Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Wenzel - RIplus URH 14 n. 12

1397 März 17, Prag

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[Hofgerichtsladung:] Bürgermeister, Rat und Bürgergemeinde der Stadt Rothenburg ob der Tauber, Heinrich Toppler und Peter Kreglinger, Bürger von Rothenburg¹, sollen sich verantworten vor dem Hofrichter Kg. Wenzels auf die Klage des Goldschmieds Michael Buchfelder² auf dem nächsten Hofgerichtstag nach dem kommenden Walpurgistag [Mai 1]³.

Originaldatierung:

Geben zu Prag des sampztags vor dem suntag als man singet Reminiscere, 1397.

Kanzleivermerke:

Johann von Kirchen⁴.

Überlieferung/Literatur

Ü: A StadtA Rothenburg, A 778 a/I Bl. 90. – Papier; – rücks. aufg. HGS stark besch.

R: Urk. Rothenburg 2 Nr. 2657. – HGS Anh. S. 242 Nr. 764.

Anmerkungen

1. ¹Heinrich Toppler war Bürgermeister Rothenburgs und einer der führenden Männer in den Städtebünden der Zeit (vgl. Schnurer, König Wenzel S. 681; – ders.: Heinrich Toppler. In: Fränk. Lebensbilder Bd. 2 (1968) S. 104–132). – Peter Kreglinger gehörte in der Zeit dem Rat in Rothenburg an (vgl. Schnurer, König Wenzel S. 683).
2. ²1395 Dez. 20 war der aus Schwäbisch Gmünd stammende Rothenburger Goldschmied Michael Buchfelder von dem Hauptmann und den Beisitzern des Landfriedens zu Franken und Bayern auf Veranlassung der Stadt Rothenburg des wiederholten Münzvergehens für schuldig befunden und seine Festnahme und Auslieferung an das Stadtgericht in Rothenburg angeordnet worden (Urk. Rothenburg 2 Nr. 2586). – Mit Spruch des Inneren und Äußeren Rats vom 30. Dez. wurde er aufgrund von verschiedenen Fürbitten zu einer 10jährigen Verbannung aus der Stadt begnadigt und ihm gleichzeitig für den Fall des Widersetzens gegen die Anordnung ein Prozeß als Münzfälscher, Meineidigem, Ehrlosem und Verurteiltem angedroht (ebda., Nr. 2588), wozu es offenbar auch kam. 1396 Mai 2 wurde von der Stadt ein Anklagevertreter gegen Michael Buchfelder bevollmächtigt (ebda., Nr. 2613, vgl. auch Nr. 2618).
3. ³Die Stadt hat gegen die Ladung protestiert, die im Widerspruch zu ihren Privilegien stand (vgl. die Privilegienbestätigungen durch Karl IV. in GSP 1 Nr. 604, 605, 615, 616, 623, 645, 646, 648, 649. – vgl. hierzu Schnurer, König Wenzel S. 704ff.). – Der Termin wurde zunächst verschoben (vgl. Nr. 38, 57, 63).
4. ⁴Am 14. April berichtete Johann von Kirchen nach Rothenburg, daß er mit dem Boten alles verhandelt habe, wie dieser berichten könne (vgl. Schnurer, König Wenzel S. 705 Anm. 180).