RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 2 - Die Zeit von Philipp von Schwaben bis Richard von Cornwall (1198-1272)

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Kg. Philipp bekundet allen: Am Tag des Friedensschlusses1 (die reformatae pacis) zwischen ihm und Hzg. Heinrich von Lothringen und Brabant hat er diesem die Reichsstadt Duisburg mit allen Rechten und Zubehör für 1800 Mk. verpfändet, wofür der Hzg. jährlich 250 Mk. an Einkünften aus Duisburg beziehen sowie den Schutz und die Verwaltung der Stadt übernehmen soll. [Es folgt im einzelnen die Regelung der Geldübergabe sowie in weiterer gegenseitiger Übereinkunft (inter nos est condictum), daß sich der Kg. für den Hzg. beim Bf. von Metz für einen Gütertausch verwendet, daß der Kg. weder den Bf. [Hugo II.] von Lüttich noch den Gf. [Ludwig] von Loon oder andere seiner Parteigänger in Huld aufnimmt, daß der Kg. sich bemüht, dem Hzg. die Huld des Kg. [Philipp II.] von Frankreich zu verschaffen und ihn, das Einverständnis Goswins von Valkenburg vorausgesetzt, mit Geleit und Vogtei zu Meersen und Suscinno zu belehnen, daß der Kg. Gf. Wilhelm von Holland wie dessen Vorfahren belehnt und der Hzg. als Erbe des Gf. Albert von Dagsburg dessen sämtliche Lehen von den Bff. von Straßburg und Metz erhält.]

Der Kg. verspricht bei seiner Treue, dem Hzg. immer gegen seine Widersacher beizustehen und ihm in gerechter Sache geneigt zu sein. Der Hzg. seinerseits will dem Kg. als Reichsfürst treu dienen und in allem Gefolgschaft leisten. Zum Streit zwischen dem Kg. und dem Gf. [Theobald] von Bar2 (de conventione quae vertitur inter nos et comitem) erklärt der Kg., daß er versprach, sich an den Rat des Bf. [Konrad III.] von Speyer, des Gf. von Dagsburg und des Hzg. von Lothringen und Brabant zu halten, um nach deren Rat einen Ausgleich zu erzielen (promisimus stare consilio [...], ut si quid inter nos corrigendum fuerit, consilio ipsorum emendetur).

Für die Stadt Nimwegen, die sich im Besitz des Hzg. befindet, wird der Kg. nach dem Rat (consilio) des Ebf. [Adolf I.] von Köln, des Bf. von Speyer sowie der Gff. von Dagsburg und [Wilhelm] von Jülich durch angemessene Güter Ausgleich leisten (compensabimus); nach Erhalt dieser Güter gibt der Hzg. die Stadt an den Kg. zurück (restituet).

Überlieferung/Literatur

Ü: A ARA/AGR Brüssel.

B1 ARA/AGR Brüssel, Chambre des Comptes Nr. 1 (Cartul. XV; 1. H. 14. Jh.) Bl. 1.

B2 ARA/AGR Brüssel, Mss. divers Nr. 5/B (Cartul. XIII; E. 15. Jh.) Bl. 323v.

D: Butkens (Preuves) S. 56. – CGD 2 Sp. 1077-1080 Nr. 16. – Koch, OB Holland en Zeeland 1 S. 447f. Nr. 269 (unvollständig). (A; B1-2).

R: RI 5 Nr. 88. – Wampach 2 Nr. 14. – Verkooren, Inventaire Brabant 2,1 S. 36. – Knipping 2 Nr. 1654.

Kommentar

Die Urk. wurde von einem Unbekannten verfaßt (RI 5,4 BF. 88). – Vgl. Winkelmann, Philipp v. Schwaben u. Otto IV. 1 S. 335f.

Anmerkungen

  1. 11204 Nov. 12 in Koblenz; vgl. Nr. 15.
  2. 2Zu diesem Streit sind keine weiteren Zeugnisse bekannt.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 2 n. 16, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/e55fca05-eab7-430b-9cfd-8dc4ee7a68ce
(Abgerufen am 29.03.2024).

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