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RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 5 - Die Zeit Ludwigs des Bayern und Friedrichs des Schönen (1314-1347)

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Kg. Friedrich an Ebf. Heinrich von Köln, Erzkanzler des Reichs für Italien: Als er in Reichsgeschäften in Österreich geweilt hat, ist ihm zu Ohren gekommen (ad nostre celsitudinis pervenit auditum), daß die Gemeinden einiger Städte am Rhein ein verwerfliches Bündnis unter dem Vorwand geschlossen haben, damit den Landfrieden zu besorgen. Dazu haben sie neue Zölle bei Koblenz, Remagen und Köln eingerichtet, mit denen außer Weltlichen auch Geistliche mehr als früher beschwert werden, die doch nach menschlichem und göttlichem Recht davon befreit sind. Damit werden zweifellos die Rechte des Reichs und des Königs mißachtet. Besonders auch haben sie die mit königlicher Erlaubnis vom Ebf. zu Andernach und Bonn errichteten Zölle aufgehoben.

Da er zur Zeit zu weit entfernt ist, um selbst eingreifen zu können (quia ad presens in remotis agentes hiis [...] occurrere non possumus propria in persona), gebietet er ihm als der vorzüglichsten Stütze des Reichs und bei seiner Treue zum Reich (te tamquam sacri imperii columpnam potissimam requirimus et rogamus ac sub ea qua nobis et sacro Romano imperio teneris fidelitate tibi iniungimus seriose), unter Beiziehung der Großen des Reichs, die ohne einen weiteren Befehl zum Beistand verpflichtet sind (invocato ad hoc nobilium, baronum et universorum sacri Romani imperii fidelium, quibus ut absque alterius mandati nostri expectacione sub obtentu gracie nostre in hoc per te requisiti tibi assistant), alles das, was in seiner Abwesenheit und gegen seinen Willen zur Errichtung dieser Zölle geschehen ist, abzustellen und gegen alle, die sich dagegen auflehnen, als Majestätsverbrecher vorzugehen (ut vice nostra in hac parte rebelles, eciam cuiuscunque status fuerint, tamquam reos criminis lese maiestatis sic compescas).

Er selbst will das, was der Ebf. hierzu unternimmt, durch königliches Urteil bestätigen (nos enim ea, que in hac parte feceris, faciemus auctore domino in signum delinquencium supplicii banno et iudicio maiestatis regie confirmari et firmiter observari).

Originaldatierung:
Datum in Grecz 4. idus februarii anno 1318, r. 4.

Überlieferung/Literatur

Ü: A 1 HStA Düsseldorf, Kurköln U 519 – Perg., Fragmente des an Perg.-str. anhang. MS.

A 2 ebd. – Perg., Fragmente des an Perg.-str. anhang. MS.

D: MGH Const. 5, S. 385 f. Nr. 472. – UB Niederrhein 3, S. 137 f. Nr. 168.

R: Reg. Friedr. Nr. 345. – Reg. Habsb. 3, Nr. 661. – Urkk. Oberdt. Städtebünde 1, S. 243 f. Nr. 295.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 5 n. 29, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b9f79653-083a-4600-8a3c-621920fda8ed
(Abgerufen am 24.04.2024).

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