Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Wenzel - RIplus URH 14 n. 14

1397 März 17, Prag

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Bolko Hzg. von Schlesien, Herr zu Münsterberg, Hofrichter Kg. Wenzels, bekundet: Kg. Wenzel hat die Ladung des Bořivoj von Svinaře gegen Bürgermeister, Rat und Bürgerschaft der Stadt Frankfurt und die dortigen Juden vor sein und des Reichs Hofgericht ganz und gar abgetan und sie aus den Hofgerichtsregistern tilgen lassen, damit ihnen daraus zukünftig keinerlei Schaden entstehen kann (soliche ladunge als von wegen des edlen [...] uff die [...] für sein und des Reichs hofgericht zu diser zeyte geschehen ist genczlich und gar abgetan und sy ouch uss desselben hofgerichtes Registern tilgen und uss tun geheissen [...] das sy ouch ussgetan sey also das in dieselb ladung fürbassmere keynen schaden fügen oder bringen sol und mag).

Beurkundungsformel mit Ankündigung des aufg. HGS.

Originaldatierung:

Geben zu Prag, des samztags vor Reminiscere, 1397.

Kanzleivermerke:

a.r. des Bořivoj von Svinaře / Johann von Kirchen.

Überlieferung/Literatur

Ü: A ISG Frankfurt, Reichssachen Nr. 317 (alt: 112b). – HGS unter Papierdecke rücks. aufg.

D: UB Geschichte Juden Frankfurt S. 206f. Nr. 450.

R: Inventare Frankfurt 4 S. 88.

Kommentar

Die Ladung selbst ist offenbar nicht mehr erhalten. Mit Urk. 1396 Sept. 28 hatte Hzg. Bolko eine Ladung gegen die Stadt Frankfurt als aufgehoben verkündet und die Tilgung aus den Registern kundgetan (vgl. URH Bd. 13 Nr. 367). Dabei wurden die Juden allerdings nicht erwähnt. Kracauer (Geschichte S. 81) vermutet, daß es sich bei dem Ungehorsam der Juden, der zu einer Ladung vor das Hofgericht geführt hatte, um deren Weigerung, den güldenen Opferpfennig zu zahlen, gehandelt haben könnte. Nach den Einträgen in die Rechnungsbücher der Stadt hatte Frankfurt für die Aufhebung und Tilgung beträchtliche Summen aufgebracht (vgl. Nr. 28, 29, 37, 88, 162).