Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 2 - Die Zeit von Philipp von Schwaben bis Richard von Cornwall (1198-1272)

Sie sehen den Datensatz 46 von insgesamt 560.

Abt Wolfram von Weißenburg: Da das, was zwischen Anwesenden gerecht und vernünftig entschieden wird, im Verlauf der Zeit aus verschiedenen Gründen verdreht wird, wenn es nicht durch Urkk. bekräftigt wird (nisi autenticorum munimine instrumentorum sollercius roborentur), hält er es für notwendig, schriftlich festzuhalten (scriptis commendare), wie der Streit über den Patronat und die Zehnten der Kirche zu Dauendorf zwischen Kl. Weißenburg und Kl. Neuburg beendet wurde (quo fine controversia [...] sopita dinoscatur).

Als in Gegenwart der gegen ihn durch Abt Peter von Neuburg vom apostolischen Stuhl erwirkten Richter1 das meiste zum Recht am Patronat und am Zehnt der Dauendorfer Kirche vorgetragen war, wurde ihm durch die Ermahnung dieser Richter geraten (hortatione ipsorum iudicum nobis alternatim fuit consultum), zur Wahrung des gegenseitigen Friedens und der brüderlichen Nächstenliebe nach Möglichkeit zu einem gütlichen Vergleich zu kommen (ut pro mutue pacis et fraterne caritatis conservatione ad amicabilem, si fieri posset, procederemus compositionem). Nun hielten die kundigen Männer Rat (communicato prudentum virorum consilio), und gemäß der vorab ergangenen Empfehlung und Zustimmung (prehabita prius ammonitione atque permissione) Kg. Ottos IV., Ebf. Siegfrieds [II.] von Mainz, des Kanzlers des ksl. Hofes (aule imperialis cancellarius) Bf. Konrad [III.] von Speyer, Bf. Heinrichs [II.] von Straßburg und des gesamten Kapitels von Kl. Weißenburg hat man sich beiderseits auf einen Schiedsspruch verständigt (in arbitros utrimque fuit compromissum). Darauf wurde durch die Vermittlung verständiger Männer dahingehend entschieden (mediantibus viris discretis hoc modo fuit arbitratum), daß der Abt von Kl. Neuburg dem Abt und dem Kl. zu Weißenburg 126 Mk. gewogenen Silbers als Ausgleich für den Einnahmeverlust zu geben hat, und er dafür vom Streit Abstand nimmt; dem Kl. Neuburg hat er das Patronatsrecht, die Zehnten und alles Zubehör der Dauendorfer Kirche zu immerwährendem freien Besitz geschenkt und auf alle Privilegien und Urkunden, die er diesbezüglich besaß2, hat er verzichtet (privilegiis quoque et instrumentis [...] renuntiavimus), damit in dieser Angelegenheit gegen das Kl. Neuburg keine Klage mehr aufkommen oder erhoben werden kann (ne inposterum super eo aliqua [...] suboriri sive moveri possit questio).

Originaldatierung:
Act. a.i.d. 1209, epact. 12, ind. 12, concurr. 3, Innonentio [!] Romanorum Ecclesie presidente et [...] Ottone Rege Imperii gubernacula tenente.
Zeugen:
(testes): Dekan Volmar, Propst Walter, Kustos Ulrich, Ulrich, Billung Gottfried, Kuno Albert, Ludwig, Rupert und andere mehr; Kanoniker von St. Stephan: Hugo, Heinrich, David, Gebero, Lampert, Volmar, Pleban der Altstadt, Siegfried von Stetembach; Ministeriale: Schultheiß Diepert und dessen Bruder Konrad, Markward und dessen Bruder Walter, Hugo von Hunawihr, Konrad Fuz Anselm, Burchard von Altingazzen und dessen Bruder Heinrich, Herbortus, Heinrich Babez, Konrad vom Schleithal, Dietrich und andere mehr aus dem Volk.

Überlieferung/Literatur

Ü: B AM Straßburg, Kopialb. Kl. Neuburg (13. Jh.; verschollen) Bl. 50.

D: Würdtwein, Nova Subsidia 10 S. 252ff. Nr. 92.(B).

R: Hessel / Krebs Nr. 772. – Böhmer / Will 2 S. 143 Nr. 136.

Kommentar

Vgl. – auch zur Datierung – Nr. 47f.

Anmerkungen

  1. 1Vgl. Nr. 48, Fußnote 1.
  2. 2Nicht bekannt.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 2 n. 46, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/e164fbf3-36b6-4115-9c8c-3c26d06904e7
(Abgerufen am 18.04.2024).

Bestandsinformationen