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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst Johannes XIII. verleiht dem in Rom erschienenen früheren Missionar Erzbischof Adalbert von Magdeburg (Adelberto sanctę Magadaburgensis ęcclesię archiepiscopo) die erzbischöfliche Würde; erinnert dabei an die Gründung von Stadt und Stift Magdeburg (Magadaburg ... in confinio Saxonum et Sclauorum in ripa fluminis Albię in parrochia scilicet Halberstatensis episcopii) und die Bekehrung der Slawen durch Kaiser Otto (I.), an die eingelangte (n. 449) schriftliche Zustimmung des Erzbischofs Hatto (II.) von Mainz und des Bischofs Hildeward von Halberstadt zur Gründung eines Erzbistums in Magdeburg für das Gebiet der bekehrten Slawen östlich von Elbe und Saale, an die Bitten des Magdeburger Klerus und Volkes bezüglich der Bestellung Adalberts und an die Einsetzung des Bonifatius durch Papst Zacharias in Mainz; verleiht auf Bitte des Kaisers und aus Verehrung der in Magdeburg ruhenden Märtyrer Mauritius und Innozenz das Pallium, wie es auch die Erzbischöfe von Mainz und Trier tragen, bestimmt die Palliumtage und mahnt zu guter Amtsführung. ‒ Si pastores ovium ... Scr. pm. Stephani not. reg. et scrin. SSA. in men. Oct. et ind. XII. ‒ Dat. XV. kal. Nov. pm. Widonis ep. s. Silvę Candidę ęccl. et bibl. SSA. a. Deo propicio pont. dom. Johannis s. pont. et univ. XIII. pp. in ss. sede b. Petri IV., imp. dom. nostro perpetuo aug. Ottone a Deo coronato magno imp. a. VII. filioque eius a. I., ind. XII., dom. incarn. DCCCCLXVIII. a.

Überlieferung/Literatur

Org.: Kop.: 1) Ende 11. Jh., Magdeburg StArch.: Rep. Cop. Nr. 1 a fol. 1. 2) 15. Jh., Magdeburger StArch.: Cop. 6 fol. 312. 3) 16. Jh., Hannover LBibl.: Hs. XIX 1111 fol. 26. Erw.: n. 600; Ann. Saxo 968 (MGSS.VI 622); Ann. Magdeburgenses 970 (MGSS. XVI 151). Drucke: Lünig, Spicilegium I/2 App. 18; Leuckfeld, Antiquitates Halberstadenses 653; Boysen, Magazin I 135; Mansi, Coll. XIX 6; Riedel, Cod. dipl. Brandenburgensis I/8, 95; Gersdorf, UB. Meißen 18; Posse, Urk. Meißen 1246; Israel-Möllenberg, UB. Magdeburg 88; Zimmermann, PUU. 374 n. 190. Reg.: J. 2858; Mühlverstedt, Reg. 190 n. 211; JL. 3728; Böhmer-Ottenthal n. 485 a; Santifaller, LD. 315; Santifaller, Elenco 296; GP. IV/4, 78 n. 74; Lübke, Reg. II 208 n. 149. Lit.: Dümmler, Otto der Große 448; Uhlirz, Gesch. Magdeburg 57 f.; Kehr, Erzbistum Magdeburg 18; Kirchberg, Kaiseridee und Mission 39 ff.; Ganahl, Studien 10 f.; Brackmann, Aufsätze 146 f.; Rörig, Kaiserpolitik 212 ff.; Schlesinger, Kirchengesch. Sachsens I 29 ff.; Beumann, Wissenschaft vom Ma. 395 ff.; Engels, Gründung 146 f.

Kommentar

Vgl. weiters die n. 449 angegebene Literatur bezüglich der neueren Diskussion über das Privileg. Zu seiner Erwerbung vgl. ebenfalls n. 449. Als Palliumtage werden genannt: Weihnachten, Epiphanias, Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten, Peter und Paul, Laurentius, Maria Himmelfahrt, die Magdeburger Patrozinienfeste sowie Ordinationstage. Vgl. zur Verleihung auch Hacke, Palliumverleihungen 74 f., Martí Bonet, Concesión del palio 157, Zotz, Pallium 165 ff. und zur Nennung von Mauritius und Innozenz auch Beumann 434 ff. Brackmann hat darauf hingewiesen, daß im Vergleich zu n. 304 die Papsturkunde eine genauere Abgrenzung der Kirchenprovinz Magdeburg gegen Osten enthält, insofern als nur vom Gebiet der bereits bekehrten Slawen (Slavorum plebs Deo noviter acquisita) gesprochen wird. Eine gewisse Differenz zwischen den kaiserlichen Wünschen und der päpstlichen Verleihung wird angenommen; vgl. dagegen Rörig, dem aber Schlesinger I 296 widerspricht. Auch die Berufung auf Zacharias unterstreicht laut Brackmann die päpstliche Kompetenz bei der Errichtung von Erzbistümern; vgl. dazu weiters auch Beumann 452 und Zimmermann, Rechtstradition 132. Zum Auftreten der Datierung nach Inkarnationsjahren vgl. Breßlau in AUF. 6/1918, 31 und Menzer, Jahresmerkmale 90.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 450, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0968-10-18_1_0_2_5_0_476_450
(Abgerufen am 29.03.2024).