Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Ruprecht - RIplus URH 15 n. 5

1400 November 8, Heidelberg

URI Merken

Kg. Ruprecht an Hzg. Karl von Lothringen: Meister und Rat zu Straßburg haben ihm vorgebracht, daß Arnold von Sierck zwei ihrer Mitbürger gefangen halte¹. Besagter Arnold ist Mann und Diener Hzg. Karls. Deshalb bittet er diesen eindringlich, ernsthaft mit Arnold zu reden und darauf zu dringen, daß er die beiden Straßburger um des Kg. willen freiläßt (darumbe begeren wir und bittent dich friuntlichen mit gantzem ernst das du mit im wellest reden und bestallen daz er die obgenanten zwene [...] uz gefengnisse gentzlichen ledig sage und frie umb unßern willen und uns zu liebe).

Sollte Arnold an die von Straßburg Forderungen haben, möge er diese vor ihn, den Kg., bringen (und hat er an die von Straßburg iht zu sprehende das er das an uns bringe). Er wird dann dafür sorgen, daß mit den Straßburgern dahingehend verhandelt wird, daß sie sich Arnold gegenüber zum Ausgleich verantworten werden (so wollen wir mit in ernstlichen darumbe lassen reden sie dar an zu wisende das si im ouch gliche dar umbe widerfarn lassen).

Hzg. Karl möge dieses Arnold vorbringen lassen. Karl soll auch wissen, daß die von Straßburg dem Kg. zugesichert haben, ihm in der Sache Gehorsam zollen zu wollen, wie es sich gegenüber einem röm. Kg. gebührt² (wanne die von Straßburg ouch zu gesaget habent daz sie uns gehorsam tuon und geranten wellen als sie eim Römischen künig schuldig sin zu tunde). Kg. Ruprecht erwartet dementsprechend eine positive Antwort von Karl.

Originaldatierung:

geben czu Heydelberg uf montage vor sant Martins tage 1400, r.R. 1.

Kanzleivermerke:

[KV] a.m.d.r.: Johann Weinheim.

Überlieferung/Literatur

Ü: B AV Straßburg, AA 125 Nr. 1 (alt: An der Saul, I. partie lad. B fasc. 11a. Nr. 1). - Zeitgenöss. Kopie.

R: Reg. Pfgff. 2 Nr. 225. - RTA 4 S. 197 Anm. 2.

Anmerkungen

1. ¹Es handelt sich wohl um Erhard Hanse und dessen Sohn, die in einem Brief der Straßburger Boten erwähnt sind (vgl. RTA 4 Nr. 169 S. 195 [4]).
2. ²Vgl. die weiteren Briefe des Kg. in der Sache an Straßburg von 1400 Dez. 1 und 7 (vgl. Nr. 8, 11).