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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst Benedikt (VIII.) erteilt durch Unterschrift einem Diplom Kaiser Heinrichs für das Kloster Montecassino unter dem Abte Theobald seine Zustimmung und bedroht dessen Verletzer mit dem Anathem. Dem Diplom zufolge wurden dem Kloster die Besitzungen des (abgesetzten) Fürsten Pandulf (II. von Capua) in angegebenen Grenzen zugesprochen sowie andere genannte Güter und Rechte bestätigt, wie sie das Kloster zur Zeit des Abtes Atenulf (II.) besaß, besonders eine Schenkung des Fürsten Landulf (V. von Capua) an den Abt Manso.

Überlieferung/Literatur

Druck: MG. DH. II n. 530. Reg.: IP. VIII 133 n. † *60; Böhmer-Graff n. 2023; Zimmermann, PUU. 1020 n. † 536. Lit.: Caspar, Petrus Diaconus 188 ff.

Kommentar

Das im Register des Petrus diac. überlieferte Diplom Heinrichs ist eine Fälschung, die vermutlich erst von Petrus diac. selbst in seine gegenwärtige Gestalt gebracht wurde. Für einzelne Bestimmungen könnte eine echte Tradition angenommen werden; vgl. Hirsch, Jahrbücher III 204 Anm. 1. Die Besitzliste stimmt im wesentlichen mit n. 792 überein. Zur Verleihung Landulfs, der im Diplom Laidulfus genannt wird, vgl. Gattula, Accessiones I 90 f. und Leo v. Ostia (MGSS. XXXIV 194). Abt Atenulf II. war der Vorgänger Theobalds, der durch diesen ersetzt wurde, nachdem Atenulf aus Montecassino geflohen war (vgl. n. 1241). Die Nennung Theobalds im Diplom erlaubt dessen Datierung (A. ab incarn. Dom. MXXII., ind. V., a. vero dom. Hehinrici excellentissimi ac invictissimi Rom. imp. aug. regnantis XXII., imp. autem IX., actum in Monte Cassino) auf die Zeit nach dem 29. Juni 1022. Am ehesten kommt eine Ausstellung am Weihetag Theobalds in Frage, da Kaiser und Papst kurz danach Montecassino verlassen haben und das Kloster als Ausstellungsort ausdrücklich im Diplom genannt wird. Die angebliche Unterschrift des Papstes lautet: Ego Benedictus sancte et apostolice Romane sedis episcopus hanc concessionem laudavi et sub anathemate in eternum valere precepi. Außer dem Papst sollen das Diplom auch Patriarch Poppo von Aquileja und Erzbischof Pilgrim von Köln (vgl. Oediger, Reg. 208 n. 698 u. GP. VII 52 n. † 131) sowie ein Herzog Konrad (vgl. über ihn die Vorbemerkungen zu MG. DH. II n. 530) unterzeichnet haben.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. †1245, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1022-06-29_2_0_2_5_0_1306_F1245
(Abgerufen am 24.04.2024).