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RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 15 - Die Zeit Ruprechts (1400-1403)

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Johann von Ysenburg, Herr zu Büdingen, bekundet: Kg. Ruprecht hat ihm mit offenem, versiegeltem Brief geboten, die Streitigkeiten zwischen dem Völprecht Forstmeister einerseits und dem Hermann Forstmeister andererseits wegen des Forstmeisteramts im Büdinger Wald nach Recht zu entscheiden und dafür die Burgmannen zu Gelnhausen oder wer sonst ihm nützlich erscheine, hinzuzunehmen1 (umb solche zweyunge als [...] han umb [...] und der [...] konig [...] uns in ein offen briefe [...] gebodin hat sy mit ein ym rechte zu rychten).

Der Kg. hat auch den Burgmannen geschrieben und geboten2, an dem Gerichtstag, den ihnen Johann nennen würde, zu erscheinen (gebodin [...] dartzu zukummen off welchin dag wir sy tzum rechte entscheiden wulden).

Johann hat auf den heutigen Tag in die Burg zu Gelnhausen geladen, um beider Seiten Rede und Gegenrede zu verhören (ir beidir ansprache und antworte zu virhoren). Es waren zahlreiche Burgmannen bei der Anhörung anwesend. Die Mehrheit der anwesenden Burgmannen haben nach Klage und Antwort als Recht gesprochen wie folgt (das merteil [...] gewisit zuom rechten nach schuldigunge und antworte und sprechen dis selbin zum rechten): Kann Hermann nach Recht nachweisen, daß er seinerzeit Mann und Burgmann zu Gelnhausen war und das Lehen nach Recht innehat, wie er in seiner Klage behauptete, so soll er das Forstmeisteramt genießen und Völprecht auszahlen (engelden). Kann er den Beweis nicht erbringen, so soll er es bezahlen und Völprecht soll in den Genuß des Forstmeisteramtes kommen.

Er setzt hiermit dem Hermann Rechtstage in drei Tagen und sechs Wochen in den Burggarten zu Gelnhausen zur Beweisführung, und um Völprecht die Gerichtsleistung zu erbringen (die bewisunge zutunde und folprecht zu wartende), und zwar soll der erste Tag nächsten Montag in 14 Tagen, nämlich an St. Lucientag sein [Dez. 13], der nächste Dienstag danach in 14 Tagen, nämlich Dienstag nach dem Hl. Christtag [Dez. 28], der dritte und letzte am übernächsten Mittwoch danach, und zwar Mittwoch vor St. Anton [1401 Jan. 12]. Hermann soll ohne Trug dann zur rechten Tageszeit nach Recht den Beweis und die Gerichtsleistung erbringen3 (dy bewysunge und die wartunge [...] tunde [...] ane geverde).

Originaldatierung:
dat. 1400, sabato proximo post diem beate katherine virginis.

Überlieferung/Literatur

Ü: B FA Isenburg Büdingen Nr. 1338=238. - Transsumpt in Notariatsinstrument des Notars Konrad Rohrbach von 1401 Jan. 12, betr. Vergleich der genannten Parteien vom gl. Tag. vor den Burgmannen zu Gelnhausen.

R: Isenburger Urkunden Nr. 1022.

Anmerkungen

  1. 1Der Brief des Kg. ist verloren.
  2. 2Ebenfalls Dep.
  3. 3Die Sitzung der Burgmannen fand am letzten Termin statt (s. Ü).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 15 n. 7, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/fb7732b8-f0c8-46da-a9e2-b8c0abde475b
(Abgerufen am 24.04.2024).

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