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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst Benedikt (VIII.) bestätigt auf Bitten des Bischofs Arnulf von Halberstadt durch ein Privileg die Diözesangrenzen dieses Bistums und den Besitz der Territorien Harzgau, Derlingau, Nordthüringgau, Belsemgau, Schwabengau und Hassegau mit Ausnahme genannter Abtretungen an die Diözesen Magdeburg und Merseburg sowie die Schenkungen Kaiser Ludwigs (des Frommen) (Arnulfus episcopus ab eodem papa Benedicto confirmationem et privilegium impetravit super terminis episcopatus Halberstadensis et hos pagos: Hardengowe, Derlingowe, Nordthuringen, Belkishem, Sueviam et Hasigowe, excepta ..., et omnia que Ludowicus imperator Halberstadensi ecclesie concessit, auctoritate apostolici privilegii obtinuit confirmari).

Überlieferung/Literatur

Erw.: Gesta ep. Halberstadensium (MGSS. XXIII 91). Reg.: Schmidt, UB. Halberstadt I 50; JL. *4043; Israel-Möllenberg, UB. Magdeburg 195. Lit.: Claude, Gesch. de. Ebt. Magdeburg I 102 u. 298.

Kommentar

Die Papsturkunde ist verloren und nur aus den zitierten Gesta bekannt. Im Anschluß an den zitierten Bericht werden die Diözesangrenzen aufgezählt und dies mit den Worten eingeleitet: Ut autem termini Halberstadensis dyocesis deinceps maneant inconvulsi, idem episcopus expressius eos circumscribi fecit et vocari in hunc modum. Vgl. diese Grenzbeschreibung mit Erklärungen der Lokalitäten bei Israel-Möllenberg. Es ist jedoch fraglich, ob diese genaue Zirkumskription auch in der Papsturkunde gestanden hat oder eine Verfügung des Bischofs gemeint ist. Zu den Abtretungen an Magdeburg vgl. Gesta (MGSS. XXIII 85) und Israel-Möllenberg 82 n. 60; zu den Abtretungen an Merseburg vgl. Gesta (MGSS. XXIII 90) und Kehr, UB. Merseburg I 30 n. 29. Über das Diplom Ludwigs des Frommen vgl. Böhmer-Mühlbacher n. 535. Das Privileg Benedikts VIII. muß vor dem am 7. Sep. 1023 erfolgten Tode Arnulfs und, da in den Gesta vorher die Kaiserkrönung Heinrichs (n. 1125) erwähnt wird, nach Feb. 1014 ausgestellt worden sein. Israel-Möllenberg verweisen auf den in den Ann. Quedlinburgenses (MGSS. III 88) erwähnten Streit zwischen Arnulf und Erzbischof Gero von Magdeburg im Nov. 1022, der die Folge oder Veranlassung des Papstprivilegs gewesen sein könnte.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 1255, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1022-00-00_1_0_2_5_0_1316_1255
(Abgerufen am 28.03.2024).