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RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 1 - Die Zeit von Konrad I. bis Heinrich VI. (911-1197)

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Kg. Otto I. bekundet allen Getreuen der Kirche: Bf. Drogo von Osnabrück kam zu ihm mit der Bitte (serenitatis nostrae clementiam adiens postulavit), seiner Kirche wegen einiger ihr rechtmäßig zustehender Zehnten, die ihr ungerechterweise entrissen waren, Gerechtigkeit widerfahren zu lassen (iniuste deprivatç aliquo modo iustitiam fieri decrevissemus) und ihr die Immunität zu bestätigen.

Auf dessen Bitte, aus Liebe zu seiner Mutter Mathilde und durch die Vermittlung seiner Gemahlin Adelheid sowie wegen der Dienste des Bf. setzte der Kg. diesem und dessen Widersachern einen Gerichtstag an (diem ante nos veniendi eisdem episcopo suisque adversariis statuimus). Auf einer großen Versammlung geistlicher und weltlicher Fürsten wurde nach deren Urteil in Gegenwart des Kg. entschieden (Ibi multis nostri regni principibus congregatis ... clericis et laicis; ita illis diiudicantibus in nostra praesentia diffinitum est), daß die Ungerechtigkeiten gegen die Kirche abzustellen seien, wie dies auch eine Urk. des Papstes, die der Bf. vorwies, forderte1 (litteras apostolico sigillo insignatas, quae haec ita fieri debere affirmarent, ostendebat). Daher bestätigt der Kg. der bfl. Kirche die Immunität, wie sie nach den Anordnungen seiner Vorgänger auch die übrigen Kirchen in Franken und Sachsen innehaben, und ihren gesamten Besitz.

Originaldatierung:
Dat. id. iun., a.i.d. 960, ind. 3, a.r. 25; act. Throtmanni, curte regia.

Überlieferung/Literatur

Ü: A StA Osnabrück, Rep. 3 Nr. 2. (Unecht).

D: MGH DD 1 S. 292ff. Nr. 212. (A).

R: RI 2 Nr. 284. Stumpf Nr. 274.

Kommentar

Formale Fälschung des 11. Jh.s – wohl unter Bf. Benno II. – unter Benutzung eines Schriftmusters des zuerst 968 auftretenden, seit 972 im vorliegenden Duktus schreibenden Notars Willigis; inhaltlich Erweiterung einer echten Urk. ähnlich D O I 20 unter z. T. wörtlichem Gebrauch von verunechteten Urkk. Ludwigs d. D. und Arnulfs (D L d. D. 51; D Arnulf 4) sowie Ottos I. (D O I 421), aber auch echter Urkk. Ottos I. (D O I 20 u. 302) und Heinrichs II. (Stumpf Nr. 1314). (MGH. RI. Ottenthal, MIÖG 8 S. 638) – Vgl. Nr. 23.

Anmerkungen

  1. 1Urk. nicht nachweisbar.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 1 n. 17, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/dee87fcb-bbda-4d74-93c0-fbecd684cbcc
(Abgerufen am 28.03.2024).

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