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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst Marinus (II.) verleiht dem Erzbischof Friedrich von Mainz den apostolischen Vikariat und missatische Gewalt für Germanien und Gallien mit dem Korrektionsrecht über Gesetzesbrecher und dem Recht der Synodalberufung.

Überlieferung/Literatur

Erw.: n. 246. Reg.: J. *2782; Böhmer-Will, Reg. I 103 n. 11; JL. *3631; GP. IV/4, 73 n. *59. Lit.: Büttner, Mainzer Erzbischöfe 4 ff.; Thomas, Eb. Siegfried und die Tradition 372 f., Beumann, Wissenschaft vom Ma. 386 f.; Jakobs, Anmerkungen zum IV. Bd. der GP. 37 ff.; Hehl, Eb. Ruotbert 57 ff.

Kommentar

In n. 246 wird das verlorene Papstprivileg neben ähnlichen Verfügungen der Päpste Gregor II., Gregor III. und Zacharias für Erzbischof Bonifatius als Vorurkunde erwähnt und die Worte: ut in partibus totius Germaniae Galliaeque provisor sanctae Mogontinae sedis vicarius missusque apostolici teneretur, ita ut, si quos invenisset viros a recto tramite iustitiae deviantes, cuiuscumque esset personae, ad se vocare, ubi loci vellet, monere, corrigere synodumque constituere, ubi vellet, potestatem apostolici haberet, sind vielleicht wörtliche Übernahmen aus dem verlorenen Privileg. Im übrigen dürfte dieses der Vorurkunde Leos VII. (n. 137) ähnlich gelautet haben, doch hat der Papst anscheinend eine Erweiterung der Vikarsrechte des Mainzer Erzbischofs auch auf Gallien verfügt, was vielleicht mit den damaligen Wirren in Frankreich im Zusammenhang steht, die im Jahre 946 zu einem deutschen Kriegszug nach Frankreich führten; vgl. Zimmermann, Studien 132. Das rechtfertigt die Datierung in die letzten Wochen des Pontifikates Marinus' II. Zur Diskussion über das Ausmaß des Vikariats vgl. jüngst die zitierten Arbeiten von Jakobs und Hehl; auch Hussong, Reichsabtei Fulda I 207 f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 186, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0946-00-00_1_0_2_5_0_200_186
(Abgerufen am 19.04.2024).