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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst Johannes (XIII.) providiert den Italiener Hatto zum Erzbischof von Gnesen.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Długosz, Cat. archiep. Gnesnensium (Opera I 343). Reg.:

Kommentar

Hatto ist der legendäre Nachfolger des angeblichen ersten Erzbischofs von Gnesen Willibald (vgl. n. 398). Er soll der Familie Colonna entstammen und laut späterer Tradition in Robert Vitelleschi 972 einen vom Papste ernannten Nachfolger erhalten haben; vgl. Daugnon, Gli Italiani in Polonia I 105 f. u. 283 ff. Zur Kritik des Katalogs der Gnesener Erzbischöfe vgl. jedoch n. 398. Von der Existenz eines Erzbistums in Gnesen kann in dem von Długosz angegebenen Jahre 970 noch keine Rede sein, und daß sich der nicht mit Namen genannte damalige Papst Johannes XIII. in irgendeiner Art der polnischen Kirche annahm, läßt sich aus keiner zeitgenössischen Quelle belegen. Auch mit der Nachricht von einer angeblichen päpstlichen Provision überträgt Długosz einfach die Vorstellung des Spätmittelalters in das 10. Jh.; vgl. Schulte, Dlugossiana 127 ff.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. †466, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0970-00-00_3_0_2_5_0_493_F466
(Abgerufen am 23.04.2024).