RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 2 - Die Zeit von Philipp von Schwaben bis Richard von Cornwall (1198-1272)

Sie sehen den Datensatz 30 von insgesamt 560.

Kg. Philipp an alle Getreuen: Der Abt des Kl. Himmerod kam vor den Kg. und legte ihm eindringlich dar (Accessit ad presentiam nostram [...] et sua nobis insinuatione suggessit), daß er und Reinbold von Isenburg vor Ebf. Johann von Trier wegen eines Prozesses vor Gericht standen (steterint in iudicio de quadam causa), den sie wegen eines Eigenguts zu Langscheid führten (que inter eos uertebatur). Als Reinbold sah, daß er den Prozeß verlieren und ein Urteil gegen ihn gefällt werden würde (in qua causa cum [...] uideret se cadere et quod contra ipsum foret ferenda sententia), appellierte er vom Ebf. an den Kg. (ad nostram presentiam ab audientia [...] archiepiscopi appellauit) und setzte den Tag der Berufung an (diem sue prefixit appellationi).

Als der Abt an diesem Tag erschien, um vor dem Kg. Rede zu stehen (In quo die cum [...] coram nobis responsurus comparuisset), blieb Reinbold aus (nec uenit) und schickte auch keinen Vertreter, der sein Fernbleiben als berechtigt oder anderswie entschuldigte (nec responsalem misit, qui eius absentiam legitime, immo nec etiam aliquo modo excusaret). Darauf erfragte der Abt einen Urteilsspruch darüber (queri fecit in sententia), ob er und sein Kl. von der Klage Reinbolds befreit seien (iuste foret absolutus, ab impetitione), der ihn von der Verhandlung vor dem Ebf. in die Berufung vor den Kg. geladen habe (qui eum ad presentiam nostram appellauerat ab audientia [...] archiepiscopi), da jener weder zur Berufungsverhandlung erschienen sei, noch sich habe entschuldigen lassen (cum nec ipse die prosequende appellationis comparuisset, nec aliquem misisset responsalem, qui suam absentiam allegasset). Vor dem Kg. wurde geurteilt (sentenciatum est coram nobis), daß der Abt rechtens von der Klage Reinbolds befreit werden müsse (recte deberet esse absolutus ab omni impetitione ipsius) in dem Streit um die Langscheider Güter (in illa causa que [...] uertebatur), da jener, seiner Sache mißtrauend, ausgeblieben war (quia ipse de illa causa diffidens, coram nobis non comparauerat).

Der Kg. bestätigt die Rechtsgültigkeit des Urteils (Hanc sentenciam ut iuste et rationabiliter lata est confirmamus), und befreit den Abt durch Urteilsspruch von der Klage Reinbolds, soweit sie den fraglichen Fall betrifft (abbatem ab impetitione ipsius [...] quantum ad hanc causam pertinet iudicamus absolutum). Weiterhin spricht er die besagten Güter dem Kl. Himmerod zu (adiudicamus), nimmt sie in seinen Schutz und befiehlt (mandantes et precipientes), daß niemand das Kl. deshalb mehr belästige (molestare presumat, uiolentiam inferre uel grauamen).

Originaldatierung:
Dat. Wormatie, 6 id. aug., ind. 10.
Pön:
kgl. Zorn und Unwille.

Überlieferung/Literatur

Ü: A LHA Koblenz, Best. 96, Urk. Nr. 46.

D: UB Mittelrhein 2 S. 268 Nr. 230.(A).

R: RI 5 Nr. 157. – Mittelrhein. Reg. 2 Nr. 1031.

Kommentar

Der offene Brief wurde in der kgl. Kanzlei (von PhD) verfaßt und von unbekannter Hand geschrieben. (RI 5,4 BF. 157) – Zum Inhalt vgl. vorangehende Nr. 29 sowie Diestelkamp, Das privilegium fori S. 112.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 2 n. 30, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c32d9fe5-d577-4ab7-a6d2-0f0ee975cb53
(Abgerufen am 28.03.2024).

Bestandsinformationen