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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst Agapit (II.) bestätigt dem Erzbischof Wilhelm von Mainz (Uuillihelmo Mogontinę sedis archiepiscopo) den Erhalt seines ihm durch Boten überbrachten Briefes und verleiht ihm wunschgemäß und auf Grund seiner Treueversicherungen sowie mit Berufung auf die Privilegien der Päpste Gregor II., Gregor III. und Zacharias für Wilhelms Vorgänger Bonifatius und auf die Urkunde Marinus' (II.) für Erzbischof Friedrich (n. 186) die Würde eines apostolischen Vikars und Missus in Germanien und Gallien (ut sitis noster vicarius missus in partibus Germanię Gallięque) samt dem gemäß den Kanones auszuübenden Korrektionsrecht besonders über Kleriker und Mönche und samt dem Recht der Synodalveranstaltung an jedem beliebigen Ort in Germanien und Gallien (synodum etiam vobis ... constituere, ubi placeat, concedimus partibus Germanię Gallięque) und gewährt dem Erzbischof das Recht der Appellation an den Papst im Falle eines Widerstandes gegen seine Vikarsrechte. ‒ Fraternitatis amore acti ...

Überlieferung/Literatur

Org.: Kop.: 11. Jh., Karlsruhe, LBibl: Cod. R 22 fol. 112v Drucke: Würdtwein, Epist. Bonifatii 375; Gilesius, Bonifatii opera I 284; Migne, PL. 133, 914; Jaffé, Bibl. III 345; Stimming, Mainzer UB. I 122; Zimmermann, PUU. 237 n. 133. Reg.: J. 2815; Böhmer-Will, Reg. I 108 n. 4; JL. 3668; Santifaller, LD. 313. GP. IV/4, 75 n. 65. Lit.: Schmidt, Erzbischöfe von Mainz 140 f.; Lerche, Privilegierung 139 u. 141; Klebel, Vikariat von Mainz 63 ff.; Zimmermann, Rechtstradition 135; Beumann, Wissenschaft vom Ma. 386 f.; Wolter, Synoden 65; Engels, Pontifikatsantritt 737; Hehl, Iuxta canones 117; Matheus, Romimitation 42.

Kommentar

Der Brief des Erzbischofs an den Papst (GP. IV/4, 75 n. *64) ist verloren. Sein etwaiger Inhalt ergibt sich aber aus dem Papstprivileg (zur Überlieferung vgl. GP. IV/4, 75 n. 65 u. P. Acht in Zs. für bayr. LG. 33/1970, 88). So dürfte der Papst schon durch den Erzbischof auf die Vorurkunden hingewiesen worden sein. Anders als Leo VII. (vgl. n. 137) verließ er sich auf diese Informationen. Sein Privileg wiederholt z. T. wörtlich n. 137, jedoch erfolgt die Verleihung des Vikariates nicht nur für Germanien, sondern auch für Gallien. Vermutlich fand sich diese Erweiterung schon in n. 186 (vgl. dagegen Thomas in DA. 26/1970, 373 u. Boshof, Erzstift Trier 62 f. u. 67). Da Wilhelm am 17. Dez. 954 zum Erzbischof bestellt wurde (vgl. Böhmer-Ottenthal n. 239b), dürfte das Papstprivileg Anfang des nächsten Jahres, jedenfalls noch vor n. 249, wo darauf Bezug genommen wird, ausgestellt worden sein.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 246, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0955-00-00_3_0_2_5_0_267_246
(Abgerufen am 19.04.2024).