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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Kriegszug gegen Capua. ‒ Papst Johannes XII. zieht an der Spitze eines von ihm aus römischen, tuszischen und spoletinischen Truppen gesammelten Heeres gegen Capua, um die Fürsten Pandulf (I.) und Landulf (III.) von Capua-Benevent zu bekriegen. Das päpstliche Heer muß aber vor der Streitmacht des den Capuanern zu Hilfe kommenden Herzogs Gisulf von Salerno zurückweichen. Der Papst sendet darauf seine Legaten zu Gisulf und bietet ihm ein Bündnis an. An der Spitze einer römischen Abordnung trifft dann Johannes XII. in Terracina mit dem Herzog zusammen, der hier schon vorher über den Seeweg mit einem die Bewunderung der Römer erregenden Gefolge eingetroffen war. Der geplante Bündnispakt wird geschlossen, worauf sich die Partner wieder trennen.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Chr. Salernitanum 166 f. (Westerbergh 170 f.). Reg.: JL. I p. 465; IP. VIII 336 n. * 15. Lit.: Dümmler, Otto der Große 315; Schipa, Storia di Salerno 311; Gay, L'Italie 297; P. Fedele, Di alcuni relazioni fra i conti del Tuscolo ed i principi di Salerno (Arch. stor. Rom. 28/1905, 9); Mann, Lives IV 246; Pochettino, Langobardi 306; Kölmel, Kirchenstaat 17 f.; Haller, Papsttum II 205 f.; Zimmermann, Dunkle Jh. 134; Taviani-Carozzi, Salerne 649 f.

Kommentar

Zur Datierung der Ereignisse vgl. Dümmler 315 Anm. 1. Das in seinen Zeitangaben allerdings ungenaue Chr. Salernitanum datiert den Kriegszug in die Zeit nach dem Tode des Fürsten Landulf II. und in die gemeinsame Regierung von dessen Söhnen Pandulf I. und Landulf III, deren Beginn sich aus Urkunden auf 959 datieren läßt, obgleich der Tod ihres Vaters auch erst auf 961 angesetzt wird. Vgl. dazu Taviani-Carozzi 375 u. 402. Der Kriegszug sollte wohl der Wiederherstellung der päpstlichen Oberhoheit über Capua dienen. Die Teilnahme des Herzogs Theobald II. von Spoleto erklärt sich aus dessen Absicht, an Capua verlorene Gebiete seines Herzogtums zurückzugewinnen. Das Bündnis des Papstes mit Gisulf hatte wohl den Zweck, diesen nach dem mißglückten Feldzug von seiner Allianz mit Capua-Benevent abzuziehen, doch hört man nichts von einer Fortsetzung des Krieges, so daß an den Abschluß eines auch Capua einschließenden Friedensvertrages gedacht werden muß. Da das Mißlingen des Zuges wohl mit der Berufung Ottos des Großen nach Rom (n. 283) zusammenhängt (vgl. auch Zimmermann, Papstabsetzungen 79 f.), ist mit Dümmler und Kehr in IP. VIII 336 n. * 15 an der Datierung 959 festzuhalten; vgl. dagegen Cilento in Bullet, stor. Ital. 69/1957, 56 f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 281, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0959-00-00_2_0_2_5_0_304_281
(Abgerufen am 29.03.2024).