beauftragt, die Streitigkeiten zwischen Engelhard von Weinsberg und Heinrich Harsch, dem Sohn des Albrecht, Bürger zu Heilbronn, um das Dorf Biberach1 in verbindlicher Weise mit der Minne oder mit dem Recht zu entscheiden2 (als uns unser gnediger herre kayser Ludwig von Rome umbe die stoesse, ansprach und mishellunge, die der edel man iunckher Engelhart von Winsperg hete umbe daz dorf ze Byberach gen Hainrich Harschen, Albreht Braschen3 sun, burger ze Hailprunnen, selber enphalhe und hiesse, mit dem rechten oder mit der minne zu berichten, also, daz ez nit furbas solte gezogen werden). Auf Grund dessen haben sie auf kaiserliches Gebot hin die Parteien wie folgt gesühnt (die haben wir, die vorgenanten syben, von dez vorgenanten unsers herren des kaysers gebot wegen also mitainander verrichtet):

Heinrich verzichtet gegen 230 Gulden auf das Dorf Biberach, wie er es bislang innegehabt hat, und verpflichtet sich, es von eventuellen Ansprüchen Dritter oder Pfandbelastungen zu befreien.

Originaldatierung:
Dirre selbe brief wart geben an dem nechsten sunnentag vor Unser Frowen tag als siu geborn wart 1347.

Überlieferung/Literatur

Ü: A HZA Neuenstein, GHA Nr. J 8 – Perg., 6 an Perg.-str. anh. Sg. z. T. etwas beschädigt.

B Württ. LB Stuttgart, Cod. Hist. 40 269 I, 1 Bl. 193–194 – Papier, 19. Jh., nach A (= Manuskript Albrechts zu einem Weinsberger Urkundenbuch).

R: UB Heilbronn 1, S. 82 Nr. 181 b.

Kommentar

Es handelt sich wohl z. T. schon um das Schiedsgericht, das bereits mit Urkunde von 1346 November 18 (Nr. 557) von den acht württembergischen Reichsstädten bestellt worden ist, das seinen Auftrag aber nach dem Scheitern des Kundschaftstermins (Urk. Nr. 566) durch kaiserliche Kommission legitimieren ließ, unter wohl geringfügiger Änderung seiner Zusammensetzung und Bestellung eines neuen Obmanns.

Anmerkungen

  1. 1Südlich Wimpfen.
  2. 2Die Kommissionsurkunde hat sich nicht erhalten; vgl. jedoch o. die Urk. von 1347 März 23 (Nr. 566), wonach Ks. Ludwig die Bestellung eines Obmanns für das Schiedsgericht ankündigt.
  3. 3In der Urkunde von 1346 November 18 (Nr. 557) ist von Albrecht Bruße die Rede, ohne daß dieser hier als Vater bezeichnet wird. Vermutlich handelt es sich um den Schwiegervater Heinrich Harschs.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 5 n. 574, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/f54f00b2-e8ef-477f-b5be-81f1f0377b8e
(Abgerufen am 24.04.2024).

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