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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Markgraf Raimund (III.) Pontius von Toulouse unterstellt das von ihm und seiner Gattin Garsindis begründete, aus Eigengütern dotierte und durch Mönche aus Aurillac unter dem Abt Otger besiedelte Benediktinerkloster Saint-Pons-de-Thomières (D. Narbonne) mit einem alle fünf Jahre fälligen Zins von zehn Solidi der römischen Kirche und ersucht den Papst Leo (VII.) um den Schutz des Klosters.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Urk. Raimunds (Hist. de Languedoc, nouv. éd. V 176). Reg.:Lit.: Griffe, Hist. rel. de l'Aude 214 ff.; M. Granier, L'abbaye de Saint-Pons-de-Thomières (Montpellier 1937) 19; Magnou-Nortier, La société laique 403 f.; Schröder Synoden 235 ff.

Kommentar

Die Dedikationsurkunde ist undatiert, beginnt jedoch mit einem Bericht über die Klostergründung, und hier findet sich die Datierung a II. regnante dom. Ludovico rege. Da das Kloster aber bereits 936 im ersten Regierungsjahr Ludwigs IV. von Frankreich begründet wurde, wird sich die zitierte Datumsangabe wohl auf die Dedikation beziehen. Diese erfolgte demnach in der Zeit vom 19. Juni 937 bis zum 18. Juni 938, im zweiten Jahr Ludwigs. Die Urkunde erwähnt außerdem die am 15. Aug. 937 erfolgte Weihe der Abteikirche (vgl. dazu Hist. de Languedoc, nouv. éd. III 118). Es ist anzunehmen, daß bei derselben Gelegenheit oder bei der nachfolgenden Synode von Ausède Ende Aug. 937 (vgl. Schröder 235 ff.) die Dedikationsurkunde ausgestellt und von den anwesenden Bischöfen unterschrieben wurde; vgl. Griffe 214. Unter ihnen erscheint auch der zuständige Ordinarius, Erzbischof Aimerich von Narbonne. Die Urkunde wurde sodann dem Papst übermittelt, der in ihr persönlich angesprochen wird: Tu vero, o episcoporum episcope universalis papa Leo, vel quicumque in sancta sede tibi successurus est, apud te causam istam depono, ut ... praedicto loco ac monachis necnon et adiutoribus eorum faveas et absolvas, contradictoribus eorum obsistas et eos condemnes ... Den Interpolationsverdacht von Magnou-Nortier hat Schröder zurückgewiesen. Vgl. zur Übereignung des Klosters an den Papst auch Engels in Span. Forsch. I 17/1961, 45 f. und zur Zinspflicht Pfaff, Lib. censuum 333 n. 596. Ob der Papst ein entsprechendes Schutzprivileg ausgestellt hat, das heute verloren ist, bleibt unbekannt.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 135, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0937-08-15_1_0_2_5_0_143_135
(Abgerufen am 20.04.2024).