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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst Leo (VII.) bestätigt dem Bischof Anselm von Orléans (Anselmo religioso praesuli sanctae matris ecclesiae Aurelianensis in honore sanctae crucis dedicatae) wunschgemäß und auf Grund vorgelegter Papsturkunden genannte Besitzungen und Schenkungen seiner Kathedralkirche samt deren Pertinenzen in und bei Orléans sowie in den Territorien Ponthieu, Mâcon, Provence, Berry, Nevers und Blois (quae sunt in Pontivo et in Maconensi pago et in Provincia, ... in pago Biturico, ... Nervernensi, ... Blesiaco), weiters die von fränkischen Königen verliehene Immunität, das Recht auf Einhebung des Neunten und Zehnten aus allen Besitzungen sowie des halben Zolles am Pariser Tor (von Orléans), endlich das Recht der freien Bischofswahl, und erläßt für die Besitzungen der Kirche Alienationsverbot. ‒ Convenit apostolico moderamini ... Scr. pm. Theodori not. et. subdiac. SRE. in men. Jan., ind. XI. ‒ Dat. V. id. Jan. pm. Nicholai primicerii SAS. a. Deo propitio Pont. dom. nostri Leonis pont. et univ. VI. pp. in ss. sede b. Petri apost. III., in men. [Jan.] et ind. XI.

Überlieferung/Literatur

Org.: Kop.: 1) 1667 Paris Bibl. nat.: Coll. Baluze 78 fol. 5v. 2) 18. Jh., Paris Bibl. nat.: Coll. Moreau 1462 fol. 126. Drucke: Löwenfeld in NA. 11/1885, 382; Thillier-Jarry, Cartulaire 37; Zimmermann, PUU. 143 n. † 84. Reg.: JL. 3607; Santifaller, LD. 311; Santifaller, Elenco 282. Lit.: Gall. Christ. VIII 1427; Thillier-Jarry, Cartulaire p. XX ff.; Ramackers, PUU. in Frankreich VI 9 Anm. 2; Rathsack, Fälschungen 325 f.; Kaiser, Bischofsherrschaft 499.

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. auch Ramackers 8 f. u. 22 f. Die schon von Thillier-Jarry in ihrer Echtheit bezweifelte Urkunde bezeichnet Ramackers als Fälschung aus dem Anfang des 12. Jh. und verweist bes. auf die Bestimmung, daß die Bischofswahl gültig sein solle, selbst wenn sie von der minima Pars saniori consilio vorgenommen werde, eine Formulierung, die im 10. Jh. wenig gebräuchlich ist. Vgl. freilich dazu Hallinger, Wahlgewohnheiten 128 f. Zur Immunitätsverleihung vgl. auch die Urkunde Ludwigs des Frommen vom Jahre 814 (Böhmer-Mühlbacher n. 541). Schenkungen erhielt die Kirche von Orléans laut der Papsturkunde von den Bischöfen Diotimus, Agius und Anselm von Orléans, von einem gewissen Theodrad sowie von den Kaisern und Königen Karl dem Großen, Ludwig dem Frommen (Böhmer-Mühlbacher n. 396 dep. u. n. 542), Karlmann (Bautier, Recueil 132) und Rudolf (dep., vgl. Bautier-Dufour, Recueil 109 n. 28). Zu den Besitzungen, unter denen bes. viele Klöster der Diözese Orléans erscheinen, vgl. auch die Urkunden König Lothars und Ludwigs V. von Frankreich (Halphen-Lot, Recueil 80 u. 169). Letztere diente wohl als Vorurkunde. Bischof Anselm hat die Papsturkunde angeblich persönlich in Rom erbeten. Rathsack hielt Abt Abbo von Fleury für den Fälscher, was jedoch Mostert in MG. Schriften 33/IV, 308 zurückweist.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. †143, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0938-01-09_2_0_2_5_0_152_F143
(Abgerufen am 19.04.2024).