RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 13 - Die Zeit Wenzels (1393-1396)

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Stadtmeister [Klaus Zorn von Bulach]a, Rat und Bürgerschaft der Stadt Straßburg bekunden: Sie haben Kg. Wenzels Gnade wieder erlangt. Mit Bf. Friedrich von Straßburg, Mgf. Bernhard von Baden, den Gff. Eberhard von Württemberg und Heinrich zu Lützelstein sowie mit den Herren Bruno von Rappoltstein, Heinrich und Junker Hans von Lichtenberg, Junker Heinrich von Geroldseck und Lahr usw.b sind sie gänzlich gesühnt (das wir mit wol bedahtem muote und rehter wissende [des Kg.] hulde und gnode erworben haben und dar in komen sin und mit [oben Genannten] in eine gantze suone und rihtunge getreten sint). Sie werden diese Sühne für sich und die Ihren in allem und stets wahren und die einzelnen Bestimmungen ausführen, wie sie der Kg. in seinen Majestätsbriefen am vergangenen 1. Jan. zu Bettlern beschlossen und beiden Parteien zugesandt hat1. Sie geloben dies bei ihrer Treue und dem Eid, den sie darauf geleistet haben (zuo halten und zuo volle fürende [...] als das der [...] kuenig in artickeln [...] begriffen ist [...] und geloben darumbe by unsern guoten truwen by den eide die wir dar ueber lipliche gesworen haben das wir dieselbe suone und rihtunge gantze und stete haben und vollefueren wellen nach lute des selben unsers herren des kueniges [brief]c).

Sie machen bekannt, daß sie am Montag nach Invocavit [24. Febr.] zu Hagenau sein werden; dort werden sie sich am darauffolgenden Dienstag allen rechtlichen Forderungen und Klagepunkten des Straßburger Bf. stellen und sich dabei auch den Entscheidungen unterwerfen, die nicht nach Minne beendet werden können (umbe alle sine zuosprüche und ansprache reht tuon und dem gehorsam sin was mit der minne do selbst niht mocht verrihtet noch usgetragen werden). Gleiches soll der Bf. ohne Hinterlist ihnen gegenüber tun. In gleicher Weise sollen der anderen Fürsten und Herren Klagepunkte (anesprache)2 einer nach dem anderen entschieden (gerichtet) werden, ebenso wie umgekehrt auch ihre gegen jene. Keine Partei darf sich der Entscheidung entziehen. Die Sache soll rechtmäßig ohne Hinterlist nach den Bestimmungen des Königsbriefes beendet werden (und sol auch kein teil von dem rehten gan noch tretten, es habe denne ein ende noch dem als sich das reht heischet one geverde noch begriffe des [...] kunigs brief und artickeln). Falls sie nicht rechtzeitig zu dem Hagenauer Gerichtstag (zuo dem rehten) erscheinen oder nicht Bevollmächtigte schicken, haben sie ihre Rechtsforderungen gegen genannte Fürsten und Herren verloren. Diese hinwiederum haben die gleichen Bedingungen angenommen, beschworen und mit ihren Siegeln verbrieft.

Beurkundungsformeld.

Originaldatierung:
geben an der negsten mittwoch nach sant Veltens tag [des heiligen bischoffs, 1393.]e.

Überlieferung/Literatur

Ü: B1 AV Straßburg, AA 112 Nr. 139 [Nr. 6]. – Großer Papierrotulus mit 5 Urk.; – gleichzeitig.

B2 ebda., AA 112 Nr. 152-160, Bl. 158v. (alt: An der Saul, Lade B Fasc. IX). – Papierheft, sieben Urkundenabschriften enthaltend auf den Bll. 152-169; – auf dem Deckblatt in Hand Anf. 18. Jh.: "Außsöhnung der Statt mit Kayser Wenceslao A0. 1394"; darunter "N0. 9".

B3 AD Colmar, E 1039 Bl. 157f. – Bucheintrag in Ann. Rappoltst., 17. Jh., durch den Archivar von Rappoltstein J. Jacques Lück.

D: UB Strassburg 6, S. 402f. Nr. 715 (B2). – Rappoltsteiner UB 2, S. 302f. Nr. 356 (Teildruck, Kompilation von B1-B3).

Textkritik

  1. aDer Name steht nur in B3.
  2. bFehlt in B3.
  3. cFehlt in B1.
  4. dB1-B2 brechen mitten in der Beurkundungsformel ab.
  5. e[] nur in B3.

Anmerkungen

  1. 1Vgl. Nr. 3.
  2. 2Vgl. Nr. 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 13 n. 16, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/dd060f9f-89b6-402c-85ca-12caf0578049
(Abgerufen am 29.03.2024).

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