RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 12 - Die Zeit Wenzels (1388-1392)

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[N.N. an N.N.:] Die Adressaten sollen wissen, daß gemäß der Botschaft, die ihnen, den Ausstellern, zukam, Ebf. Pilgrim [II.] von Salzburg frei und in Salzburg ist. Dafür soll er dem Hzg. [Friedrich von Bayern] 60.000 Gulden auf eine bestimmte Frist zahlen oder für einen Teil des Betrags Dienste leisten, die Huld des Papstes und des Römischen Kg. [Wenzel] gewinnen (huld gewinnen) und alle Bündnisse widerrufen, die er mit den Städten gegen den Hzg. unterhält, und das [Salzburger] Land soll alle Artikel gegen den Hzg. widerrufen. Aber das Kapitel und das Land von Salzburg widersprechen dem Hzg. und sagen, daß ihr Herr gefangen gewesen sei, daß er die Zusagen unfreiwillig geleistet habe (ir her sey ein geuangner herre gewesen vnd hab sein kein maht vnd sunder vmb die versprchnsse), daß er bei den Bündnissen bleiben soll und daß sie ihm mit Schreiben an den Papst, an den Kg. und an den [Hzg. Albrecht III.] von Österreich helfen wollen (wollen sie im zu helfen vnd verschreiben daz vnserm heiligen vater dem pabst, vnserm herren dem kunig vnd dem von sterrich). Besonders die von Mühldorf wollen die Herren von Bayern angreifen, und sie, die Aussteller, befürchten, daß sie diese inzwischen angegriffen haben.

Sie, die Adressaten, sollen auch wissen, daß bei den Verhandlungen, durch die der Salzburger Ebf. freikam, dem [Hans] von Abensberg 2.000 Gulden, dem Herrn Bořivoj von Svinaře 2.000 Gulden und dem Herrn von Waldeck 1.200 Gulden zugesagt wurden. Das Land aber will ihnen nichts zahlen und darüber auch nicht verhandeln (daz land wil aber ir keinem nihts geben, noch kayn teiding stet haben).

Überlieferung/Literatur

Ü: B StA Nürnberg, Reichsstadt Nürnberg, Amts- und Standbücher Nr. 137 (Kopialb., E. 14. Jh.) Bl. 21v (Abschrift mit zahlreichen Streichungen und Einfügungen). - Überschrift: Ein brief wie der Byschoff von Salczburg ledig worden ist.

Kommentar

Um dieselbe Zeit trugen die Salzburger Landstände ihrem Boten auf, dem Hzg. Albrecht von Österreich auszurichten, daß sie nicht gedächten, die Vereinbarungen, die Ebf. Pilgrim ohne ihr Wissen und ohne ihren Willen mit Hzg. Friedrich getroffen habe, einzuhalten, daß sie jedoch von Hzg. Albrecht Unterstützung bei den Bayern-Hzgg. Stephan und Friedrich erwarteten (Ü: StA Nürnberg, Reichsstadt Nürnberg, Amts- und Standbücher Nr. 137 Bl. 25v; IFS Frankfurt/M., Kopialb. 14, Bl. 39 Nr. 45). - In einem gewiß gleichzeitigen Schreiben teilten der Dompropst (Gregor Schenk von Osterwitz; vgl. Dopsch, Gesch. Salzburgs 1,1 S. 484) und das Kapitel von Salzburg sowie erneut die Ritter, Knechte, Bürger und Landleute den Hzgg. Stephan und Friedrich von Bayern mit, sich nicht an besagte Abmachung halten zu wollen, die Ebf. Pilgrim im Interesse seiner Freilassung mit ihnen eingegangen sei (Ü: StA Nürnberg, Reichsstadt Nürnberg, Amts- und Standbücher Nr. 137 Bl. 25v-26r; IFS Frankfurt/M., Kopialb. 14, Bl. 39r-v Nr. 46). - Vgl. folgende Nr. 13 mit dem Schreiben an den Kg.

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 12 n. 12, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/f5dd2a05-14dc-4a8d-882f-41be164f987f
(Abgerufen am 25.04.2024).

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