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RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 1 - Die Zeit von Konrad I. bis Heinrich VI. (911-1197)

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Ks. Otto II. bekundet allen Christen und Reichsgetreuen: Abt Werinhar von Fulda hat vor ihm wegen eines wiederholten Streites mit Abt Gozbert von Hersfeld geklagt (nostram adivit clementiam reclamando sese de altercatione ... sçpius habita), da dieser sein Kl. an der Schiffahrt auf der Hörsel im Lupinzgau hindere. Er bat ihn, durch Inquisition der Bevölkerung festzustellen, ob seinem Schiffahrtsrecht ein rechtlicher Grund entgegenstünde, und nach deren Zeugnis dem Streit ein Ende zu machen (ut legatis ex nostris sacramentariae inquisitionis testimonio a populis in pago et fluminis ... ripas habitantibus sciscitaretur, possitne an non sibi ac suis decursus ille navium ... secundum legem a prçdicto abbate prohiberi, et sic per attestationem illorum relatus terminus litigio nostra auctoritate poneretur).

Mit der Durchführung der Inquisition und Beendigung des Streites beauftragte der Ks. seine Getreuen (inquisitionis et amovendç litis causa illuc delegando nostros fideles), die Bff. Dietrich von Metz und Hildibald von Worms, die Gff. Sigebert, Sigefrid und Bruno sowie andere mehr, deren Namen Abt Werinhar in seinem breve aufgezeichnet hat.

Nach der Feststellung der Wahrheit durch diese untersagte der Ks. den Streit zwischen den Äbten (comperta rei veritate ab eis, mutuam ... litem interdiximus), indem er befahl, die Flußsperre so weit zu öffnen, daß sich darin zwei Schiffe mit drei Fuß Tiefgang ohne Kollision begegnen könnten, was er aufs neue, wie schon Otto I. es getan hatte1, zwischen den Kll. anordnet (noviter statuimus, sicut a fidis relatoribus ... Ottonem ... hçc eadem fideli legatione fecisse comperimus).

Originaldatierung:
Dat. 3 kal. ian., a.i.d. 979, ind. 6, a.r. 18, a.i. 12; act. Palide.

Überlieferung/Literatur

Ü: A StA Marburg, Urk. Reichsabtei Fulda, StiftA.

B StA Marburg, K 426 (Cod. Eberhardi; M. 12. Jh.) Bl. 40r–v.

D: MGH DD 2 S. 237f. Nr. 209. (A).

R: RI 2 Nr. 801. Stumpf Nr. 756. Hübner 1 Nr. 592.

Kommentar

Wahrscheinlich wurde zur Abfassung der Urk. ein Inquisitionsprotokoll benutzt; vgl. Sickel, Beiträge zur Diplomatik 6, S. 411. (MGH)

Anmerkungen

  1. 1Urk. nicht nachweisbar.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 1 n. 36, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b075b61d-6edd-4243-b0e9-bbb510e740e1
(Abgerufen am 18.04.2024).

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